Leserbeitrag

„90 Jahre Apenrader Kegelklub – Das wurde gefeiert“

90 Jahre Apenrader Kegelklub – Das wurde gefeiert

90 Jahre Apenrader Kegelklub – Das wurde gefeiert

Helmut Thomßen
Apenrade/Aabenraa
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Die Mitglieder des Apenrader Kegelklubs von 1932 Foto: Privat

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Helmut Thomßen berichtet von der Veranstaltung, die im „Restaurant Knapp“ gebührend gefeiert wurde.

Pünktlich um 18 Uhr begrüßte der Vorsitzende des Apenrader Kegelvereins von 1932, Frederik Christensen, alle aktiven Mitglieder und ein passives mit ihren Damen im „Restaurant Knapp“ zur Jubiläumsfeier. Leider konnte Armin Feddersen nicht dabei sein.

Uwe Kath eröffnete die Jubiläumsveranstaltung. Foto: Privat

Zeremonienmeister Uwe Kath eröffnete die Feierlichkeiten, indem er zum Singen des „Keglerfestliedes“ aufforderte. Danach ließen die Kegler „der Kugel ihren Lauf“.

Dann war erst einmal Ruhe: „Cremige Kürbissuppe mit Rotzunge“ wollte genossen werden. Bei Kalbsfilet mit Gemüse usw. waren die Münder schon nicht mehr nur mit dem Essen beschäftigt, und es wurde munter geplaudert. Zur Lockerung der Zungen half der gute Rotwein, denn die fleißige Bedienung sorgte dafür, dass kein Glas leer blieb.

In geselliger Runde wurden Speis und Trank genossen. Foto: Privat

Kaum waren Gabel und Messer abgelegt, ergriff der Vorsitzende erneut das Wort. Frederik gab einen Überblick über die Geschichte des Vereins, der am 17. Oktober 1932 gegründet wurde. Doch einige Tage älter als die 90 Jahre und 16 Tage des Vereins, so betonte er, sei unser König, Jes Jessen, den alle hochleben ließen.

Dann führte Frederik aus, dass der Verein nur fünf Gründungsmitglieder hatte, bis zum 5. Kegelabend sich aber schon auf zehn Mitglieder vergrößerte. Man traf sich jeden Montagabend und 1934 fand zum ersten Mal ein Damenkegeln statt.

Geschichtlicher Rückblick

Das Kegeln wurde sehr ernst genommen. Kartenspiel und Würfeln waren satzungsgemäß verboten. Der König wurde an drei Abenden mit je 100 Wurf ermittelt. Der Pokal, den wir heute noch haben, wurde 1934 angeschafft und bei der Königsproklamation mit Wein gefüllt. Alle Kegelbrüder, angeführt vom König, nahmen einen kräftigen Schluck daraus.

Überhaupt scheint es sehr gesellig und feucht bei den Festen zugegangen sein. Das Stiftungsfest fand regelmäßig statt – soweit es die Kasse zuließ.

Mit Ausbruch des Krieges1939 fanden die Kegelabende nur noch unregelmäßig statt. Einige Kegelbrüder waren nicht mehr in der Stadt, doch führte man alle Königskegelabende und Stiftungsfeste durch.

Nach 1945 begann „die kegellose Zeit“. Man war auf der Kegelbahn nicht gern gesehen. Einige Kegelbrüder waren interniert oder nicht aus dem Krieg zurückgekommen. Die Kegler trafen sich privat. 1949 wurde auf der Generalversammlung beantragt, den Klub aufzulösen, doch es wurde beschlossen, ihn „auf Eis zu legen“.

Ab 1953 wurde wieder gekegelt, allerdings nur jeden zweiten Mittwoch. Und das ist bis heute so geblieben. Die Würfe beim Königskegeln wurden auf je 50 Wurf an zwei Abenden reduziert und die Leistungen gingen allgemein zurück. 1978 wurde die neue Bahn am Lügumklosterweg in Gebrauch genommen.

Junge Mitglieder werben

Otto Sternkopf – einer von bisher sieben Vorsitzenden – sagte beim 50-jährigen Stiftungsfest: „Nachdem unser Kegelklub nunmehr die ersten 50 Jahre überstanden hat, gilt es jetzt das nächste halbe Jahrhundert anzupeilen und es muss unser Bestreben sein, neue, jüngere Mitglieder anzuwerben, die den Kegelklub im Sinne seiner Gründer weiterführen können.“ Von diesem nächsten halben Jahrhundert fehlen uns nur noch zehn Jahre. Nehmen wir uns doch Ottos Aufforderung zu Herzen, neue, jüngere Mitglieder anzuwerben. Dann schaffen wir auch noch die nächsten zehn Jahre.

Beim Singen des „Keglerliedes“ Foto: Privat

Abschließend bat der Vorsitzende alle, aufzustehen und ein dreifaches „Gut Holz“ auf den Kegelklub auszubringen. Das Lied „Kegelbrüder“ schloss den geschichtlichen Teil des Abends ab. Im Folgenden wurde das Dessert mit weiteren Beiträgen der Kegelbrüder „versüßt“.

Der Kassierer Ingo berichtet über die Mitgliedszahlen und erzählte, dass zum ersten Mal 1973 Lehrer aufgenommen wurden. Sie scheinen zuvor als Mitglieder nicht genehm gewesen zu sein. Hans Jacob erzählte vom 90. Geburtstag Oma Jettes und Jes brachte sein Gedicht auf alle Ämter zu Gehör.

Reges Geplaudere an den Tischen ließ das gemütliche Jubiläumsfest ausklingen. 

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Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
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