Anschlag bei Gottesdienst
Nigeria: Dutzende Tote bei Angriff auf katholische Kirche
Nigeria: Dutzende Tote bei Angriff auf katholische Kirche
Nigeria: Dutzende Tote bei Angriff auf katholische Kirche
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Während des Sonntagsgottesdienstes an Pfingsten stürmen Bewaffnete eine Kirche in der nigerianischen Stadt Owo. Der Gouverneur spricht von einem «abscheulichen» Anschlag - wer dahintersteckt, ist noch unklar.
Bei einem Angriff auf eine katholische Kirche im Südwesten Nigerias sind am Pfingstsonntag Dutzende Menschen getötet worden. Nach Angaben der Regierung des Bundesstaates Ondo geschah der Angriff in der Stadt Owo während des Sonntagsgottesdienstes in der Kirche St. Francis.
Eine Gruppe unbekannter Bewaffneter habe die Kirche gestürmt und wahllos auf die Besucher des Gottesdienstes geschossen, sagte ein Anwohner der Deutschen Presse-Agentur. Medienberichten zufolge wurde bei dem Angriff auch Sprengstoff gezündet.
Die genaue Zahl der Opfer ist bislang unklar. Die Regierung des Bundesstaates Ondo machte keine Angaben zur Zahl der Toten. Die Online-Publikation «Peoples Gazette» zitierte einen Abgeordneten des Bundesstaates mit der Aussage, 28 Menschen seien getötet worden. Einige lokale Medien wie die «Nigerian Tribune» sprachen von etwa 50 Toten.
Der Gouverneur des Bundesstaates Ondo, Rotimi Akeredolu, bezeichnete den Anschlag als «abscheulich und satanisch» und fügte hinzu, dass «es sich um einen kalkulierten Angriff auf die friedliebenden Menschen in Owo handelt».
In den sozialen Medien kursiert eine Videoaufnahme, die den Ort des Geschehens zeigen soll. Darauf sind augenscheinlich tote Menschen zu sehen, die blutüberströmt auf dem Boden liegen - darunter auch Kinder.
Bisher hat sich keine Gruppe zu dem Anschlag bekannt. Anwohner vermuten, dass der Anschlag von Extremisten aus dem Norden Nigerias verübt wurde.
Dschihadistische Gruppen haben in den vergangenen Jahren viele Anschläge auf Kirchen im überwiegend muslimischen Norden Nigerias verübt. Dies ist das erste Mal, dass ein Anschlag auf eine Kirche im überwiegend christlichen Süden verübt wurde. Religiöse Konflikte, insbesondere zwischen Muslimen und Christen, kommen in dem westafrikanischen Land mit rund 206 Millionen Einwohner immer wieder vor.