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Verbraucherexpertin: Keine Aussicht auf sinkende Strompreise

Verbraucherexpertin: Keine Aussicht auf sinkende Strompreise

Verbraucherexpertin: Keine Aussicht auf sinkende Strompreise

Ritzau/nb
Kopenhagen
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Nur einmal, im Jahr 2010, waren die Strompreise höher als heute (Archivfoto). Foto: Kristian Djurhuus/Ritzau Scanpix

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Die Strompreise nähern sich neuen historischen Höchstständen. Nach Einschätzung eines Wirtschaftsexperten können die Preise weiter steigen.

Die Strompreise in Dänemark bewegen sich auf neue Rekordhöhen zu.

Aus Daten der Strombörse Nord Pool geht hervor, dass die Preise nur einmal zuvor, und zwar im Jahr 2010, höher als heute waren. Das schreibt „Berlingske“.

Keine Aussicht auf sinkende Preise

Nach Einschätzung der selbstständigen Verbraucherexpertin Ann Lehmann Erichsen gibt es keine Aussicht auf sinkende Preise.

„Nichts deutet darauf hin, dass wir in Kürze günstigere Strompreise bekommen werden. Im Gegenteil, die Strompreise bewegen sich derzeit auf einem hohen Niveau, und wir müssen uns darauf einstellen, dass sie noch weiter steigen können, je weiter wir in den Herbst kommen“, sagt sie.

„Perfekter Sturm“

Ihrer Einschätzung nach beruht die Entwicklung auf einer Kombination vieler Faktoren, die den „perfekten schlechten Sturm“ schaffen.

Unter anderem hängen Gas- und Strompreise miteinander zusammen. Derzeit sind auch die Gaspreise enorm hoch, weil das Angebot an Gas seit Russlands Überfall auf die Ukraine drastisch zurückgegangen ist.

Außerdem haben die Kohlekraftwerke in Deutschland, die unter anderem Strom für Dänemark produzieren, derzeit Schwierigkeiten, ausreichend Kohle geliefert zu bekommen.

Viele Risikofaktoren

„Wir leben in einer Zeit mit vielen Risikofaktoren. Unter anderem dem Krieg in der Ukraine, Liefer- und Transportproblemen. Das sind Elemente in einem giftigen Cocktail, der die Strompreise in die Höhe schießen lässt“, sagt Lehmann Erichsen.

Auch in Norwegen, von wo aus Dänemark ebenfalls Strom bezieht, gibt es Probleme bei der Produktion. Hier wird Strom mithilfe von Wasserkraft erzeugt, allerdings befinden sich die norwegischen Wasserreservoirs weiterhin auf einem Niedrigstand, wodurch der Preis steigt.

Stromverbrauch minimieren

Da es keine Aussichten darauf gibt, dass die Strompreise sinken werden, empfiehlt Ann Lehmann Erichsen deshalb den Verbraucherinnen und Verbrauchern, ihren Stromverbrauch in der kommenden Zeit zu minimieren.

Hier kann es hilfreich sein, einmal die eigene Displaynutzung zu überdenken.

Am meisten Strom für Unterhaltungsgeräte

„Wenn wir uns den gesamten Stromverbrauch eines Haushalts anschauen, dann wird am meisten Strom für den Fernseher, Computer und andere Unterhaltungsgeräte verbraucht. Vieles von dem wird zeitgleich genutzt. Wir sollten uns angewöhnen, jeweils nur ein Gerät zur Zeit zu nutzen“, so die Empfehlung von Lehmann Erichsen.

Zudem sei es sinnvoll zu prüfen, ob der eigene Stromlieferant die günstigsten Preise hat, lautet der Rat der Verbraucherexpertin.

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