Neuer Glanz an der Westküste

Richtfest in Hoyer: Ortserneuerung erreicht Etappenziel

Richtfest in Hoyer: Ortserneuerung erreicht Etappenziel

Richtfest in Hoyer: Ortserneuerung erreicht Etappenziel

Hoyer/Højer
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In Hoyer feierte die Initiative Tonderner Marsch mit dem Richtfest am neuen Unterstand an der Großen Straße das Erreichen eines Etappenziels. Handwerker und Mitarbeitende waren ebenso wie Anwohnerinnen und Anwohner mit von der Partie. Vize-Kommunaldirektor Keld I. Hansen hielt eine Ansprache. Foto: Volker Heesch

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Die Initiative Tonderner Marsch feierte mit Handwerkern am bald fertigen Unterstand: Immer mehr Gebäude werden saniert und Straßen gepflastert.

Einwohnerschaft und viele Besuchende stöhnen mitunter, wie lange es wohl noch dauern wird, bis die Ortserneuerung in Hoyer abgeschlossen ist und aufgebaggerte Straßen und unpassierbare Gehwege der Vergangenheit angehören.

Abschluss zum Jahresende

Am Mittwoch meldete die Initiative Tonderner Marsch, in deren Regie die Sanierung der historischen Bausubstanz in Hoyer, die Verlegung neuer Kanalisationen und die Neugestaltung von Wegenetz und Fußsteigen läuft, dass sie das Projekt seinem Abschluss nähert. „Ende 2022 soll alles fertig sein“, verkündete Vizekommunaldirektor Keld I. Hansen, zuständig auch für die Initiative Tonderner Marsch, beim Richtfest des neuen Unterstandes zwischen Großer Straße und Süderstraße in Hoyers Ortsmitte.

Der Unterstand mit solider Balkenkonstruktion fügt sich in das Straßenbild der einstigen „Ladenmeile“ Hoyers, der Großen Straße, ein. Es steht dort, wo zu Beginn des Ortssanierungsprojektes ein ehemaliges Farbengeschäft abgebrochen worden war. Foto: Volker Heesch

 

Eingeladen zur kleinen Feierstunde waren in erster Linie die Handwerker und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Marscheninitiative. Auch Anwohnerinnen und Anwohner waren mit von der Partie, als lecker duftende Würstchen des örtlichen Lieferanten auf dem Grill zubereitet wurden. Während der vergangenen Wochen haben die Unternehmen Stück für Stück Straßenpflastersteine und Klinker auf vielen Gehwegen verlegt.

 

In Hoyer ist inzwischen auch am Markt die Straße mit Pflastersteinen versehen worden. Dort ist der Asphalt auch in Richtung Süderstraße verschwunden. Foto: Volker Heesch

 

Es hieß, dass Arbeitskräftemangel während der Sommermonate für Verzögerungen gesorgt hat. Im Bereich des neuen Unterstandes, wo zum Kummer vieler Hoyeraner teilweise vor Beginn des Sanierungsprojektes mit Millionenzuschüssen verfallene historische Bausubstanz verschwunden ist, werden Baulücken kaschiert.

 

Wo einst stattliche Gebäude das Ortsbild prägten, sind an der Süderstraße in Hoyer Obstbäume (r.) gepflanzt worden.Der neue Unterstand soll mit der übrigen Bausubstanz harmonieren.Links im Bild das ehemalige Textilgeschäft Jens Rasmus Petersen, heute „Grøbleriet“. Foto: Volker Heesch

 

Die Holzkonstruktion des Unterstandes, Sitzelemente, Beete und teilweise auch Bäume lassen das Ortsbild weniger lückenhaft erscheinen. Dort, wo früher das Kaufmannsgeschäft Pörksen stand, sind Apfelbäume gepflanzt worden – sie habe auch die sommerliche Trockenheit überlebt. Während im Bereich der Großen Straße (Storegade) und der Süderstraße (Søndergade) die Pflasterarbeiten weit fortgeschritten sind, fehlt der Belag weiter auf den sonst vielbefahrenen Straßen wie der Norderstraße (Nørregade).

Weitere Gebäudesanierungen 

Der Ballumweg (Ballumvej) ist weiter blockiert, dort wird noch gebaggert und mehrere Meter tief werden Kanalisationsrohre verlegt. Die Arbeiten sind Teil der Anpassung Hoyers an den Klimawandel: Der Ortskern erhält neue Rohre zur Ableitung des Regenwassers, damit dieses bei häufigerem Starkregen nicht das Klärwerk überlastet. In vielen Straßen gab es bisher keine Trennung von Regen- und Hausabwasser.

 

Das Haus Ballumweg 1 in Hoyer hat um 1900 der Arzt Dr. Johannes Kühl errichten lassen. Er versorgte per Fahrten in der Pferdekutschen auch Patientinnen und Patienten in den Marschen bis hinunter in die Wiedingharde. Das Gebäude war im Dachbereich ursprünglich reich verziert. Foto: Volker Heesch

 

Es sind im Rahmen der Gebäudesanierung weitere Instandsetzungen an bekannten Gebäuden wie dem Haus Ballumweg 1 angelaufen. Das Haus hatte der Arzt Dr. Johannes Kühl um 1900 errichten lassen. Es war schon vor Jahrzehnten vieler typischer Verzierungen beraubt worden und sah zuletzt stark verfallen aus. In den 1930er Jahren hatte es der deutschen Minderheit als „Deutsches Haus“ unter anderem als eine Art Jugendherberge gedient. Ebenfalls saniert wird das Geschäftshaus des einstigen Kohlen- und Holzhandels Pörksen an der Ecke Mittelstraße (Mellemgade) und Große Straße. 

 

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