Corona in Nordfriesland

Wird der Kreis Corona-Zahlen bald genauer aufschlüsseln?

Wird der Kreis Corona-Zahlen bald genauer aufschlüsseln?

Wird der Kreis Corona-Zahlen bald genauer aufschlüsseln?

Jonna Lausen/shz.de
Nordfriesland
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In Nordfriesland wurden bisher 24 Fälle der britischen Virusvariante B 1.1.7 nachgewiesen. Foto: Imago Images/Christian Ohde

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Im Nachbarkreis ist es seit dieser Woche Usus: Die Corona-Zahlen werden nach Ämtern, Städten und amtsfreien Gemeinden aufgeschlüsselt. Warum passiert das nicht in Nordfriesland?

Im Kreis Nordfriesland sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz weiter, der große - aber laut Kreis eingrenzbare - Corona-Ausbruch im Schlachthof Danish Crown hatte die Zahlen jüngst in die Höhe schnellen lassen.

Allerdings steigen die Zahlen der festgestellten Virus-Mutationen im Kreisgebiet stark an. Am Montagabend waren es bereits 46 Fälle, am Freitag (19.) 28 Fälle und Anfang Februar acht. Bei allen Ergebnissen handelt es sich um die britische Virusvariante (B1.1.7).

Nachbarkreis schlüsselt auf

Im Nachbarkreis Schleswig-Flensburg wütet diese weitaus mehr, dort waren es zuletzt 68 Fälle. In der Stadt Flensburg, die aktuell eine Inzidenz von über 160 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen der letzten sieben Tage hat, gelten seit Samstag bekanntermaßen eine Ausganssperre und strenge Kontaktbeschräkungen aufgrund der starken Ausbreitung dieser Virus-Variante.

Um einen besseren Überblick über das diffuse Ausbruchsgeschehen zu geben, schlüsselt der Kreis Schleswig-Flensburg die Neuinfektionen nun genauer auf. Allerdings entschied sich der Kreis erst zu diesem Schritt, nachdem die Schleswiger Nachrichten dezidiert nachgefragt hatten, warum genauere Zahlen zurückgehalten werden. Am vergangenen Freitag änderte der Kreis seinen Kurs und gibt seit Montag die Corona-Zahlen aus den Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten preis.

In Nordfriesland werden die Zahlen lediglich nach Festland und Inseln aufgeschlüsselt. Allerdings breitet sich auch hier die Mutation aus, Schulen und Kitas haben wieder geöffnet. Wäre es da nicht auch sinnvoll, wenn Ausbruchsgeschehen auch hier genauer verortet werden? Dazu erklärt der Kreis am Dienstag, dass die Zahlen-Frage innerhalb der Verwaltung zunächst durchdacht werden müsse. Und: „Wir gehen aufgeschlossen an das Thema heran, können aber frühestens morgen antworten“, sagt Kreissprecher Hans-Martin Slopianka.

Das sagen Bürgermeisterin und Bürgermeister

Husums Bürgermeister Uwe Schmitz findet das gegenwärtige Verfahren sinnvoll. Auch, weil er befürchtet, dass Infizierte gerade in kleinen Gemeinden stigmatisiert werden könnten. Auch die Idee, zumindest für die jeweiligen Ämter konkrete Zahlen zu veröffentlichen, überzeugt ihn nicht: "Ämter sind für mich Verwaltungseinheiten."

Anderer Meinung ist da die Bürgermeisterin der Stadt Tönning, Dorothe Klömmer: Wenn das datenschutzrechtlich und technisch möglich ist, dann wüsste ich nicht, was dagegen spricht", erklärt sie auf Nachfrage. Es würde nicht zuletzt für mehr Transparenz sorgen. Auch sie sei schon öfter von Einwohnern nach Zahlen aus Tönning gefragt worden.

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