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Wieder vollere Netze für dänische Fischer

Wieder vollere Netze für dänische Fischer

Wieder vollere Netze für dänische Fischer

dodo/Ritzau
Kopenhagen
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Fischerei
Ab dem kommenden Jahr dürfen dänische Fischer unter anderem mehr Kabeljau, Scholle und Wittling fangen. Foto: Michael Held/Unsplash

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Ein Fischereiabkommen zwischen der EU, Norwegen und Großbritannien sorgt dafür, dass dänische Fischer künftig auch in norwegischen Gewässern fischen dürfen. Zudem werden die Fangquoten erhöht.

Ab dem 1. Januar dürfen dänische Fischer offenbar vermehrt auf reiche Fangausbeuten hoffen. Die Europäische Union, Norwegen und Großbritannien haben laut einer Pressemitteilung der EU-Kommission Vereinbarungen über die Fischerei für das Jahr 2024 getroffen. Diese sehen nicht nur eine gesteigerte Erlaubnis zum Fang von Kabeljau und anderen Fischarten in den Gewässern um Dänemark vor, sondern gewähren dänischen Fischern auch Zugang zu norwegischen Meeresgebieten.

Freude und Optimismus

Der Dänische Fischereiverband (Danmarks Fiskeriforening), eine Interessenvertretung für Fischer und die Fischereiindustrie, reagiert auf die Vereinbarung mit „Freude und Optimismus“.

Im Gegensatz zu den dänischen Gewässern, in denen die Bestände teils rückläufig sind, florieren bestimmte Fischpopulationen in den umliegenden Meeren. Biologen des Internationalen Rates für Meeresforschung (Det Internationale Havundersøgelsesråd) empfehlen daher eine Anhebung der Fangquoten.

Svend-Erik Andersen, Vorsitzender der Dänischen Fischereivereinigung, äußert sich positiv zu den Entwicklungen: „Das sind wirklich gute Neuigkeiten für die Fischerei. Die Bestände in der Nordsee und im Skagerrak entwickeln sich positiv, und das haben wir im Fischereibetrieb gespürt. Die Biologen sind da ganz unserer Meinung.“

Höhere Fangquoten

Die Vereinbarung bedeutet unter anderem eine Anhebung der Kabeljauquote um 15 Prozent, während die Fangquote für Schellfisch um 74 Prozent und die für Wittlinge um 112 Prozent steigt.

Selbst bei den kleineren Steigerungen, wie bei den Schollen, wo die Fischer ab dem neuen Jahr lediglich drei Prozent mehr Plattfische aus dem Meer holen dürfen, verspricht sich die Fischereivereinigung positive wirtschaftliche Effekte.

Gewinne in Millionenhöhe

Die wirtschaftlichen Gewinne durch die Quotenerhöhungen belaufen sich bei den aktuellen Fischpreisen auf etwa 27 Millionen Kronen für Kabeljau und 60 Millionen Kronen für Schellfisch.

Die Tatsache, dass dänische Fischer nun auch in norwegischen Gewässern aktiv werden können, wird von Svend-Erik Andersen als besonders positiv bewertet: „Das erleichtert die Organisation der Fischerei, und es ist ein großer Gewinn für die Fischbestände, dass wir unsere Quote in einem größeren Gebiet fangen können. Daher ist es eine gute Nachricht, auch wenn Norwegen teuer dafür bezahlt, dass die Fischer der EU Zugang zum Fischen in norwegischen Gewässern erhalten.“

Die Vereinbarung betrifft zudem Fangquoten im nordöstlichen Atlantik und in der Nordsee. Die endgültige Verabschiedung der Vereinbarungen wird bei einem Treffen der EU-Fischereiminister am kommenden Sonntag und Montag erwartet.

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