Wirtschaft

Bäcker bittet um Obolus: Seine Kundschaft zahlt gern drauf

Bäcker bittet um Obolus: Seine Kundschaft zahlt gern drauf

Bäcker bittet um Obolus: Seine Kundschaft zahlt gern drauf

Woyens/Vojens
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Die Bäckerei Nielsen in Woyens Foto: Ute Levisen

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Zu unorthodoxen Methoden greift Bäcker Nielsen in Woyens: Aufgrund der hohen Energiepreise bittet er seine Kundschaft um einen freiwilligen Obolus. Die Kundinnen und Kunden greifen ihm zuliebe gern tiefer in die Tasche.

Ein irrer Duft von frischem Backwerk umnebelt die Sinne der Kundinnen und Kunden an diesem Vormittag in „Nielsens Bageri“ in Woyens.

Damit dies auch so bleibt, beschreitet das Betreiberpaar Mette und Henrik Nielsen, das auch eine Backstube in Pattburg (Padborg) unterhält, neue Wege: Das Duo bittet seine Kundschaft um einen Beitrag zur Energiekostenbewältigung in Höhe von zwei Kronen für alle Käufe über 15 Kronen.

Positive Resonanz auf Vorstoß

In den sozialen Medien warb das Bäckerpaar für seinen Vorstoß – und dieser stößt auf positive Resonanz. Nicht nur in den sozialen Netzwerken, sondern auch im wirklichen Leben am Verkaufstresen.  

„Ich zahle gern ein wenig drauf“, sagt Mette Nielsen, während die Stammkundin der Bäckerei ihre Einkäufe auf dem Rad verstaut: „Und ich bin oft hier – manchmal zweimal täglich.“

In der Woyenser Bäckerei mit angeschlossenem Café am Rathauszentrum herrscht an diesem Vormittag reger Betrieb. Seitdem sich das Bäckerpaar mit einer Niederlassung in Woyens eingerichtet hat, boomt das Geschäft. So zumindest war es einmal.

Ein Riesenstück des Kuchens

Jetzt fordern die steigenden Energiepreise ihren Teil vom Kuchen: gut 100.000 Kronen monatlich, wie Team Nielsen verrät.

Obwohl ein Zettel am Bezahlterminal auf die neue Praxis aufmerksam macht, fragt die freundliche Verkäuferin vom Team Nielsen nach der Bereitschaft der Kundinnen und Kunden, zwei Kronen draufzulegen: „Wir fragen jedes Mal – und die allermeisten sind dazu bereit“, sagt sie. Nur ganz wenige würden ablehnen: „Und das ist völlig in Ordnung.“

 

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