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Digitales Register gestohlener Waren soll Einbrüche in Dänemark reduzieren

Digitales Register gestohlener Waren soll Einbrüche in Dänemark reduzieren

Register gestohlener Waren soll Einbrüche reduzieren

ghe/Ritzau
Kopenhagen
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Ein Haus an einem dunklen Weg
Jedes Jahr ereignen sich 15.000 Einbrüche in Dänemark. Foto: Niels Ahlmann Olesen/Ritzau Scanpix

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Dänemark sagt dem Einbruchsdiebstahl den Kampf an und will mit einem digitalen Register Bürgerinnen und Bürger davor schützen, gestohlene Waren zu kaufen. Geklaute Gegenstände sollen auf dem geplanten Portal registriert werden können. Die Hoffnung ist, die Zahl der Einbrüche im Land damit ebenfalls zu reduzieren.

Im vergangenen Jahr wurden in Dänemark 15.000 Einbrüche verübt. Mit einem neuen Register sollen Bürgerinnen und Bürger künftig prüfen können, ob ein Gegenstand gestohlen wurde. Damit soll verhindert werden, dass Menschen Diebesgut kaufen. 

„Wir wissen, dass ein sehr großer Teil der Einbrüche mit der Absicht begangen wird, das Diebesgut auf dem Hehlermarkt zu verkaufen. Ein digitales Register kann helfen, Einbrüche aufzuklären und zu verhindern“, sagt Justizminister Peter Hummelgaard (Sozialdemokratie).

Das Register ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit zwischen Justizministerium, Polizei, dem Verband Forsikring og Pension sowie der Initiative Bo Trygt, die von der Stiftung TrygFonden und Realdania in Zusammenarbeit mit dem Wissenszentrum Bolius und dem kriminalpräventiven Rat (Det Kriminalpræventive Råd) ins Leben gerufen wurde.

Die Pläne werden am Montag auf der nationalen Konferenz von Bo Trygt in DGI Byen in Kopenhagen vorgestellt.

Gestohlene Waren sollen registriert werden

Das Register wird eine Plattform sein, auf der Unternehmen, die Polizei und Bürgerinnen und Bürger gestohlene Gegenstände registrieren können. Auf diese Weise können andere überprüfen, ob ein Gegenstand als gestohlen gemeldet wurde, bevor sie ihn kaufen.

„Wenn sie (die gestohlenen Gegenstände, Anm. d. Red.) registriert sind und jemand versucht, sie zu verkaufen, dann besteht eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass man den Weg zu den Verantwortlichen zurückverfolgen kann“, sagt Hummelgaard.

Wir wissen, dass ein sehr großer Teil der Einbrüche mit der Absicht begangen wird, das Diebesgut auf dem Hehlermarkt zu verkaufen. Ein digitales Register kann helfen, Einbrüche aufzuklären und zu verhindern.

Justizminister Peter Hummelgaard

Jedes Jahr Hehlerware im Wert von zwei Milliarden Kronen verkauft

„Wenn es uns gelingt, die Däninnen und Dänen dazu zu bringen, die als gestohlen gemeldeten Gegenstände zu identifizieren, können wir es für die Einbrecherinnen und Einbrecher riskanter machen, die Gegenstände zu verkaufen, und sie verlieren dann die Lust, Einbrüche zu begehen“, sagt Britt Wendelboe, Programmleiterin bei Bo Trygt.

Jedes Jahr werden gestohlene Waren im Wert von zwei Milliarden Kronen verkauft. Davon entfällt eine halbe Milliarde Kronen auf Diebesgut, das aus Privathäusern gestohlen wurde.

„Solange der Markt für Hehlerware so groß ist, müssen wir etwas gegen den Umlauf von Hehlerware unternehmen. Wenn wir diesem Markt einen Riegel vorschieben können, können wir viele Einbrüche verhindern“, ist Wendelboe überzeugt.

Vorbild Niederlande

Die neue Initiative wurde von den Behörden in den Niederlanden inspiriert. Dort wurde 2014 ein ähnliches Register eingerichtet, das heute 1,8 Millionen Artefakte enthält. Die Bürgerinnen und Bürger der Niederlande durchsuchen das Register 200.000 Mal pro Monat.

Nach Angaben der niederländischen Behörden hat die Registrierung gestohlener Güter die polizeilichen Ermittlungen verbessert und das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für gestohlene Güter geschärft.

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