Weniger Behandlungen in Krankenhäusern

Vorschläge zur Gesundheitsreform sorgen für Zweifel bei der Patientenvereinigung

Vorschläge zur Gesundheitsreform sorgen für Zweifel bei der Patientenvereinigung

Vorschläge zur Gesundheitsreform sorgen für Zweifel bei der Patientenvereinigung

Kopenhagen
Zuletzt aktualisiert um:
Foto: dpa

Ältere Patienten sollen in Zukunft zunehmend vom Hausarzt behandelt werden – und nicht in Krankenhäusern. Die Organisation „Danske Patienter“ befürchtet hingegen, dass ökonomische Interessen über dem Wohl der Patienten stehen

Die geplante Gesundheitsreform der Regierung sieht vor, besonders ältere Patienten nicht in den Krankenhäusern behandeln zu lassen, sondern vor allem durch den Hausarzt. Das ermöglicht ihnen, zu Hause bleiben zu können. Es wird jedoch auch gespart. Lange und damit teure Transportwege hin zum Krankenhaus und nach der Behandlung wieder zurück entfallen. Außerdem ist es günstiger, den Patienten vom Hausarzt behandeln zu lassen.

Die Dachorganisation Danske Patienter findet die Idee, den älteren Menschen eine möglichst nahe Behandlung zu ermöglichen, grundsätzlich gut. Doch es bestehen auch Zweifel am Vorhaben. „Wir befürchten, dass die Ökonomie über dem fachlichen Nutzen steht, wenn es um die Entscheidung geht, welcher Patient zu Hause behandelt wird”, meint Morten Freil, Direktor bei Danske Patienter.

„Problem wir nur größer“

„Wir erleben es immer öfter, dass die Kommunen und die Hausärzte schon heute die größer werdende Zahl Patienten nicht aufnehmen können. Mit dem neuen System wird das Problem nur noch größer”, glaubt Morten Freil.

Er schlägt vor, Teile des Gesundheitswesens unter eine gemeinsame Leitung zu stellen sowie aus einem Gesamttopf zu finanzieren. „Dann kann gemeinsam geschaut werden, wo Kapazitäten geschaffen werden, die am Besten für die Patienten sind”, meint er.

Der Plan der Regierung sieht vor, einen Topf mit 1,5 Milliarden Kronen zu schaffen. Daraus sollen die Regionen Geld erhalten, wenn sie es schaffen, die Patienten möglichst durch den Hausarzt behandeln zu lassen. Je höher also die Zahl der daheim behandelten Patienten, desto größer die Menge des Geldes aus dem Topf.

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