Umwelt & Natur
Seit 1995 in Dänemarks Kommunen 95 Prozent weniger Pestizide
Seit 1995 in Dänemarks Kommunen 95 Prozent weniger Pestizide
Seit 1995 in Dänemarks Kommunen 95 Prozent weniger Pestizide
Die Umweltbehörde spricht von einem stabil-niedrigem Niveau beim Spritzmitteleinsatz. Doch seit 2013 gibt es wieder eine steigende Tendenz.
Alle drei Jahre zieht die staatliche Umweltbehörde Miljøstyrelsen Bilanz beim Spritzmittel-Einsatz der Kommunen. Die Kommunen sind verpflichtet, ihren Einsatz von Chemikalien vor allem gegen unerwünschten Pflanzenwuchs auf öffentlichen Flächen bei der Behörde zu melden. Laut Miljøstyrelsen hat sich der Einsatz der oft problematischen Chemikalien seit 1995 um 95 Prozent verringert. Allerdings hat es seit 2013 wieder einen Anstieg beim Pestizideinsatz von 13 Prozent gegeben. Die Angaben der Umweltbehörde geben keinen Aufschluss über die Hintergründe des wieder angestiegenen Einsatzes.
1995 hatten die Kommunen noch rund 14.000 Kilogramm an Pestiziden verbraucht. 2016 waren es noch gut 2.200 Kilogramm.
Mithilfe der Universität Kopenhagen soll jetzt genauer erforscht werden, warum einige Kommunen ganz ohne Pestizide auskommen, während andere offenbar fleißig die Giftspritze schwingen.
Auch beim Staat ist laut Umweltbehörde der Pestizideinsatz um über 90 Prozent seit 1995 gesenkt worden. Dabei macht sich vor allem eine Verringerung des Spritzens auf Bahnanlagen durch die Infrastrukturbehörde Banedanmark bemerkbar. Im Bereich von Bahngleisen waren in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Trinkwasserbrunnen, z. B. auch in Tingleff, durch Pestizide verunreinigt worden.
Im Bericht der Umweltbehörde kann man auch nachlesen, dass in einigen Kommunen gezielt Pestizide gegen Riesenbärenklau und andere invasive Pflanzenarten eingesetzt worden sind. Laut Behörde sind fast nur Herbizide von Kommunen versprüht worden. Am meisten wurde Glyphosat, das im Mittel Roundup verwendet wird, ausgebracht.
Im ausführlichen Bericht werden alle angewendeten Fabrikate aufgeführt. Interessant ist, dass landesweit nur noch 40 Prozent der Kommunen an Straßen, Radwegen und Fußsteigen Pestizide versprühen. In Wald und Natur 34 Prozent, während an Kindergärten und Pflegeheimen nur 13 Prozent der Kommunen spritzen.
In Nordschleswig arbeiten die Kommunen Tondern und Apenrade nach einem Pestizid-Handlungsplan, während Hadersleben und Sonderburg so etwas nicht haben. Schon im Frühjahr soll der Bericht der Universität Aufschluss geben, wieso einige Kommunen ohne Gift auskommen, andere aber offenbar nicht.