Nahe "Kreuz Tönning"

Schwerer Verkehrsunfall auf der B5 in Nordfriesland

Schwerer Verkehrsunfall auf der B5 in Nordfriesland

Schwerer Verkehrsunfall auf der B5 in Nordfriesland

Helmuth Möller
Tönning
Zuletzt aktualisiert um:
Verkehrsunfall auf der B5
Ein Vater und sein Sohn wurden bei dem Unfall mit dem Motorrad lebensgefährlich verletzt. Foto: Helmuth Möller

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Schon wieder kommt es auf der B5 zu einem schweren Unfall. Zwei Menschen werden lebensgefährlich verletzt, die Bundesstraße ist über Stunden gesperrt.

Erneute Schreckensmeldung aus Nordfriesland: Zum nunmehr dritten Mal innerhalb weniger Tage erlitt die B5 erneut einen Totalkollaps – sie blieb über vier Stunden hinweg komplett gesperrt. Nach den vorangegangenen schweren Verkehrsunfällen bei Husum und Mildstedt ereignete sich am Sonnabendvormittag erneut ein schwerer Unfall.

Der Großalarm kam um 10.45 Uhr: Mehrere Anrufer meldeten der Rettungsleitstelle Nord einen sehr schweren Verkehrsunfall auf der B5 in der Nähe vom „Kreuz Tönning“. Die Disponenten lösten umfangreich Alarm aus: Aus Niebüll startete sofort der Rettungshubschrauber Christoph Europa 5. Mehrere Rettungswagen des Landkreises eilten aus Tönning, Garding und Husum an die Einsatzstelle – ebenso das Notarzteinsatzfahrzeug aus Tönning.

 
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Höchste Eile auch für zahlreiche Streifenwagen aus dem gesamten Bereich, die Unterstützung durch Streifenwagen der Wasserschutzpolizei bekamen. Schnell bildete sich ein Kilometerlanger Stau, der rasch an Länge zunahm. Der Verkehr wurde über kleinere Wirtschaftswege umgeleitet.

Zur Klärung des genauen Unfallherganges wurde auf Anordnung der Staatsanwaltschaft ein Sachverständiger aus Bredstedt an den Unglücksort geholt. Der Rekonstruktion des Herganges war nach Worten der beiden Polizeieinsatzleiter Lothar Glöckner und seines Kollegen Hauke Mann äußerst schwierig und zeitraubend. „Es gibt unterschiedliche Angaben zum Hergang des schweren Verkehrsunfalles“, signalisierten die beiden Beamten vor Ort.

Missglücktes Überholmanöver löst Kettenreaktion aus

Nach umfangreicher Befragung mehrerer Zeugen konnte schließlich dieser Ablauf dokumentiert werden: Auf der B5 befand sich zum Unfallzeitpunkt eine Fahrzeugschlange in Richtung Süden. Innerhalb dieser Fahrzeugschlange setzte der 23-jährige Fahrer eines VW Golf mit Dithmarscher Kennzeichen zum Überholen an. Diesem Fahrzeug folgte der Fahrer eines Motorrads – besetzt mit Vater und Sohn. Da im Gegenverkehr ebenfalls plötzlich ein Fahrzeug zum Überholen ansetzte, scherte der Golf-Fahrer wieder in die Schlange ein – musste bei diesem eiligen Manöver allerdings sehr stark abbremsen. Auch der Motorradfahrer musste sehr stark abbremsen, prallte dabei auf den VW Golf auf. Dabei wurden der Vater und sein Sohn von der schweren Maschine geschleudert.

47-jähriger Motorradfahrer und Sozius lebensgefährlich verletzt

Eine nachfolgende Autofahrerin aus dem Landkreis Rendsburg-Eckernförde, vor deren Augen sich das Unglück abspielte, kam sofort als Ersthelferin hinzu. Weitere Autofahrer setzten Notrufmeldungen zur Leitstelle ab. Lange Zeit kämpften die eingetroffenen beiden Notärzte samt Rettungsteams unter höchstem Einsatz vor Ort um das Leben der Verletzten. Höchste Lebensgefahr bestand dabei für den 47-Jährigen. Sein 14-jähriger Sohn wurde schließlich schwerverletzt unter Notarztbegleitung mit einem Rettungswagen ins Westküstenklinikum verlegt.

Die Versorgung und Stabilisierung des Vaters nahm danach noch einmal sehr lange Zeit in Anspruch, bevor er mit einem Rettungswagen zunächst zum Rettungshubschrauber – der in einem Weizenfeld gelandet war – transportiert werden konnte. Nach rund einer Stunde hob der Rettungshubschrauber ab und flog den lebensgefährlich verletzten Biker zum zentralen Westküstenklinikum, in dem bereits ein interdisziplinäres Ärzteteam wartete.

Die Vollsperrung der mit Urlaubern völlig überfüllten B5 blieb insgesamt vier Stunden lang bestehen. Auf Nachfrage hinsichtlich einer Rettungsgasse sagte Polizeisprecher Hauke Mann: „Soweit das von hier aus beurteilt werden kann, hat eine Rettungsgasse bestanden! Insofern gibt es dafür ein Lob von uns!“

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