Geld für die Kommunen

Tabakindustrie soll für die Beseitigung von Zigarettenstummeln zahlen

Tabakindustrie soll für die Beseitigung von Zigarettenstummeln zahlen

Zigarettenstummel in Städten: Tabakindustrie muss zahlen

Ritzau/ml
Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Ab Januar nächsten Jahres muss sich die Tabakindustrie an der Beseitigung der umweltschädlichen Zigarettenstummel beteiligen. Foto: Linda Kastrup/Ritzau Scanpix

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Die Kommunen haben gut damit zu tun, weggeworfene Zigarettenstummel zu beseitigen. Ab Januar sollen sie dafür insgesamt 32 Millionen Kronen von der Tabakindustrie erhalten.

Jedes Jahr landen mehrere Millionen Zigarettenstummel auf der Straße, am Strand oder im Wald. Sie verschwinden erst, wenn sie aufgeräumt und weggeworfen werden. Und das kostet die Kommunen viel Geld. Geld, das die Tabakindustrie in Zukunft zahlen muss. Dies teilt das Umweltministerium in einer Pressemitteilung mit.

Am 5. Januar nächsten Jahres wird die sogenannte „erweiterte Herstellerverantwortung“ in allen EU-Ländern in Kraft treten. Demnach soll sich die Tabakindustrie an den Kosten für die Abfallbeseitigung von Zigarettenstummeln beteiligen. Die dänischen Tabakhersteller werden dann jedes Jahr 32 Millionen Kronen an die Kommunen für die Beseitigung zahlen müssen.

Geld für die Reinigung und Aufklärungskampagnen

Umweltministerin Lea Wermelin (S) ist darüber sehr erfreut. Zigarettenstummel gehöre zu der Art von Abfall, der am häufigsten in der Natur zu finden ist, heißt es in der Pressemitteilung. „Wir müssen die Zigarettenkippen aus der Umwelt entfernen, und es ist nur fair, dass die Tabakindustrie für die Beseitigung der Kippen aufkommt“, sagt die Ministerin.

Das Geld für die Sanierung geht an die Gemeinden, die für die Reinigung zuständig sind. Zusätzlich zu den 32 Millionen Kronen muss die Industrie jährlich etwa 5 Millionen Kronen für die Verwaltung von Aufklärungskampagnen zahlen, die Raucherinnen und Raucher über die Folgen des Zigaretten-Abfalls für Natur und Umwelt sensibilisieren.

Das sagt die Tabakindustrie

Die Verantwortung für die Beseitigung des Mülls ist nach Ansicht des Verbands der Tabakhersteller „völlig in Ordnung“. Der Verband wolle seinen Teil der Verantwortung übernehmen, sagt Tine Marie Daell, Direktorin der Vereinigung der Tabakerzeuger. „Es gibt zu viele Zigarettenstummel in unserer Natur und Umwelt. Und es ist falsch, seine Zigarettenstummel auf die Straße oder in die Natur zu werfen.“ 

So umweltschädlich sind Zigaretten

Wenn ein Zigarettenstummel in die Umwelt gelangt, dauert es etwa zehn Jahre, bis er in Mikroplastik zerfällt, das nicht verschwindet. Außerdem werden Schwermetalle wie Blei und Kadmium, Teer und Nikotin freigesetzt, schreibt das Ministerium.

„Ich glaube, viele Menschen wissen nicht unbedingt, dass Zigarettenstummel aus Kunststoff bestehen, weil sie zum Beispiel wie Kork aussehen“, so Wermelin. Sie hofft, dass die Tabakindustrie in Zukunft Verantwortung übernehmen und ihre Produkte so gestalten wird, dass der Stummel nicht in der Umwelt landet.

Mehr lesen