Eine kuriose Verfolgungsjagd lieferten sich zwei Direktoren einer Bank in Ringkøbing mit einem Bankräuber. Der wurde gefasst – und schiebt die Schuld für den Banküberfall auf falsche Medikamente.

Nein, er sei an dem Banküberfall am Mittwoch in Ringkøbing nicht Schuld gewesen – denn er habe die falschen Medikamente eingenommen und sei somit nicht schuldfähig gewesen. Das sagte ein 56-jähriger Mann beim Haftprüfungstermin im Gericht von Holstebro am Donnerstag zu seiner Verteidigung.

Am Mittwochmittag war der Mann in die Filiale der Vestjysk Bank am Marktplatz in Ringkøbing gegangen und teilte am Schalter mit, dass es sich bei seinem Besuch um einen Banküberfall handele. Diese Mitteilung unterstrich er, indem er eine kleine, weiße Schachtel auf den Schalter legte, berichtet Staatsanwältin Linette Lysgaard. Darauf habe gestanden "explosiv, eine Stunde".

Nachdem der Mann 33.400 Kronen ausgehändigt bekommen hatte, stieg er auf sein Fahrrad und fuhr von dannen. Doch zwei Bankmitarbeiter wollten ihn nicht einfach so ziehen lassen. Die Direktoren Allan Stampe und Anders Behrmann nahmen zu Fuß die Verfolgung auf und konnten Schritt halten, liefen in Richtung Hafen hinter dem radelnden Bankräuber hinterher.

Zufällig beobachtete ein Reporter des Dagbladet Ringkøbing-Skjern die Szenerie. "An der Søndergade wurde nach links abgebogen, und als Allan Stampe und Anders Behrmann die Smedegade erreichten, tauchte die Polizei auf", berichtet der Journalist. Die Bankdirektoren warfen sich in den Streifenwagen und setzten die Verfolgungsjagd auf dessen Rückbank fort. Wenig später war der Bankräuber eingeholt und ließ sich ohne Widerstand festnehmen.

"Er er erklärte, die falsche Medizin genommen zu haben und kann nicht sagen, weshalb das geschehen ist", sagt Staatsanwältin Lysgaard. Die Schachtel hatte er selbst angefertigt und nahm sie auch wieder mit, als er die Bank mit einer Tüte voller Geld wieder verließ.