Folketingswahl 2019 kompakt

Der Tag nach der Wahl

Der Tag nach der Wahl

Der Tag nach der Wahl

DN
Apenrade/Aabenraa
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Freude bei den Sozialdemokraten: Die Regierungsbildung kann beginnen. Foto: Philip Davali / Ritzau Scanpix

Die Folketingswahl ist vorbei. Das Endergebnis der Parteien steht fest. Doch wer bekommt wie viele persönliche Stimmen? Welche Konsequenzen ziehen die Verlierer? Was planen die Gewinner? Hier gibt es den Tag nach der Wahl im Überblick.

Frederiksen strebt Minderheitenregierung an

Mette Frederiksen, Vorsitzende der Sozialdemokraten, setzt auf eine sozialdemokratische Minderheitenregierung, berichtet die Nachrichtenagentur Ritzau. In der „Königinrunde", deren Verhandlungsführerin Frederiksen ist, hatte Pia Olsen Dyr als Chefin der Sozialistischen Volkspartei ihre Amtskollegen gebeten, die Möglichkeit einer Mehrparteienregierung zu untersuchen. Frederiksen will sich laut eigener Aussage in den kommenden Wochen ohne Ferienpause der Politik widmen.

Königlicher Auftrag: Mette Frederiksen führt Verhandlungen zur Regierungsbildung

Mette Frederiksen, Vorsitzende der Sozialdemokraten und Spitzenkandidatin der Partei für das Amt des Staatsministers, ist nach der sogenannten „Königinrunde“ zur „königlichen Untersucherin“ ernannt worden. Somit erhält sie die Befugnis, die Verhandlungen zu führen, an deren Ende eine neue Regierung stehen soll. Der amtierende Regierungschef hatte bereits am Donnerstagnachmittag die Königin darüber informiert, dass seine Regierung zurücktritt. Frederiksen will am Freitag um 9 Uhr mit den Verhandlungen beginnen. Zuerst spricht Frederiksen mit der größten Partei hinter den Sozialdemokraten (Venstre), danach folgen die kleineren.

Tietje und Dall schaffen es nicht ins Folketing

Im Großkreis Südjütland sind alle stimmen ausgezählt. Die wichtigsten Ergebnisse nach Partei:

Sozialdemokraten

Ins Folketing ziehen ein:
Benny Engelbrecht, 12.267 Stimmen
Anders Kronborg, 8.607
Jesper Petersen, 7.175
Troels Ravn, 7.135
Brigitte Vind, 7.011

Gescheitert sind u. a.:
Theis Kylling Hommeltoft, Niels Ole Beck

Venstre

Ins Folketing ziehen ein:
Ellen Trane Nøry, 13.477
Anni Matthiesen, 11.308
H. C. Schmidt. 11.084
Eva Kjer Hansen, 9.531
Christoffer Aagaard Melson, 7.546
Ulla Tørnæs, 6.974

Gescheitert sind u. a.:
Mogens Dall, Philip Tietje, Lene Ravn Rasmussen
 


DF

Ins Folketing ziehen ein:
Kristian Thulesen Dahl, 23.119
Marie Krarup, 1.618
Karina Adsbøl, 1.526

Gescheitert sind u. a.:
Jan Rytkjær Callesen, Ida Smed, Karsten Brønnum


Radikale Venstre

Ins Folketing zieht ein:
Lotte Rod, 4.858

Gescheitert sind u. a.:
Nils Sjøberg, Nanna Nørholm

SF

Ins Folketing zieht ein:
Karina Lorentzen Dehnhardt, 4.698

Gescheitert sind u. a.:
Nanna Bonde, Henrik Boye

Konservative

Ins Folketing zieht ein:
Niels Flemming Hansen, 3.780
 
Gescheitert sind u. a.:
Klaus Juhl, Frederik Bloch Münster

Neue Bürgerliche

Ins Folketing zieht ein:
Pernille Vermund, 13.391

Gescheitert sind u. a.:
Jan Køpke Chrisensen, Anne Marie Buch

Einheitsliste

Ins Folketing zieht ein:
Henning Hyllested, 2.354

Gescheitert sind u. a.:
Rasmus Vestergaard Madsen, Lene Dalsgaard

Liberale Allianz

Ins Folketing zieht ein:
Henrik Dahl, 1.737

Gescheitert sind u. a.:
Martin Boye, Claus Hansen
 
 

 

 

DF: Dahl will Vorsitzender bleiben

Der Vorsitzende der Dänischen Volkspartei (DF), Kristian Thulesen Dahl, will auch nach den starken Stimmenverlusten bei der Parlamentswahl weiterhin die Partei anführen. Die Zahl der Mandate schrumpft von 37 auf 16. Vorsitzender sei man in guten und schlechten Zeiten, die kommende Folketingswahl werde zeigen, dass die Partei ein besseres Ergebnis erzielen könne, so Dahl. Parteimitglied Eiler Schütt, Vizebürgermeister in Apenrade, sagte in Danmarks Radio, die Partei habe es versäumt, auf ihre Erfolge aufmerksam zu machen. Poul Rikardt Jørgensen (DF), Vizebürgermeister der Kommune Ishøj, kritisierte im Sender, wechselnde Aussagen über eine mögliche Zusammenarbeit sowohl mit der Partei Venstre, als auch mit den Sozialdemokraten hätten der Partei geschadet.

Løkke meldet sich bei der Königin ab

Regierungschef und Venstre-Vorsitzender Lars Løkke Rasmussen ist am Donnerstagvormittag bei Königin Margrethe vorstellig geworden und hat ihr nach der verlorenen Wahl sein Abschiedsbegehren übermittelt. „Ich habe sie über das Ergebnis der Wahl und die daraus folgende parlamentarische Situation in Kenntnis gesetzt. Diese führt dazu, dass es keine Mehrheit mehr für meine Regierung gibt. Aus diesem Grund habe ich deren Abschied eingereicht“, so der Staatsminister nach dem Treffen zu TV2. Die Königin wird am Donnerstag ab 14 Uhr die einzelnen Parteien zu sich zum Gespräch bitten, um zu hören, wen sie als Verhandlungsführer vorschlagen. Nachdem der rote Block mit 91 Mandaten die klare Mehrheit erlangen konnte, geht Løkke selbst davon aus, dass die Vorsitzende der Sozialdemokraten, Mette Frederiksen, mit der Regierungsbildung beauftragt wird.

Samuelsen räumt nach Katastrophenwahl seinen Posten

Schlechter hätte es nicht laufen können: Außenminister und Vorsitzender der Liberalen Allianz, Anders Samuelsen, wurde nicht ins Folketing gewählt. Nach herber interner Kritik zog er am Donnerstagvormittag die Konsequenzen und kündigte an, seinen Posten als Vorsitzender abzugeben. Zwei LA-Namen werden als Nachfolger gehandelt.

Stram Kurs raus – Millionen rein

Die islamfeindliche Partei von Rasmus Paludan scheiterte an der Zwei-Prozent-Hürde, aber nach der Wahl gibt es vom Staat Geld auf das Konto. In der kommenden Wahlperiode erhält die Partei jährlich einen Staatszuschuss in Höhe von 1,47 Millionen Kronen. Das sind 22,30 Kronen Zuschuss pro Stimme. 66.093 Wähler setzten ihr Kreuz bei Stram Kurs.

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