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Flugsteuer-Vorschlag: Bis zu 700 Kronen für Langstreckenflug

Flugsteuer-Vorschlag: Bis zu 700 Kronen für Langstreckenflug

Flugsteuer-Vorschlag: Bis zu 700 Kronen für Langstreckenflug

Ritzau/kj
Kopenhagen
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Wenn es nach der Sozialistischen Volkspartei geht, soll es eine Abgabe für Flugtickets geben. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

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Ein Vorschlag der Sozialistischen Volkspartei sieht eine Steuer von 100 Kronen für Kurzstreckenflüge innerhalb Dänemarks und 700 Kronen für Auslandsflüge vor.

Länder wie Norwegen, Schweden, Großbritannien und Deutschland haben bereits Gebühren für den Flugverkehr eingeführt.

Wenn es nach der Sozialistischen Volkspartei (SF) geht, soll dies auch für dänische Flugreisende gelten.

Die Partei hat sich mehrfach für eine Steuer auf Flugtickets ausgesprochen, und jetzt ist der Vorschlag in die Verhandlungen über die neue Initiative der Regierung „Dänemark kann mehr“ aufgenommen worden.

Außerdem wird er bei den Verhandlungen über den Haushalt des nächsten Jahres zur Sprache kommen, so der klimapolitische Sprecher von SF, Rasmus Nordqvist.

„Wir haben im Moment eine Reihe von Verhandlungen, bei denen es naheliegend ist, die Steuern ins Spiel zu bringen“, sagte er am Montag zu der Nachrichtenagentur „Ritazu“.

Bis zu 700 Kronen für Langstreckenflüge

Die Partei hat bereits früher Steuern auf Flugtickets zwischen 60 und 400 Kronen vorgeschlagen. In Anlehnung an Deutschland liegt der Vorschlag nun bei 100 und 700 Kronen.

Die Steuer soll 100 Kronen für Inlandsflüge und 700 Kronen für die Langstrecken außerhalb des Landes betragen.

Für Mittelstreckenflüge würde die Abgabe 300 Kronen betragen, während der Preis für Kinder nur halb so hoch wäre wie der Preis für ein entsprechendes Ticket für Erwachsene.

„Wir glauben, dass dies ein angemessenes Niveau wäre. Auch wenn man sich die Gebühren für andere Verkehrsmittel ansieht“, sagt Rasmus Nordqvist.

Weitere Befürworter für Flugsteuer

Der Klimarat, der die Regierung in Klimafragen berät, und eine Reihe von Umweltorganisationen fordern seit langem eine Flugsteuer.

Das Gleiche gilt für die vereinigte Gewerkschaftsbewegung, die im vergangenen Jahr einen Vorschlag zur Bekämpfung des Klimawandels, einschließlich der Besteuerung von Flugzeugen, vorgelegt hat.

„Es ist utopisch zu denken, dass es keine Klimasteuern geben wird. Der grüne Übergang wird uns alle etwas kosten“, sagte Lizette Risgaard, Präsidentin des Gewerkschaftsbundes „Fagbevægelsens Hovedorganisation“ (FH).

Die Regierung ist nicht bereit, dem Wunsch mehrerer Befürworter einer Flugsteuer nachzukommen. Das müsse noch warten. Kein Vorschlag werde jedoch von vornherein abgelehnt, so die klimapolitische Sprecherin Anne Paulin (Soz.).

„Wie in dem grünen Fahrplan der Regierung angekündigt, werden wir uns im nächsten Jahr mit der Transformation der Luftfahrtindustrie befassen“, so Paulin in einer schriftlichen Stellungnahme.

Steuer für grünen Wandel nutzen

Wenn es nach SF und Rasmus Nordqvist geht, soll das Geld, das über Steuern in die Staatskasse kommt, von der Politik umverteilt werden.

„Im Moment brauchen wir Geld für mehr Schnellladestationen für Autos und Geld für Elektrofähren. Aber es ist klar, dass wir in vier bis fünf Jahren vielleicht andere Bedürfnisse haben werden“, so Nordqvist.

Der Wirtschaftsverbandes Dansk Industri (DI) ist von diesem Teil des Vorschlags nicht begeistert. Der Direktor, Michael Svane, ist der Meinung, dass das Geld aus der Luftverkehrssteuer an die Luftfahrtindustrie zurückfließen sollte. 

Es könnte dann für die Umstellung auf grüne Kraftstoffe verwendet werden.

Und statt einer Steuer zwischen 100 und 700 Kronen möchte DI, dass sie zwischen 20 und 30 Kronen liegt.

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