DEUTSCHE MINDERHEIT

Prominente Unterstützung für BDN-Projekt „Campus Apenrade“

Prominente Unterstützung für BDN-Projekt „Campus Apenrade“

Prominente Unterstützung für BDN-Projekt „Campus Apenrade“

Apenrade/Aabenraa
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Die Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen setzt sich für die Belange der Minderheit ein (Archiv). Foto: Karin Riggelsen

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Mehr Planungssicherheit bei der Unterhaltung der Gebäude: Das fordert die Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen aus Flensburg für den Bund Deutscher Nordschleswiger. Beim geplanten „Campus Apenrade“ am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig will die CDU-Politikerin eine Dauerlösung aus Berlin. Auch der BDN bleibt am Ball.

Die Flensburger Bundestagsabgeordnete Petra Nicolaisen (CDU) hat sich hinter eine Initiative des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) gestellt, neben einer generellen Erhöhung der Projektfördermittel mit einem größeren Projekt den bestehenden Sanierungsstau für die 61 von ihm betriebenen Gebäude mit einem Mal zu reduzieren.

„Campus Apenrade“ im Fokus

Hierfür anbieten würde sich laut Pressemitteilung das Projekt „Campus Apenrade“ am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig (DGN), für das dänische Mittel bereitstünden. „Allein in diesem Schuljahr mussten 60 Schülerinnen und Schüler aus Kapazitätsgründen abgewiesen werden. Die Umsetzung dieses Projektes würde die investiven Bedarfe von 35 Millionen Euro (261 Millionen Kronen, Anm. d. Red.) mit einem Schlag halbieren“, so Nicolaisen.

Das Gymnasium stellt Internatsplätze bereit, durch die für einen Großteil der Schülerinnen und Schüler die Pendelfahrten durch ganz Nordschleswig entfallen. Das Internat sei jedoch seit Jahren dringend sanierungsbedürftig. „Wegen fehlender Mittel ist eine normale Renovierung nahezu ausgeschlossen, sodass es wirtschaftlicher wäre, das Gebäude abzureißen und neu zu bauen oder es zumindest völlig zu entkernen“, heißt es weiter.

Projekt nicht im Regierungsentwurf

Der jetzige Vorschlag sieht eine kleinere Erweiterung des Gymnasiums vor. Es werden Fachräume benötigt, und gleichzeitig sollen auch die beiden Kindergärten der Stadt, die ebenfalls bautechnisch nicht mehr zeitgemäß sind, mit in die Idee eines „Campus Apenrade“ einbezogen werden. 

Für die Realisierung des Projektes kalkuliert der BDN aktuell Baukosten in Höhe von 164 Millionen Kronen. Auf das Bundesministerium des Innern und für Heimat käme laut Nicolaisen ein Anteil von 12 Millionen Euro (89,5 Millionen Kronen) zu, verteilt auf die Haushalte 2025 bis 2029. 

Dieses Projekt hat es jedoch nicht in den Regierungsentwurf zum Haushalt geschafft. 

Alternativplan ohne Kindergärten

Der BDN hat daher ein reduziertes, am Masterplan orientiertes Projekt erarbeitet, das lediglich ein Volumen von insgesamt rund 18 Millionen Euro (134,2 Millionen Kronen) hätte. „Bei dem alternativen Plan werden die beiden Kindergärten nicht in das Campus-Projekt integriert“, sagte der BDN-Hauptvorsitzende Hinrich Jürgensen dem „Nordschleswiger“ auf Nachfrage. 

In mehreren Gesprächen in Dänemark wie in Berlin haben Vertreter des BDN in den vergangenen Monaten bei der Berichterstatterin für die deutsche Minderheit im Innenausschuss sowie dem Mitglied im Haushaltsausschuss, Ingo Gädechens (CDU), für eine kontinuierliche und belastbare Finanzierung aus Deutschland geworben. Das Problem sei, dass die Förderung zwar relativ konstant wäre, etwa Tarifverhandlungen und Preissteigerungen vom Bund aber nicht berücksichtigt würden. Damit sinke der Betrag jedes Jahr de facto, heißt es von Nicolaisens Pressestelle. 

BDN bleibt am Ball

Das bestätigt auch Jürgensen. „In den vergangenen Jahren sind die investiven Mittel immer wieder gekürzt und über Jahre nicht an die Inflation angepasst worden. Damit bekommen wir den Investitionsstau niemals abgebaut.“ 

Der „Campus Apenrade“ sei daher als großes Einzelprojekt eingereicht und abgelehnt worden, so Jürgensen. „Wir haben mit einem Brief bei vielen Parlamentarierinnen und Parlamentariern, auch aus dem Kontaktausschuss, nachgehakt.“ Er freue sich, dass Petra Nicolaisen darauf reagiert, so der Hauptvorsitzende. Jetzt suche man Termine mit den Haushaltsverantwortlichen beim Bund. Abgehakt sei das Thema noch lange nicht. 

Nicolaisen fordert Dauerlösung vom Bund

Besonders für den Erhalt der Liegenschaften seien mehr Mittel erforderlich, sagt Petra Nicolaisen. Um diese Wechselhaftigkeit der Bezuschussung zu beenden und der deutschen Minderheit Planungssicherheit zu geben, fordert die CDU-Abgeordnete eine Dauerlösung.

DGN-Campus

Der geplante Campus-Neubau am Deutschen Gymnasium für Nordschleswig soll folgenden Bedarf abdecken:

  • Kindergarten (60 Kindergartenplätze, 20 Krippen-Plätze in insgesamt sechs Gruppen)
  • Internat (100 Plätze in 25 Zwei-Personen- und 50 Ein-Personen-Zimmern, plus drei Gästezimmer, Büro und Gemeinschaftsräume)
  • Küche und Kantinen für Internat und Gymnasium (versorgt das Internat, das Gymnasium sowie den Kindergarten)
  • Gymnasium (zwei Klassenzimmer und Servicebereich für Reinigung und Hausmeisterei)
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