Sendemastbau

Apenrader Politiker fordern: Mensch vor Natur

Apenrader Politiker fordern: Mensch vor Natur

Apenrader Politiker fordern: Mensch vor Natur

Apenrade/Aabenraa
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Auf dieser Grünfläche, zentral im Wohngebiet am Farverhus gelegen, sollte der 48 Meter hohe Sendemast gebaut werden. Der Anwohnerverein des Viertels sowie mehrere Anwohnende legten dagegen in der Anhörungsphase jedoch Widersprüche bei der Kommune ein. Foto: Marc Janku

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Im Apenrader Wohngebiet Farverhus sollte ein 48 Meter hoher Sendemast gebaut werden. Die Anwohnenden kämpften dafür, einen anderen Standort zu finden. Am Donnerstagnachmittag haben die Ausschussmitglieder einen Beschluss gefasst – und wollen damit ein Zeichen setzen.

48 Meter hoch sollte ein neuer Sendemast für eine bessere Mobilfunknetz-Dechung im Apenrader Süden werden. Ursprünglich war geplant, den Mast auf einer Grünfläche im dicht besiedelten Wohngebiet „Farverhus“ zu platzieren. Die Fläche gehört der Kommune, wird von den Anwohnenden jedoch unter anderem für Gemeinschaftsfeste genutzt. Die waren von der Idee nicht begeistert.
 

Platzierung „A“ ist der ursprüngliche Wunsch der Betreiber. Der Sendemast würde auf einer Grünfläche inmitten des Wohngebietes Farverhus stehen. Platzierung „B“ ist alternativ gefunden worden. Der Mast würde auf einer Grünfläche neben einem Spielplatz stehen. Foto: Aabenraa Kommune

Deshalb gab es von den Farverhus-Bewohnerinnen und -Bewohnern Einwände gegen die Mast-Pläne. So wurde kritisiert, dass es unter anderem zur Lärmbelästigung wegen des dazugehörigen Generatorhauses komme und das Projekt den Wert der Häuser senke. Die meisten störten sich jedoch an der Sichtbarkeit des hohen – und damit weit sichtbaren – Mastes.

Der Anwohnerverein hat sich sehr dafür eingesetzt, den Plan fallen zu lassen und einen anderen Standort für den Sendemast zu finden.

Es wurde sogar eine Alternative gefunden. Am Hesselkær gibt es ein kommunales Grundstück, das knapp 300 Meter weiter nördlich gelegen ist.

Entscheidung getroffen

Beim jüngsten Treffen des zuständigen Ausschusses für Planung, Technik und ländliche Räume (Plan, Teknik & Landdistrikter) am Donnerstagnachmittag stand das Projekt erneut auf der Tagesordnung. Die Politiker sollten eine Entscheidung treffen.

Während jedoch die Kommunalverwaltung empfahl, den Mast am Hesselkær zu bauen, gab es eine Richtungswende. Da der Bau des Sendemastes nämlich keine Rückendeckung durch ein Gesetz hatte – der Mast also nicht zwangsläufig gebaut werden musste – konnten die Stadtratsmitglieder noch einen dritten Weg einschlagen: „Wir haben das Projekt komplett gestoppt“, berichtet Kurt Asmussen, Politiker der Schleswigschen Partei (SP) und stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Planung, Technik und ländliche Räume.

Doch warum kam es zu dieser Entscheidung?

„Wir wollen, dass ein anderer Standort für den Mast gefunden wird. Es gibt nämlich Möglichkeiten außerhalb der Stadtgrenzen. Diese Gebiete stehen unter Naturschutz, weshalb ein solcher Mast dort, der geltenden Gesetzeslage nach, nicht gebaut werden darf. Wir wollen jedoch Denkanstöße geben. Wir möchten die Gesetzgebung herausfordern, an Schrauben zu stellen, damit der Mensch vor der Natur kommt. In diesem Fall wäre das vereinbar“, erklärt Asmussen.

10 mal 10 Meter

Zum Sendemast gehören zwei Technikgebäude. Sie sollten, so sahen es die Pläne vor, durch einen hohen, bewachsenen Zaun als Sichtschutz abgeschirmt werden. Der Zaun rund um den Mast hätte eine Kantenlänge von zehn Metern.

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Kommentar

Hannah Dobiaschowski
Hannah Dobiaschowski Projekte / Marketing
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