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Lang-Lkw dürfen künftig über deutsch-dänische Grenze fahren

Lang-Lkw dürfen künftig über deutsch-dänische Grenze fahren

Lang-Lkw dürfen künftig über deutsch-dänische Grenze fahren

Berlin/Kopenhagen
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Gigaliner sind vor mehr als zehn Jahren versuchsweise zugelassen worden. (Archivfoto) Foto: Friedrich Hartung

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Die Giga-Liner aus Deutschland und Dänemark dürfen künftig über die Grenze rollen. Zwei Lang-Lkw-Fahrten ersetzen im Schnitt drei Fahrten mit herkömmlichen Lkw, heißt es vom deutschen Bundesverkehrsministerium. Der dänische Branchenverband ITD begrüßt die Vereinbarung zwischen beiden Ländern, sieht aber noch mehr Handlungsbedarf.

Deutschland und Dänemark haben am Montag ein bilaterales Abkommen unterzeichnet, das den grenzüberschreitenden Verkehr mit Lang-Lkw zwischen beiden Ländern ermöglicht. Das berichtet das Bundesministerium für Digitalisierung und Verkehr in einer aktuellen Pressemitteilung.

Verkehrsminister Thomas Danielsen und sein deutscher Kollege Volker Wissing unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung, die – kurz gesagt – bedeutet, dass dänische Spediteure mehr Güter in weniger Fahrten transportieren können, wodurch CO₂ eingespart und das Straßennetz entlastet wird. 

Lang-Lkw können in Deutschland eine Länge von bis zu 25,25 Meter haben. Es gelten jedoch weiterhin dieselben Gewichtsbeschränkungen wie für konventionelle Lkw. Sie dürfen demnach 40 Tonnen Gewicht bzw. 44 Tonnen im kombinierten Verkehr nicht überschreiten. Außerdem sind nicht alle Strecken für die langen Lastwagen freigegeben, wie eine Karte zeigt.

Branchenverband begrüßt Vereinbarung

Die Branchenorganisation ITD (International Transport Denmark) fordert seit Langem ein Abkommen mit Deutschland und ist daher froh, dass es nun unterzeichnet wurde, wie aus einer Pressemeldung hervorgeht. 

„Seit fast zehn Jahren fordern wir eine gemeinsame europäische Norm für Lang-Lkw in ganz Europa. Die Vereinbarung mit Deutschland ist ein großer Schritt in diese Richtung. Das ist eine gute Nachricht für unsere Mitglieder und den internationalen Verkehr, und ich möchte daher auch Verkehrsminister Thomas Danielsen dafür danken, dass er eine Vereinbarung auf den Weg gebracht hat“, so CEO Stefan K. Schou.

Doch auch wenn die ITD die neue Vereinbarung begrüßt, betont der Branchenverband, dass es sich zwar um einen großen Schritt in die richtige Richtung handele, aber noch viel politische Arbeit warte.

Weiterhin hohe Hürden

„Es ist erfreulich, dass unsere Mitglieder nun mit ihren Lang-Lkw die Grenze überqueren können, aber es gibt immer noch eine große Anzahl technischer Sondervorschriften in Deutschland, an die dänische Spediteure ihre Fahrzeuge anpassen müssen. Wir sind daher nach wie vor der Meinung, dass es einen gemeinsamen europäischen Standard für das Fahren mit modularen Lastzügen geben muss, damit wir zu viele Sonderregelungen in den einzelnen Ländern vermeiden können“, betont Schou.

Mehr Güter, weniger Kraftstoff

In der Pressemitteilung des Bundesministeriums für Digitalisierung und Verkehr heißt es von Volker Wissing: „Lang-Lkw setzen sich zu Recht europaweit durch, da sie es uns ermöglichen, mehr Güter bei weniger Fahrten zu transportieren. Das spart CO₂ und entlastet unsere Straßen. Zwei Lang-Lkw-Fahrten ersetzen im Schnitt drei Fahrten mit herkömmlichen Lkw und ermöglichen dadurch Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse zwischen 15 und 25 Prozent.“

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