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„Drei Viertel aller Hassrede geht gegen Minderheiten“

„Drei Viertel aller Hassrede geht gegen Minderheiten“

„Drei Viertel aller Hassrede geht gegen Minderheiten“

Triest/Trieste/Trst
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Fernand de Varennes
Fernand de Varennes (Bildmitte) mit FUEN-Vizepräsidentin Angelika Minar und FUEN-Präsident Loránt Vincze Foto: Cornelius von Tiedemann

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Fernand de Varennes ist in Triest mit dem FUEN-Preis ausgezeichnet worden. „Minderheitenrechte sind Menschenrechte“, sagt er – und weil er das weltweit propagiert, würdigt die europäische Minderheiten-Union den UN-Sonderberichterstatter.

Der UN-Sonderberichterstatter für Minderheitenfragen, Fernand de Varennes ist am Donnerstag in Triest mit dem FUEN-Preis 2021 ausgezeichnet worden.

Der weltweit aktive Jurist mit Lehrstühlen in Südafrika, Irland und China wird für seinen „unermüdlichen Einsatz für die Rechte der Minderheiten“ geehrt, wie der Präsident der Föderalistischen Union Europäischer Nationalitäten (FUEN), Loránt Vincze, es ausdrückte.

Zusammenhangskraft: Nicht assimilieren – sondern integrieren

Der Geehrte selbst erinnerte in seiner Rede auf dem FUEN-Kongress 2021 daran, dass die Minderheiten weltweit gefährdet sind und nationalistische Tendenzen auch in Europa Sorgen machen. Sein Anliegen sei es, so de Varennes, dass Regierungen verstehen, dass eine Zusammenhangskraft im Staate nicht erreicht werden kann, wenn Minderheiten assimiliert werden – sondern dass sie stattdessen integriert werden müssen.

Der UN-Sonderberichterstatter mahnte, dass sich „drei Viertel aller Hatespeech“ heute gegen Minderheiten richte. „Die meisten Konflikte betreffen Minderheiten“, so de Varennes. Er lobte die FUEN für ihren Einsatz für die Minderheitenrechte-Initiative MSPI und betonte, dass sie trotz der letztlichen Absage durch die EU-Kommission viel in Bewegung gesetzt habe. „Man muss Diversität feiern und loben und die Fortschritte sehen, anstatt Angst davor zu haben“, so der Globetrotter, der sowohl kanadischer als auch australischer Staatsbürger ist.

Preis in Flensburg gestaltet

Der FUEN-Preis 2021 trägt den Titel „Zwei Brücken“ und steht symbolisch für eine der Leitlinien der FUEN: Minderheiten als Brückenbauer. Das aus Gießharz, Blattgold und Holz gefertigte Kunstwerk hat die Flensburger Künstlerin Simone Bruhn, die der dänischen Minderheit angehört, gefertigt. Er soll das friedliche Zusammenleben in Europa symbolisieren und ein Zeichen für das Zusammenspiel von Tradition und Moderne sein.

Anmerkung: Der Artikel von 19:26 Uhr wurde um 22:15 Uhr um den letzten Absatz ergänzt.

 


 

 

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