Deutsche Schule Tingleff

Rendezvous mit Gidsel: Unvergessliche Klassenfahrt nach Berlin

Rendezvous mit Gidsel: Unvergessliche Klassenfahrt nach Berlin

Rendezvous mit Gidsel: Unvergessliche Klassenfahrt

Tingleff/Tinglev
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Erinnerungsfoto in Berlin: (v. l.) Cecilie Nielsen, der dänische Welthandballer Mathias Gidsel, Celine Hörmann und Freya Lemke Foto: Privat

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Für drei handballbegeisterte Neuntklässlerinnen der Deutschen Schule Tingleff sollte die Klassenfahrt nach Berlin eine ganz besondere Tour werden. Sie trafen mit Welthandballer Mathias Gidsel zusammen. Lehrer Henning Kracht hatte das Stelldichein mit dem Idol möglich gemacht.

„Wir hatten gerade ein Gespräch mit Stefan Seidler (Bundestagsabgeordneter des Südschleswigschen Wählerverbandes/SSW, red. Anm.), als auf dem Handy von Henning die Mitteilung der Füchse Berlin eintrudelte“, erzählt Freya Lemke von einem politischen Programmpunkt, der kürzlich Teil der Klassenfahrt war, die die neunte Klasse der Deutschen Schule Tingleff nach Berlin unternommen hatte. 

„Den Rest des Tages konnten wir uns dann nicht mehr konzentrieren“, ergänzt Mitschülerin Cecilie Nielsen mit einem Lachen und einem Leuchten in den Augen. 

Die Mitteilung, die Lehrer Henning Kracht vom Handballbundesligisten Füchse Berlin soeben erhalten hatte, versetzte Freya, Cecilie und Klassenkameradin Celine Hörmann in helle Aufregung. Es war eine Zusage, dass die drei handballbegeisterten Schülerinnen den dänischen Nationalspieler und Tophandballer in Diensten der Berliner, Mathias Gidsel, am Rande eines Trainings treffen können.

Große Aufregung

„Die Mädchen haben gezittert vor Aufregung. Das war schon ein besonderer Moment für die drei“, erzählt Henning Kracht schmunzelnd vom Aufeinandertreffen mit Gidsel. Kracht hatte maßgeblichen Anteil daran, dass das Stelldichein mit dem Handball-Idol zustande gekommen war.

Haben dank der Bemühungen ihres Lehrers Henning Kracht (hi.) ihr Handball-Idol Mathias Gidsel in Berlin treffen können: (v. l.) Freya Lemke, Celine Hörmann und Cecilie Nielsen. Foto: kjt

„Einen Monat vor der Fahrt haben wir über Handball und über Gidsel geplaudert, den die drei cool finden. Ich habe dann einfach die Geschäftsstelle per E-Mail angeschrieben und angefragt, ob man vielleicht bei einem Training der Füchse dabei sein könnte, wo wir doch in Berlin sind“, so Kracht.

Eine Antwort kam nicht, und so wurde die Klassenfahrt ohne Handball-Mission angetreten. 

„Irgendwie waren wir erleichtert, denn wir hätten nicht gewusst, wohin mit den Nerven“, erzählt Freya lachend.

Es hieß dann, dass Mathias Gidsel sich vor dem Training etwas Zeit für uns nehmen würde. Da waren wir dann ganz aus dem Häuschen und ziemlich nervös.

Celine Hörmann

Als sportbegeisterter Lehrer bekannt, blieb Henning Kracht am Ball und sorgte in der deutschen Hauptstadt schließlich für das kaum für möglich gehaltene Treffen.

Direkt zur Geschäftsstelle

„In einer Pause bin ich mit der U-Bahn einfach mal zur Geschäftsstelle gefahren, habe geklingelt und gesagt, wer ich bin und dass ich gern mit jemandem sprechen würde. Die Mitarbeitenden waren etwas verdutzt, ließen mich aber herein und hörten sich mein Anliegen an. Sie waren sehr zuvorkommend und leiteten die Anfrage an verantwortliche Personen weiter. Meine Mail war offenbar im Spam-Ordner gelandet“, so Kracht.

„Beim Training konnten wir nicht dabei sein, da es das Training vor dem Champions League-Spiel war und daher keine Besuchende zugelassen waren“, erzählt Celine. 

Es kam letztlich noch besser: „Es hieß dann, dass Mathias Gidsel sich vor dem Training etwas Zeit für uns nehmen würde. Da waren wir dann ganz aus dem Häuschen und ziemlich nervös“, beschreibt Celine den Gemütszustand vor dem ominösen Rendezvous mit dem Weltklasse-Handballer.

Freya, Cecilie und Celine kommen immer noch ins Schwärmen, wenn sie an ihr Treffen in Berlin mit Welthandballer Mathias Gidsel zurückdenken. Foto: kjt

Lockerer und nahbarer Handball-Star

„Mathias Gidsel gab sich ganz locker und hat in aller Ruhe kurz mit uns geschnackt“, berichtet Celine, die über den Spitzensportler genau im Bilde ist und sich unter anderem über dessen Instagram-Profil informiert.

Cecilie pflichtet bei: „Er war ganz chillig. Er wusste, dass wir von einer deutschen Schule sind, und es schien ihm zu gefallen, dass wir Dänisch können“. Als ganz normal, nahbar und ohne Starallüren beschreibt auch Handball-Kennerin Freya ihr Idol.

Fand ihr Handball-Idol ganz nahbar: Freya Lemke mit Mathias Gidsel in Berlin Foto: Privat

Mit Gidsel wurden selbstverständlich Erinnerungsfotos gemacht, und die drei Fans aus Tingleff ließen sich Autogramme geben.

Weitere Handballprominenz

Auch Lasse Andersson, einen weiteren Dänen bei den Füchsen Berlin, konnten die Schülerinnen für einen Schnappschuss gewinnen, und zur Krönung liefen die Mädchen und Henning Kracht auch noch Stefan Kretzschmar, Sportvorstand bei den Füchsen und einstiger Weltklasse-Linksaußen, über den Weg. 

„Auch Kretzschmar gab sich ganz locker. Es war alles sehr nett“, bilanziert Henning Kracht, der sich keck eine Frage an Kretzschmar nicht verkneifen konnte, die die Handball-Welt seit geraumer Zeit beschäftigt: „Ich fragte ihn, wann Gidsel denn nun nach Flensburg (SG Flensburg-Handewitt, red. Anm.) kommt. Er quittierte es mit einem Lächeln und ließ es so stehen“, so Kracht mit einem Lachen.

Auch Sportvorstand Stefan Kretzschmar von den Füchsen Berlin ließ sich Zeit für ein Erinnerungsfoto mit den drei Schülerinnen aus Tingleff. Foto: Privat

Für Celine, Freya und Cecilie spielt es keine Rolle, ob Gidsel Berlin verlässt und sich Flensburg oder einem anderen Top-Verein anschließt. Sie werden ihn und sein handballerisches Können auf Liga- und Nationalmannschaftsebene weiterhin mitverfolgen, so die drei unisono.

Sie kommen immer noch ins Schwärmen, wenn sie an das Treffen mit dem bekannten Linkshänder zurückdenken. Ihr Dank gilt dabei Henning Kracht, der den Sondertermin möglich gemacht hatte. 

Neid bei den nicht ganz so handballverrückten Klassenkameradinnen und -kameraden sei nicht aufgekommen, so die drei Gidsel-Fans. „Unser Eindruck ist, dass sie sich für uns mitgefreut haben. Sie haben uns dieses Treffen gegönnt“, sagt Celine.

Freya, Cecilie und Celine (v. l.) werden ihre Klassenfahrt nach Berlin so schnell nicht vergessen. Foto: kjt
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