Kommunalpolitik

Traum vom Stadtrats-Debüt geplatzt

Traum vom Stadtrats-Debüt geplatzt

Traum vom Stadtrats-Debüt geplatzt

Apenrade/Aabenraa
Zuletzt aktualisiert um:
Katharina Kley
Katharina Kley holte bei den Kommunalwahlen im November vergangenen Jahres die fünftmeisten Stimmen aller Apenrader SP-Kandidaten. Foto: Karin Riggelsen

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Katharina Kley hätte eigentlich am Mittwoch in der SP-Fraktion im Apenrader Rathaussaal Platz nehmen dürfen, doch nun muss der Nächste auf der Liste S ran.

Die 18-jährige Schülerin Katharina Kley ist enttäuscht. Wenige Minuten hatte sich die Nachwuchspolitikerin der Schleswigschen Partei (SP) in der Kommune Apenrade darüber freuen dürfen, dass sie am Mittwoch möglicherweise ihr Debüt als Stadtratsabgeordnete gibt. Dann machte ihr ein Anruf aus dem Pflegeheim einen Strich durch die Rechnung.

Zwei Nachrücker, die vor der 18-Jährigen auf der Kandidatenliste der Schleswigschen Partei standen, hatten schon wegen einer Auslandsreise beziehungsweise wegen einer Corona-Erkrankung absagen müssen, weshalb die Schülerin des Deutschen Gymnasiums für Nordschleswig (DGN) am Dienstagnachmittag kurz nach Schulschluss die Anfrage aus dem Lager der Schleswigschen Partei erreichte, ob sie am Mittwoch für den an Corona erkrankten Abgeordneten Erwin Andresen nachrücken könne.

Nachwuchspolitikerin aus Ösby

Katharina Kley stammt eigentlich aus Örstedt (Ørsted) bei Sommerstedt (Sommersted), wohnt aber im DGN-Internat und ging deshalb bei den Kommunalwahlen für die SP Apenrade an den Start, wo sie auf Anhieb die fünftmeisten persönlichen Stimmen der Liste S für sich verbuchen konnte.

Allzu gern hätte sie die Erfahrung gemacht und hätte gern echte kommunalpolitische Luft geschnuppert. „Ich muss allerdings arbeiten. Meine Chefin versucht, eine Vertretung für mich zu finden“, zeigte sie sich hoffnungsfroh, als sie „Der Nordschleswiger“ am Dienstagnachmittag telefonisch erreichte.

Kein Ersatz für die Aushilfskraft

„Ich bin in meiner Freizeit als Aushilfskraft im Pflegeheim ,Grønnegården‘ tätig, das quasi neben dem Internat des DGN liegt“, erzählt sie. Wenige Minuten nach dem Gespräch mit dem „Nordschleswiger“, bei dem sie noch sehr hoffnungsfroh war, erhielt sie dann die Mitteilung aus dem „Grønningen“, dass es so kurzfristig leider nicht möglich sei, einen Ersatz zu finden. Schweren Herzens musste sie dem zuständigen Stadtratssekretariat die abschlägige Antwort mitteilen.

Bei aller Enttäuschung über die verpasste Chance hat Katharina Kley jedoch auch großes Verständnis für die Situation der Personalführung im Pflegeheim. „Ich bin ja schließlich schon der Ersatz. Kurzfristig einen Ersatz für den Ersatz zu finden, war sicherlich in der jetzigen Situation ein Ding der Unmöglichkeit“, vermutet die 18-Jährige.

Ob die Suche nach einem Nachrücker noch am Dienstag von Erfolg gekrönt war, stand bei Redaktionsschluss nicht fest.

Mehr lesen