Deutsche Minderheit
So war es mit einer Filmcrew im Haus Quickborn
So war es mit einer Filmcrew im Haus Quickborn
So war es mit einer Filmcrew im Haus Quickborn
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Auf besonders leisen Sohlen bewegten sich Mitarbeitende des Sozialdienstes Nordschleswig in dieser Woche im Haus Quickborn, galt es doch, die Aufnahmen für eine „ZDF“-Serie nicht zu stören. Die Kontaktperson für die Filmleute war Sozialdienst-Geschäftsführerin Ursula Petersen, die zum Teil auch vor Ort war. Als passionierte Laienspielerin fand sie das Treiben besonders spannend.
Doch, es gibt das Haus Quickborn in Kollund noch. Die Begegnungsstätte des Sozialdienstes Nordschleswig wird nicht von der Bildfläche verschwinden!
Dass das Namensschild am Gebäude in den vergangenen Tagen verschwunden war, hängt mit Dreharbeiten für eine „ZDF“-Serie zusammen. Die Filmemacher hatten gebeten, das Schild vorübergehend zu entfernen, da es nicht zur Handlung gepasst hätte.
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„Dieser Bitte haben wir gern entsprochen“, sagt Ursula Petersen, Geschäftsführerin des Sozialdienstes Nordschleswig.
Das komplette Haus Quickborn wurde der Filmcrew drei Tage zur Verfügung gestellt, damit für die „ZDF“-Reihe „Dr. Nice“ gedreht werden konnte. Die Einrichtung an der Flensburger Förde wurde kurzerhand in eine Seniorenresidenz verwandelt.
Altbekannter Ansprechpartner
Der aus Hadersleben stammende Deutsch-Nordschleswiger Mathias Harrebye-Brandt wirkt bei dieser Serie als Schauspieler mit, wie auch bei der Krimiserie „Mordsschwestern“, die in Flensburg (Flensborg) und Umgebung spielt. Für beide Serien sucht er auf dänischer Seite hin und wieder geeignete Drehorte und regelt Organisatorisches mit den Behörden.
Harrebye-Brandt hatte sich mit dem Sozialdienst mit der Bitte in Verbindung gesetzt, die Einrichtung für die Dreharbeiten nutzen zu dürfen.
Es sei laut Ursula Petersen unkompliziert abgelaufen, allerdings nicht ohne einige dezente Wünsche der Filmleute: „Das Personal wurde gebeten, sich möglichst ruhig zu verhalten und nicht durchs Haus zu rennen, damit die Dreharbeiten nicht gestört werden. Die Autos sollten nicht auf dem Parkplatz abgestellt werden, sondern hinter dem Gebäude. Für alle war es eine etwas andere, aber spannende Situation“, berichtet Ursula Petersen, die sich während der Dreharbeiten als Kontaktperson zeitweise auch selbst in der Begegnungsstätte aufhielt.
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Hinter den Kulissen
Als Laienspielerin der Jündewatter (Jyndevad) Theatergruppe stand sie einst selbst auf der Bühne und fand es daher interessant, die Filmcrew sowie Darstellerinnen und Darsteller – quasi Kolleginnen und Kollegen – mitzuerleben. Aus sicherer Entfernung versteht sich, denn auch Ursula Petersen wollte eine gute Gastgeberin sein und die Arbeit nicht behindern.
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„Man bewegt sich langsamer, schleicht durchs und ums Haus, um ja nicht zu stören. Die Mitarbeitenden haben die Feuertreppe benutzt und nur die Toilette, die vom Drehgeschehen am weitesten weg ist. Der Hausmeister hat zeitweise Reißaus genommen, um ja nicht aus Versehen dazwischenzufunken. Das war alles schon eigenartig. Es war aber auch spannend“, so die Geschäftsführerin mit einem Schmunzeln.
Lieber das Weite gesucht
Hausmeister Hans Martin Tästensen konnte am Mittwochvormittag wieder aufatmen. Eine Nachhut der Filmcrew war dabei, die letzten Requisiten wegzuräumen und in einen Lastwagen zu packen. Der „Dreh“ war beendet. Tästensen konnte sich wieder frei im Haus und auf dem Gelände bewegen.
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Er gibt zu, zwischenzeitig das Weite gesucht zu haben, um ja nicht ins Bild zu laufen oder die Dreharbeiten anderweitig zu stören.
„Man traute sich ja nirgendwo aufs Gelände, und den ganzen Tag kann ich mich ja auch nicht im Keller verkriechen“, so der Hausmeister mit einem Lachen.
Das abmontierte Schild kann er nun wieder vorn am Gebäude anbringen.
Als erfahrene Theaterspielerin hätte Ursula Petersen in der Geschichte über einen Star-Chirurgen glatt eine Statistenrolle übernommen, falls benötigt, witzelt sie und legt scherzhaft noch einen drauf: „Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, in einem Ärztekittel herumzulaufen. Vielleicht hätten sie mich ins Geschehen eingebunden.“
Wiedersehen im TV
Aber Spaß beiseite: „Wir hoffen, dass die Crew sich bei uns wohlgefühlt und die Arbeit gut zu Ende gebracht hat. Natürlich sind wir auch schon ganz gespannt, was in der Dr.-Nice-Folge alles vom Haus Quickborn zu sehen sein wird. Wir überlegen bereits, einen gemeinsamen Fernsehabend mit Chips und Getränken zu planen, wenn der Ausstrahlungstermin feststeht“, so Ursula Petersen.
Wegen des abmontierten Schildes wird der Name der Kollunder Einrichtung in der Folge allerdings nicht auftauchen, doch das wird die Begeisterung nicht schmälern, ist sich die Geschäftsführerin sicher.
Den Filmemacherinnen und -machern hat das Gastspiel in Kollund offensichtlich gefallen.
Die Rückmeldung von Produzent Stefan Raiser von „Dreamtool Entertainment“ zu den Dreharbeiten in Dänemark: „In Kollund zu drehen, war für uns eine wunderbare Erfahrung. Die Menschen vor Ort waren alle sehr offen und unglaublich hilfsbereit. Unser Team wurde fantastisch aufgenommen. Wir waren bestimmt nicht zum letzten Mal in Dänemark.“
Der Artikel ist am 2. Oktober mit ein paar offiziellen Fotos der Filmgesellschaft „Dreampool Entertainment“ ergänzt worden.