Hausboote

Schwimmende Ferienhäuser im Stadthafen

Schwimmende Ferienhäuser im Stadthafen

Schwimmende Ferienhäuser im Stadthafen

Joachim Pohl/shz.de
Schleswig
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Eine ganze Reihe von Hausbooten liegt im Westen des Stadthafens. Foto: Joachim Pohl

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Im Stadthafen liegen derzeit auffällig viele schwimmende Urlaubsdomizile. Von einem Trend spricht die OFS noch nicht.

Ganz im Westen liegen sie wie an einer Perlenkette aufgereiht: schmucke kleine graue Hausboote. Es sind auffällig viele, die derzeit im Stadthafen festgemacht haben. Elf Stück, bestätigt Helge Spehr, zuständiger Geschäftsführer der Stadtwerke SH – und registriert eine stark steigende Nachfrage nach Liegeplätzen.

Alle heute vorhandenen Hausboote sind zertifizierte Sportboote und haben einen Sportboot-Liegeplatz inklusive dazugehörigem Vertrag mit den Stadtwerken im Stadthafen.

Helge Spehr, zuständiger Geschäftsführer der Stadtwerke SH

Die Hausboote sind unterschiedlich groß, zum Teil sogar doppelstöckig, und einige haben eine Dachterrasse. Sie gehören privaten Eignern, also Firmen von Privatpersonen, und werden von diesen zum Teil selbst genutzt oder vermietet. „Alle heute vorhandenen Hausboote sind zertifizierte Sportboote und haben einen Sportboot-Liegeplatz inklusive dazugehörigem Vertrag mit den Stadtwerken im Stadthafen“, so Spehr weiter. Deshalb ist die genaue Bezeichnung auch wichtig: Es sind Boote und keine Häuser. Für die bräuchte man nämlich eine Baugenehmigung.

Unter all den kleinen Feriendomizilen fällt eines besonders auf: die „Cecilie“. Es ist ein ehemaliges Schubboot, Baujahr 1965. Es wurde auf der VEB Schiffswerft Roßlau an der Elbe zwischen Magdeburg und Lutherstadt Wittenberg erbaut. Schubboote schieben – meist in der Binnenschifffahrt – antriebslose Lastkähne. Bis zu sechs Personen können auf dem 14 Meter langen Hausboot Urlaub machen. Das Führerhaus fungiert gleichzeitig als Hausbar mit Blick auf den Dom.

 

Mit Blick auf Dom und Kran: Hausboot im Stadthafen. Foto: Joachim Pohl

Die Eigner bieten die Vermietung unter anderem über Onlineportale oder örtliche Agenturen, zum Beispiel Fjordlink an. Teilweise finden sich die Kontaktdaten auch an den Hausbooten. Für eine Woche auf einem der modernen Hausboote werden schon mal 1200 Euro plus Kaution fällig. Einer der größeren Anbieter ist die Firma Stern-Hausboot, beheimatet auf der Insel Fehmarn, die ganz neu das Hausboot „Koje Kaete“ im Stadthafen festgemacht hat. Das Unternehmen bietet seine Produkte sowohl zum Verkauf als auch zur Vermietung an. Weitere Objekte hören auf so klangvolle Namen wie „Bikini“, „Flying Dutchman“ oder „Aegir“. 

Ein total tolles Angebot. Das interessiert sicher viele Menschen.

Andrea Simons, Ostseefjord Schlei GmbH

„Ein total tolles Angebot“ nennt Andrea Simons von der Ostseefjord Schlei GmbH das verhältnismäßig neue Projekt. „Das interessiert sicher viele Menschen.“ Konkrete Zahlen über die Entwicklung dieses touristischen Segments lägen ihr aber nicht vor. Deshalb wollte sie auch noch nicht von einem neuen Trend sprechen.

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