Wiedereröffnung
Krusmølle: Immer was los bei den Loffs
Krusmølle: Immer was los bei den Loffs
Krusmølle: Immer was los bei den Loffs
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Das kreative Besitzerehepaar setzt beständig Ideen um und sorgt damit für Wandel im Veranstaltungszentrum und drumherum. Auch zur Wiedereröffnung warten sie mit Neuem für die Gäste auf. Allerdings sei der Donnerstag auch mit einem Wermutstropfen behaftet, meint Nina Loff.
Langeweile ist im Veranstaltungszentrum „Krusmølle“ ein Fremdwort. Gäste berichten seit Jahren, dass dort ein beständiger Wandel zu beobachten ist. Auch zur Wiedereröffnung nach dem Lockdown können sich Besucher erneut davon überzeugen.
Schon bei der Ankunft ist zu sehen: Hier ist was passiert. Das Ufer des am Eingang zur „Krusmølle“ gelegenen Sees ist feingemacht, und Besitzer Henrik Loff ist mit einem kleinen Bagger dabei, das Außengelände zu gestalten. Aus einem auf dem Gelände gefällten Baum, um den sich Efeu herumwindet, wird ein Windschutz gebaut, „der auch dazu dienen soll, Gästen ein wenig Privatsphäre zu geben, wenn sie bald draußen sitzen, den Blick über den See schweifen lassen und ein gutes Essen bei einem Glas Wein genießen“, erklärt Henrik Loff.
Seine Frau Nina und er freuen sich, nun endlich wieder Gäste begrüßen zu können. Noch immer sind ein paar kleine Spuren von dem Tag zu sehen, an dem die Loffs, wie alle anderen Restaurant und Cafébetreiber auch, vor Weihnachten schließen mussten. Mit dem Lockdown sollte das Coronavirus in Schach gehalten werden. So ist an einer Wandtafel noch das Weihnachtsangebot zu lesen. „Das verschwindet aber noch“, erklärt Nina Loff lachend, als ihr Mann sie darauf aufmerksam macht.
Beide fanden es traurig, den zu einem gemütlichen Speisesaal umgebauten früheren Stall so ohne Leben zu sehen. „Wir haben im Dezember das Licht und die Heizung ausgeschaltet und erst vor Kurzem wieder angestellt. Wir konnten kaum hier drin sein“, erzählt Nina Loff. „Wir haben das hier wirklich vermisst“, sagt Nina Loff, die für das Restaurant in der „Krusmølle“ verantwortlich ist.
Nun zieht ein feiner Duft von frisch zubereitetem Essen durch das Gebäude. „Wir machen ja so ziemlich alles selbst, und jetzt sind wir dabei, die Zutaten für den morgigen Tag vorzubereiten“, erklärt Nina Loff den Duft.
Schon am Dienstag, als die Regierung die Wiedereröffnungsschritte vorgestellt hat, gab es die ersten Reservierungen für Feiern. „Ich habe mich schon gefragt, ob die Leute sich wieder trauen zu feiern und zu buchen“, berichtet Henrik Loff. Doch schon kurz nach der Bekanntgabe, dass es bald wieder möglich ist, sich mit anderen zu treffen und vor allem Familienfeiern wieder erlaubt sind, habe es die ersten Anrufe gegeben, so der Unternehmer.
Allerdings wird es nicht sein wie vor der Pandemie, denn die Gäste müssen einen Corona-Pass mit sich führen und die Betreiber von Restaurants und Cafés etwa sind verpflichtet, die Corona-Pässe der Gäste zu überprüfen. „Ich finde das ist eine unbehagliche Situation, an die wir uns erst gewöhnen müssen“, meint Nina Loff, die sich deshalb ein wenig in die Position einer Polizistin gedrängt fühlt. „Das Schreckensszenario ist doch, wenn Großtante Anna keinen Pass hat und wir nun in die Situation kommen, diskutieren zu müssen. Wie sollen wir damit umgehen?“, fragt sie sich.
Doch nun warten die festlich gedeckten Tische auf Gäste, und der schlechte Beigeschmack ist rasch verschwunden, als die beiden den Blick über den Saal schweifen lassen. „Wir freuen uns sehr, endlich wieder starten zu können“, sagen sie zufrieden.
Die Corona-Zeit haben die beiden rührigen Ehe- und Geschäftspartner jedoch nicht ungenutzt gelassen. Neben den Aufräumarbeiten am See ist ein Glamping-Angebot entstanden. Zehn zu gemütlich-rustikalen Campingwagen umgebaute Bau- und Zirkuswagen stehen verteilt auf dem großen Gelände, das sich in den Hügeln um die „Krusmølle“ versteckt. Die Wagen haben die Loffs übrigens zum größten Teil aus Deutschland geholt. Einer stammt aus Göteborg und ist erst vor Kurzem zur „Glamping-Wagen-Familie“ dazugestoßen. Glamping ist übrigens ein zusammengesetztes Wort aus dem englischen „Glamour“ und „Camping“ und heißt frei übersetzt „luxuriöseres Camping“.
Ein vor Jahren künstlich angelegter See ist der Mittelpunkt der neuen Geschäftsidee, „die gar nicht so neu ist“, wie Nina Loff erzählt. „Wir spielen schon seit einigen Jahren mit dem Gedanken, ein besonderes Übernachtungserlebnis anzubieten. Mit dem Glamping können wir ab jetzt so ein Angebot machen“, sagt Nina Loff. Das wäre noch nicht so weit gewesen, wenn die Corona-Pandemie nicht gekommen wäre.
Wir können nicht einfach still sitzen und zusehen, dass nichts passiert.
Nina Loff, „Krusmølle“
„Wir können nicht einfach still sitzen und zusehen, dass nichts passiert. Wir haben also unseren Plan wieder aus der Tasche geholt, angefangen, die Wagen zu bauen und das Gelände vorzubereiten“, berichtet die Geschäftsfrau. Nun gibt es zehn um- und ausgebaute Wagen, die gebucht werden können. Und die Loffs scheinen auch damit einen guten Riecher bewiesen zu haben, denn die Glamping-Hütten sind an den Wochenenden der kommenden Monate ausgebucht.
Glamping für Paare
Dass das Coronavirus an dem Erfolg mitverantwortlich sein kann, schließt Loff nicht aus, denn „die Leute wollen auf Nummer sicher gehen und buchen vorerst noch nicht so viele Auslandsreisen“. Doch das Glamping auf „Krusmølle“ ist kein Angebot für Familienferien, sondern richtet sich eher an Paare, die ein paar gemeinsame Stunden miteinander verbringen möchten und so erwartet die Gäste eine Flasche Rosésekt zur Begrüßung.
„Und es gibt noch eine Neuigkeit“, fällt Nina Loff ein und zeigt eine Flasche des Wassers, das aus der hauseigenen Quelle gezapft und dann als Quellwasser verkauft wird. „Neu daran ist das Flaschenetikett, das in frisch-buntem Design daherkommt und „die nordschleswigschen Kennzeichen beinhaltet“, erklärt sie. So sind in dem bunten Durcheinander von Bildern unter anderem die drei Apenrader Makrelen, der Idstedter Löwe und die Düppeler Mühle zu finden.
„Wir wollen gerne zeigen, woher wir kommen und dass wir stolz sind auf das Lokale“, erklärt die kreative Frau. Und das Konzept setzt sich überall fort. Die Loffs haben viele Lieferanten aus Apenrade und Nordschleswig und vertreiben in dem Geschäft über dem Restaurant und Café Produkte aus dem Landesteil und Dänemark. Zudem haben dort lokale Kunsthandwerker ihre Werkstatt und bieten ihre Produkte feil.
Doch nicht nur das Lokale haben sich die Eheleute auf die Fahnen geschrieben, sondern auch die Nachhaltigkeit ist ihnen wichtig. „Wir wollen Dinge nicht einfach wegschmeißen und ersetzen, sondern versuchen, allem einen neuen Sinn und Zweck zu geben“, erklärt Nina Loff. So wurde in den Wagen-Glampinghütten Holz verbaut, das von den Tierunterständen stammt, die auf dem Apenrader Tierschauplatz standen. Auch alte Fenster wurden dort verbaut.
Das Nachhaltigkeitskonzept zieht sich durch alle Geschäftsideen der Loffs, die es naturnah lieben und auch andere dafür begeistern wollen.
Finanziert wurde das Glamping-Projekt übrigens zum Teil aus Mitteln des „LAG Sønderborg-Aabenraa“.
Am Donnerstag, 6. Mai, ab 10 Uhr, öffnet „Krusmølle“ wieder seine Türen.