Landwirtschaft

Dänische Schweineproduzenten verwenden weniger Antibiotika

Dänische Schweineproduzenten verwenden weniger Antibiotika

Dänische Schweineproduzenten verwenden weniger Antibiotika

dodo
Kopenhagen
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Foto: Henning Bagger/Ritzau-Scanpix

Das von der Politik gesteckte Ziel haben sie trotzdem verpasst. Der Umweltminister und Greenpeace loben die Landwirte für den Einsatz – sprechen aber auch eine Warnung aus.

Die dänischen Schweineproduzenten haben in den vergangenen fünf Jahren 13 Prozent weniger Antibiotika verwendet. Das zeigt eine neue Untersuchung der Lebensmittelbehörde. Ein Grund, um die Sektkorken knallen zu lassen, ist dies trotzdem nicht. Das gesetzte Ziel lag nämlich bei 15 Prozent.

Umwelt- und Lebensmittelminister Jakob Ellemann-Jensen ist mit der Entwicklung dennoch zufrieden: „Ich finde, das ist ein imponierendes Ergebnis. Resistente Bakterien sind eine ernsthafte Herausforderung. Deshalb müssen wir unsere Ziele unbedingt erfüllen.“

Politische Mehrheit setzt 15 Prozent fest

2015 verabschiedete eine Mehrheit im Parlament einen Handlungsplan, wonach bis Ende 2018 der Einsatz von Antibiotika in der Schweinezucht um 15 Prozent gesenkt werden sollte. Problematisch sind die Arzneimittel, weil sie zu Resistenzen bei Menschen und Tieren führen können, die das Fleisch der Schweine verzehren.

Auch die Umweltschutzorganisation Greenpeace freut sich über die bereits erreichten 13 Prozent Reduzierung, ist aber dennoch der Meinung, dass auf die Landwirte noch viel Arbeit wartet.

Greenpeace warnt

„Wir müssen bedenken, dass weiterhin 70.000 Kilogramm Antibiotika jedes Jahr in der Schweinezucht verwendet werden. Außerdem sind viele Landwirte dazu übergegangen, nun Zink als Antibiotika-Ersatz zu benutzen, da es eine ähnliche Wirkung hat und die Mägen der Schweine stabilisiert“, so Kristian Sloth von Greenpeace zur Nachrichtenagentur Ritzau. Das Problem sei, dass Zink zu ähnlichen Resistenzproblemen führe wie Antibiotika und zudem durch die Gülle in hohem Maße an die Umwelt abgegeben werde.

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