Risikogruppen
Corona: Senioren sorgen sich um Sicherheit beim Einkauf
Corona: Senioren sorgen sich um Sicherheit beim Einkauf
Corona: Senioren sorgen sich um Sicherheit beim Einkauf
Abstand wahren, Hände waschen und so weiter: Noch immer halten sich nicht alle an die Richtlinien – auch im Supermarkt. Öffnungszeiten für Ältere oder Lieferservice durch Freiwillige – Lösungen für den Einkauf mit möglichst niedriger Ansteckungsgefahr gibt es vielerorts bereits.
Der neuartige Coronavirus breitet sich weiter aus, auch in Nordschleswig. Senioren sind durch die von ihm ausgelöste Krankheit Covid-19 besonders gefährdet, zeigen die Erfahrungen. Damit sie sich keinem Risiko aussetzen, werden landesweit und in Nordschleswig Maßnahmen ergriffen.
Doch nicht alle Senioren können oder wollen sich nur auf die Hilfe anderer verlassen, wenn es um den Einkauf für den täglichen Bedarf geht.
Beunruhigte Senioren
Eine davon ist Irene Heide aus Apenrade. „Ich bin selbst 89 Jahre alt und in der Risikogruppe, aber ich möchte gerne weiter einkaufen“, sagt sie.
Aber: „Wir sind viele Ältere, die Angst haben, einkaufen zu gehen, wenn so viele Kunden, besonders jüngere, im Laden sind. Es wird nicht richtig Abstand gehalten, und das beunruhigt uns.“
Ihre Idee: Die Supermärkte sollten Zeiten einführen, in denen das Geschäft nur für Senioren geöffnet ist.
Ein Vorschlag, der bei Coop mit unter anderem den Supermarkt-Ketten Brugsen und Fakta auf offene Ohren trifft. „An einigen Orten tun wir das lokal bereits“, schreibt Pressesprecher Jens Juul Nielsen auf Nachfrage des „Nordschleswigers“. Wo, das könne angesichts von 1.100 Märkten im Lande zentral nicht erfasst werden.
Supermärkte setzen auf Auslieferungen als sicheren Weg
Zusätzlich ist Coop eine Zusammenarbeit mit dem Dänischen Roten Kreuz eingegangen, um ein Hilfsnetzwerk einzurichten. Tausende Coop-Mitglieder haben sich laut Auskunft des genossenschaftlich strukturierten Unternehmens bereits freiwillig gemeldet und sollen nun über die Coop-App mit den Hilfsbedürftigen vernetzt werden.
So können die Einkäufe dort stattfinden, wo Bedarf besteht. „Es ist keine Voraussetzung, dass das unbedingt in einem unserer 1.110 Läden sein muss“, sagt Geschäftsführer Peter Høgsted in einer Pressemittelung.
Beispiel Feldstedt: Großes Netzwerk an Freiwilligen
Ein Netzwerk auf lokaler Ebene hat auch zum Beispiel, wie berichtet, der Feldstedter Spar-Supermarkt aufgebaut. Geschäftsführer Karim Niazi hat zudem die Öffnungszeiten erweitert, um den Kundenstrom möglichst breit über den Tag zu verteilen und die Kontakte somit zu minimieren.
Ein Angebot, zu bestimmten Zeiten nur für Senioren zu öffnen, hält er aber nicht für den besten Weg.
„Wenn die, die im Laden sind, dann das anfassen, was andere vorher angefasst haben, riskieren sie auch, sich anzustecken. Es ist besser, wenn sie zu Hause bleiben“, sagt er. „Deshalb haben wir ein Angebot eingerichtet und bringen die Waren direkt zu den Kunden.“
Ungefähr die Hälfte nimmt es immer noch nicht wirklich ernst.
Karim Niazi, Spar Feldstedt/Felsted
Die Sorge der älteren Kunden kann er durchaus nachvollziehen, denn noch immer würden sich nicht alle an die Regeln halten.
„Sogar vielen Älteren ist das egal. Ungefähr die Hälfte nimmt es immer noch nicht wirklich ernst. Aber wir müssen jetzt Rücksicht nehmen“, so Niazi, der über Aushänge und soziale Netze bereits ein beachtliches Netzwerk an freiwilligen Helfern, die die Waren in und um Feldstedt ausfahren, aufgebaut hat.
„Wir helfen einander durch diese Zeit“, sagt er.