Coronavirus

Mangel an Masken bereitet Sorgen

Mangel an Masken bereitet Sorgen

Mangel an Masken bereitet Sorgen

Kopenhagen
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Pflegepersonal muss häufig ohne Mundschutzmasken auskommen Foto: Ritzau Scanpix

Gesundheits- und Pflegepersonal muss trotz direkten Kontakts zu Bürgern ohne Gesichtsmaske und andere Schutzmittel auskommen

Gesichtsmasken, Schutzanzüge und Handdesinfektionsmittel sind knapp und müssen daher dorthin geleitet werden, wo sie am dringendsten benötigt werden.

Das bedeutet jedoch gleichzeitig, dass vor allem das Personal in den Seniorenheimen, in der Heimhilfe und in der häuslichen Pflege ohne ausreichende Schutzmittel seine Aufgaben im Kontakt mit den Bürgern lösen muss.

„Unsere Mitglieder sind besorgt, dass sie selbst angesteckt werden. Sie sind auch besorgt, dass sie die Infektion mit nach Hause zur Familie tragen. Ich habe Beispiele von Mitgliedern, die vor ihren Kindern in Quarantäne gegangen sind, sodass sie ihre Kinder nicht sehen“, sagte die Vorsitzende des Verbandes der Krankenschwestern, Grethe Christensen, auf einer Pressekonferenz, die Gesundheitsbehörde in Eigtved Pakhus arrangiert hat. 

Ebenso wie sie zeigt sich auch Torben Holland, Vorsitzender für den Bereich Gesundheit und Pflege bei  der Gewerkschaft der Angestellten im Öffentlichen Dienst, FOA, besorgt, dass außerdem Gesundheits- und Pflegepersonal Bürger anstecken könnten.

„Unsere Mitglieder sind besorgt, dass sie infiziert sein können, aber auch, dass sie die Infektion weitertragen können“, sagt er und verweist darauf, dass gerade das Pflegepersonal mit besonders anfälligen Menschen in Kontakt kommt.

Harte Prioritäten

Und der Mangel an vor allem Masken und Schutzanzügen wird nicht so schnell behoben sein. Weltweit fehlt es weiterhin daran. Sendungen aus Asien sind regelrecht gekapert worden, oder es hat sich gezeigt, dass die Schutzmittel nicht die nötige Qualität haben, erzählt der gesundheitspolitische Direktor des Zusammenschlusses der Regionen, Erik Jylling. 

Bei Desinfektionsmittel und Handschuhen sieht es besser aus.

Sowohl Schwestern als auch Pflegepersonal und Ärzte fordern daher, dass es Richtlinien geben muss, wie man sich verhält bis genügend Masken vorhanden sind.

„Wir brauchen deutlichere Richtlinien, welche Schutzmittel man verwenden soll, wenn man persönliche Pflege ausübt – auch in den Fällen, wo der betreffende Bürger nicht infiziert ist“, sagt Torben Holland von FOA.

„Wenn es an Schutzmitteln fehlt, muss man ja Prioritäten setzen. Zu wem geht man hinein. Kann man ihnen etwas anziehen, um sich selbst zu schützen oder umgekehrt, sodass man dieses Schutzmittel richtig einsetzt.“

Arbeitsgänge vor Ort ändern

Grethe Christensen vom Schwesternverband verweist darauf, dass man an den Arbeitsplätzen vor Ort absprechen muss, wie man die Arbeit organisiert, wenn nicht ausreichend Schutzmittel vorhanden sind. 

„Es darf nicht der Einzelne sein, der allein die Entscheidung treffen muss, eine Aufgabe nicht auszuführen, weil die nötigen Schutzmittel fehlen. Das muss eine gemeinsame Entscheidung von Personal und Leitung sein.“

Auch der Kommunalen Landesverband unterstreicht die Rolle der Leitung.

„Es ist entscheidend, dass man lokal an den Arbeitsplätzen den Dialog hat, wie dies funktionieren kann“, sagt Christian Harsløf, Direktor im Kommunalen Landesverband.

„Wir sind täglich in Kontakt mit allen Kommunen, um sicherzustellen, dass das Wissen über die Richtlinien vor Ort ankommt.“

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