Corona-Virus

Schulleiter sieht noch keine Notwendigkeit für Selbsttests

Schulleiter sieht noch keine Notwendigkeit für Selbsttests

Schulleiter sieht noch keine Notwendigkeit für Selbsttests

Anna Goldbach/shz.de
Wyk/Föhr
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So wie dieser Junge sollen sich nächste Woche auch Föhrer Schüler selbst auf Corona testen. Foto: Matthias Stolt/Imago

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Schüler, die in Wyk ihre Abschlussprüfungen haben, sollen sich am Montag testen können. Vieles ist jedoch unklar.

In der Zeit bis zu den Osterferien sollen Schulen eine Testangebot, das zunächst zwei Schnelltests pro Schüler beinhaltet, schaffen. Somit haben zumindest diejenigen Schüler, die wollen, die Möglichkeit einen Selbsttest durchzuführen – verpflichtend sind die Tests nicht, wie Bildungsministerin Karin Prien am Donnerstag auf einer Pressekonferenz betonte.

Am Mittwochabend ging bereits eine Mail des Ministeriums an alle Schulen heraus, wie Carl Wögens, Schulleiter der Eiluun-Feer-Skuul, berichtet. Mehr als die Anweisung, ein Testangebot zu schaffen, sei darin jedoch nicht enthalten.Die Organisation und der damit verbundene logistische Aufwand lägen bei der Schule. Auch Hinweise, ob oder unter welchen Bedingungen Schnelltests angeraten sind, habe er vermisst. Nun gilt es Eltern und Schüler schnell zu informieren, denn schon in der kommenden Woche geht es los: Da starten die Zentralen Abschlussprüfungen in der Sekundarstufe eins, also die Prüfungen für den ersten allgemeinen Schulabschluss (ESA) für die Hauptschule und den mittleren Schulabschluss (MSA) für die Schüler der Realschule. Das bedeutet konkret, dass für die Prüflinge, die am Dienstag, 23. März, ihre erste Prüfung haben, bereits am Montag Tests zur Verfügung stehen sollen. Tests, die noch nicht auf der Insel sind, wie der Schulleiter berichtet. Carl Wögens hat am Wochenende die Selbsttests abgeholt, die die Schüler „diskret und unter Aufsicht“ außerhalb der Schulzeit durchführen sollen, abzuholen. Wie viele Tests für das Gymnasium und die Gemeinschaftsschule der Insel Föhr überhaupt bereitgestellt würden, sei unklar.

Und dann folgt Papierkram: Denn für die Selbsttest braucht es die schriftliche Einverständniserklärung beider Elternteile. Wegen des Wechselunterrichts, der momentan an der Eiluun-Feer-Skuul stattfindet, können die Unterlagen nicht alle am Montag verteilt werden. Erst am kommenden Freitag ließe sich also verlässlich Auskunft darüber geben, wie viele der rund 400 Schüler der Eilun-Feer-Skuul sich den Selbsttests unterziehen wollen. Und erst dann könne man mit der konkreten Planung beginnen.

 

Die Frage ist doch, ob diese Schnelltests hier auf Föhr bei der niedrigen Inzidenz überhaupt Sinn machen.

Carl Wögens, Schulleiter

„Die Frage ist doch, ob diese Schnelltests hier auf Föhr bei der niedrigen Inzidenz überhaupt Sinn machen“, so der Schulleiter. „Meine Erwartung ist, dass nicht viele Schüler teilnehmen werden.“ Die Einschätzung begründet Wögens zum einen damit, dass, sollte ein Selbsttest positiv oder falsch ausfallen, derjenige Schüler nicht an den Abschluss- und Abiturprüfungen teilnehmen kann, „sondern stattdessen zum Arzt muss und einen PCR-Test machen.“ Dazu komme, dass bei der niedrigen Inzidenz auf der Insel die Wahrscheinlichkeit, tatsächlich am Corona-Virus erkrankt zu sein, gering sei. „Außerdem kommen die Schüler, unabhängig von Corona, nur dann zur Schule, wenn sie gesund sind.“ Er sei nicht glücklich darüber, neben den Vorbereitungen der Prüfungen und dem Testen der Prüflinge auch noch den gut 400 weiteren Schülern das Test-Angebot zu machen, sagt Wögens. „Wenn die Zahlen steigen, sollten wir unbedingt darüber reden. Doch bei den momentan niedrigen Inzidenzen auf Föhr besteht aus meiner Sicht keine Notwendigkeit dazu.“ 

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