Dänemark kompakt

Der Nachrichtenüberblick am Mittwoch

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DN
Apenrade/Aabenraa
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Wird es künftig noch mehr Offshore-Windparks vor Dänemarks Küsten geben. Mehr unter „Sozialdemokraten wollen zwei zusätzliche Windparks“ weiter unten. Foto: Finn Frandsen/ Ritzau-Scanpix

Wissen, was in Dänemark läuft – die wichtigsten Nachrichten des Tages im Überblick.

Auf dem Weg zum IS: Dänin festgenommen

Sie soll unterwegs nach Syrien gewesen sein, um sich der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) anzuschließen: Eine Frau aus Dänemark ist an der Grenze der Türkei von türkischen Bevollmächtigten festgenommen worden. Das berichten mehrere Medien, darunter Arab News. Demnach wurde die Frau mit einem falschen Pass entdeckt, als sie die Grenze nach Syrien illegal überqueren wollte. Sie wurde den Berichten nach von Interpol gesucht, da sie verdächtig wird, sich dem IS habe anschließen zu wollen. Arab News vermeldet, dass die Frau eine Rolle bei der Rekrutierung westlicher Frauen für militante Gruppen gespielt haben soll. Die Frau hat die dänische Staatsbürgerschaft und libanesische Wurzeln. Sie wurde nahe der Stadt Bursa festgenommen.

Windmühlen rauben den Schlaf

Eine neue Studie zeigt: Ist man über 65 Jahre alt und dem Lärm von Windmühlen ausgesetzt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass man sich Schlafmedizin verschreiben lässt und einnimmt. Zu diesem Ergebnis kommt ein deutsches Forschungsprojekt, das verschiedene dänische Ministerien gemeinsam in Auftrag gegeben haben. Das Projekt hat jahrelang den Zusammenhang zwischen der Lärmbelastung durch Windmühlen und gesundheitlichen Problemen untersucht. Die Studie besteht aus sechs Teilkonklusionen und wurde von der Krebshilfe „Kræftens Bekæmpelse“ durchgeführt. Unsere Untersuchungen zeigen, dass es auf jeden Fall bei den Älteren einen Zusammenhang gibt zwischen Windmühlengeräuschen, die draußen zu messen sind, und der Wahrscheinlichkeit, dass man ein Rezept gegen Depression oder Schlafstörung einlöst“, sagt Forscher Aslak Harbo Poulsen.

Løkke will zwölf neue Windparks bauen

Die Sozialdemokraten fordern fünf statt drei neue Offshore-Windparks, wie sie in der Energieabsprache im vergangenen Jahr von den Parlamentsparteien vereinbart wurden. Eine Forderung, die der Regierungschef gerne erfüllen will. „Ich bin absolut zuversichtlich, dass es dazu kommen wird“, so Løkke am Mittwoch auf der Energiekonferenz der Denkfabrik „Concito“. Der Regierungschef sprach davon, selbst noch viel weiter gehen zu wollen als die Sozialdemokraten – und bis zu zwölf neue Windparks zu errichten. Dies sei sogar Teil der Vereinbarung, sagt er. „In der Energieabsprache haben wir beschlossen, zehn Gigawatt zu erreichen. Das entspricht zwölf neuen Offshore-Windparks. Ich sehe keinen Grund, den Platz für zwölf Parks zu prüfen, wenn wir nur drei bauen wollen“, so Løkke.

Mehr als jedes dritte Kind mit Autismus geht nicht zur Schule

35 Prozent der Kinder mit Autismus in Dänemark gehen nicht in die Schule. Das berichtet der Radiosender Radio24syv und beruft sich auf einen neuen Bericht des Autistenverbandes (Landesforeningen Autisme). Demnach sind dies bereits 20 Prozent mehr als im Jahr 2016 – und der Anteil steigt weiter, wie neuere Zahlen zeigen. In der Untersuchung gab fast jeder siebte Teilnehmer an, dass sein Kind seit über einem Jahr nicht mehr in der Schule gewesen sei. Grund dafür sei die lange Verhandlungszeit der Kommunen, wie die Beschwerdestelle für Sonderpädagogik in ihrem Jahresbericht 2018 bestätigte. In 17 Prozent der Fälle, über die kommunal verhandelt wurde, ging es um ein Kind mit Autismus, das eine längere Zeit nicht in der Schule war.

Geld für neue Autobahnen

Die dänische Regierung und die Dänische Volkspartei haben am Mittwoch angekündigt, 112,7 Milliarden Kronen in Infrastrukturprojekte zu investieren. Davon auch einen Teil in eine neue Autobahn, die Hadersleben und damit Nordschleswig (und Deutschland) mit dem mittleren Jütland und der Stadt Skive verbindet. Neben dieser Autobahn sollen auch weitere entstehen. So ist eine dritte Limfjord-Verbindung beschlossen worden, und im nördlichen Seeland werden die Hillerød- und die Frederikssund-Autobahn verlängert. Von 2021 bis 2030 sollen die Projekte beginnen. Die E45 soll in Ostjütland ausgebaut werden und die Fünen-Autobahn südlich von Odense.

Mehr und mehr Kinder bekommen Schlafmittel verschrieben

Obwohl der politische Fokus verstärkt darauf gelegt wurde, den Einsatz von Schlafmitteln bei Kindern zu reduzieren, steigt die Zahl weiter an. Das berichtet die Zeitung „Berlingske“ und beruft sich dabei auf neue Zahlen der Gesundheitsbehörde. 2017 wurden demnach 9.570 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren mit dem rezeptpflichtigen Schlafmittel Melatonin behandelt. Das ist eine Steigerung von vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Schaut man etwas weiter zurück, stieg die Zahl der Verschreibungen in der Altersgruppe von 2011 bis 2016 um 99 Prozent. Laut „Berlingske“ zeigen verschiedene Untersuchungen, dass Schlafmittel keinen nennenswerten positiven Effekt auf den Kindesschlaf haben.

Sozialdemokraten wollen zwei zusätzliche Windparks

Aus Sicht der Sozialdemokraten sind die drei Offshore-Windkraftparks, auf deren Errichtung bis 2030 sich die Parlamentsparteien geeinigt haben, nicht genug. Die Partei fordert nun, zwei zusätzliche Parks zu bauen, um den Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen möglichst schon fünf Jahre früher als bisher geplant zu erreichen. Vor dem Hintergrund der ernsthaften Klimakrise, in der sich die gesamte Welt befinde, müsse man den Zeitpunkt, frei von fossilen Brennstoffen zu sein, unbedingt von 2050 auf 2045 vorverlegen. Dies erfordere in ihren Augen mehr grüne Energie, so die Vorsitzende der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, zur Nachrichtenagentur Ritzau.

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Leserbeitrag

Hanns Peter Blume
„Konzert-Erlebnis mit Mahlers 9. Sinfonie im Alsion“