Umwelt und Natur

Zweiter Brutversuch des TV-Uhu-Paares bisher erfolgreich

Zweiter Brutversuch des TV-Uhu-Paares bisher erfolgreich

Zweiter Brutversuch des TV-Uhu-Paares bisher erfolgreich

Apenrade/Aabenraa
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Im April zeigte sich, dass das Uhu-Paar nach dem Verlust des ersten Geleges einen zweiten Brutversuch unternahm. Foto: Dansk Ornitologisk Forening (DOF)

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Nach dem Angriff eines Steinmarders Ende März: In dem Nest mit Video-Übertragung vom Vogelschutzverein DOF bei Apenrade wird jetzt ein Eulenküken gefüttert. Jungvögel werden beringt.

Im März herrschte Begeisterung bei vielen Naturfreundinnen und -freunden, als im Rahmen des per Video über die Homepage DOF.dk übertragenen „Eulen-Fernsehens“ („ugle-tv“)  Bilder eines brütenden Uhus über den Bildschirm flimmerten.

Marder attackierte Eulenweibchen

Nach einer erfolglosen Brutsaison 2021 sah alles nach einem erfolgreichen Neustart in der seit Jahren bereits mit Kamera ausgerüsteten Kinderstube des bei Apenrade an einer Kiesgrube brütenden Paares der größten Eulenart aus. Doch als Ende März vor laufender Kamera ein Steinmarder das Uhu-Weibchen attackierte und trotz heftiger Gegenwehr und sichtbar blutenden Wunden das Gelege zerstörte, machte sich unter den Eulenfans landesweit Trauer breit.

Ein Steinmarder (Auf dem Foto rechts unten) zerstörte das Gelege des Uhu-Paares Ende März. Foto: DOF Ugle TV

 

Doch nun gibt es frohe Botschaft aus dem Uhu-Nest in Nordschleswig. Bereits im April hatte sich das Eulenpaar wieder am Brutstandort eingefunden und offenbar einen weiteren Brutversuch gestartet.

Videokamera dokumentiert Schlüpfen eines Kükens

War lange nicht erkennbar, ob und wie viele Eier es am mittlerweile in einer Vertiefung schwer sichtbaren Brutplatz gab, hat die Videokamera in diesen Tagen dokumentiert, dass mindestens ein Uhu-Küken geschlüpft ist und fleißig von den Elterntieren mit Futter versorgt wird. Laut Homepage des Vogelschutzvereins „Dansk Ornitologisk Forening“ ist das erste Ei im Rahmen des zweiten Brutversuchs des Uhupaares am 13. April gelegt worden. Die Videoübertragung läuft auch nachts. So können Zuschauerinnen und Zuschauer sehen, dass die Uhus hauptsächlich nachts Futter, vor allem Nager wie Ratten, erbeuten, und zum Nest tragen. 

 

Am 14. Mai ist erstmals ein Küken neben dem Uhu-Weibchen sichtbar gewesen. Es war gerade geschlüpft und wird inzwischen fleißig gefüttert. Foto: Dansk Ornitologisk Forening (DOF)

 

Auf dem Video wurde erstmals am 14. Mai ein frisch geschlüpftes Küken sichtbar. Seitdem ist zu sehen, wie das Jungtier fleißig gefüttert wird. Bei der Videoübertragung ist auch ein Mikrofon im Einsatz. So konnten während der vergangenen Wochen auch die Revierrufe der Uhus vernommen werden, die eine Flügelspannweite von 1,80 Metern erreichen und sitzend eine Körperhöhe von bis zu 70 Zentimetern aufweisen. Nach der Eiablage schlüpfen die jungen Uhus meist nach 32 Tagen.

 

Eulenfachmann betreut auch die TV-Uhus

In Dänemark brüten aktuell rund 130 Brutpaare. Die ersten Uhus, die im 19. Jahrhundert hierzulande ausgerottet worden waren, sind vor über 20 Jahren aus Schleswig-Holstein eingewandert, wo in den vorangegangenen Jahren eine Wiederansiedlung erfolgreich verlaufen ist. Betreut werden die Uhus bei Apenrade vom Eulenfachmann des DOF, Klaus Dichmann.

Klaus Dichmann hat in den vergangenen Jahren fast flügge Uhus beringt, damit deren weiterer Lebensweg verfolgt werden kann. Foto: DOF

Er hat die fast flüggen Uhus in Nordschleswigs, wenn möglich, beringt.  Im Nest bei Apenrade sind seit 1999 nicht weniger als 34 junge Uhus mit Ringen versehen worden. Acht der Tiere sind bei Verkehrsunfällen getötet worden, gegen einen Mast geflogen oder durch Öl umgekommen. Sie wurden in Dänemark und Schleswig-Holstein registriert. Ein Uhu mit einem Ring aus dem Eulen-TV-Nest wurde verletzt in eine Pflegestation gebracht und konnte wieder freigesetzt werden.

Die TV-Übertragung aus dem Uhu-Nest läuft rund um die Uhr. Die Uhus machen in den Nachtstunden Beute, vor allem Nager wie Ratten, die sie dann auch den Jungtieren bringen.  

 

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