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Neue Rader Hochbrücke: Wer schneller baut, bekommt mehr Geld

Neue Rader Hochbrücke: Wer schneller baut, bekommt mehr Geld

Neue Rader Hochbrücke: Wer schneller baut, bekommt mehr Geld

Gunda Meyer/Frank Höfer/shz.de
Rendsburg
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Die erste Hälfte der neuen Rader Hochbrücke entsteht unmittelbar östlich des bestehenden Bauwerks. Die Computerdarstellung zeigt den Bereich am Treidelweg in Borgstedt. Foto: Deges

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Drei Baukonsortien sind im Rennen um den Neubau der Hochbrücke. Die Deges will einen Bonus zahlen, wenn der Bauzeitplan unterschritten wird – allerdings unter einer Bedingung.

Wenn ab Frühjahr 2023 der Bau der neuen Rader Hochbrücke in Rendsburg beginnt, wird es über Jahre zu massiven Verkehrsbeeinträchtigungen kommen. Um diese möglichst gering zu halten, hat sich die für den Brückenbau verantwortliche Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (Deges) eine Art Bautempo-Bonus überlegt: Wenn die Baufirmen früher fertig werden, als es der normale Zeitplan vorsieht, bekommen sie mehr Geld – vorausgesetzt die Qualität stimmt.

Das würde bedeuten, dass das erste Teilbauwerk vor Ende 2026 und der Gesamtbau vor 2029 fertig wird. „Wir wollen nicht nur den Preis bewerten, sondern auch die Bauzeit“, erklärte Deges-Bereichsleiter Bernd Rothe am Rande des Besuchs vom Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) in der vergangenen Woche.

Auch bei A7-Ausbau wurden schon Anreize geschaffen

Dass die Deges Anreize für das Einhalten der Bauzeit schafft, ist nicht neu. Beim Ausbau der Autobahn 7 auf drei Spuren, den die Deges gemeinsam mit dem Bund, der Stadt Hamburg und dem Land Schleswig-Holstein geplant hat, wurde zunächst festgelegt, dass das Baukonsortium Via Solutions für jeden Tag, den die Autobahn später als verabredet fertig wird, 55.000 Euro Strafe zahlen muss. Außerdem gab es vom Bund neben einer Anschubfinanzierung auch ein sogenanntes Verfügbarkeitsentgelt, das gekürzt werden kann, wenn die Straße nicht wie vereinbart verfügbar ist oder Mängel aufweist.

Drei Baukonsortien in der Endauswahl

Im Bieterverfahren zum ersten Teilbauwerk östlich der bestehenden Rader Hochbrücke sind nun noch drei Baukonsortien in der Endauswahl: Die Strabag/Züblin mit MCE, Hochtief mit Max Bögl und SEH sowie Implenia mit Zwickauer Stahlbau und Stahlbau Plauen.

„Wir sind froh, dass sich damit einige der renommiertesten und im Brückenbau erfahrensten Unternehmen entschieden haben, an diesem Verfahren teilzunehmen“, erklärte Projektkoordinator Ulf Evert von der Deges auf Nachfrage. Die Deges werde in den kommenden Wochen in das Verhandlungsverfahren einsteigen und mit allen Bietern erste Gespräche führen. „Diese haben im Verlauf des Verfahrens die Möglichkeit, eigene Vorschläge in Teilbereichen des Brückenbaus einzubringen. Wir planen, den Zuschlag zum Jahresende zu erteilen“, so Evert weiter.

Ebenfalls ausgeschrieben seien die baufeldvorbereitenden Arbeiten wie Leitungsverlegungen und Erstellung der Baustraßen. „Diese Arbeiten werden im Juni 2022 beginnen“, erklärte Evert.

Mit in der Endrunde ist auch das Unternehmen Max Bögl, das auch in Osterrönfeld einen Standort hat und dort Bauteile für Windkrafttürme fertigt. Sollte das Konsortium, in dem Max Bögl ist, den Zuschlag erhalten, könnten dann Bauteile der Rader Hochbrücke in Osterrönfeld hergestellt werden? Dazu äußerte sich das Unternehmen nicht: „Zu einem laufenden Ausschreibungs-/Vergabeverfahren möchten wir keine Aussage treffen“, sagte Max-Bögl-Sprecher Jürgen Kotzbauer.

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