Naturschutz

Deutlich bessere Sauerstoffwerte an der Küste

Deutlich bessere Sauerstoffwerte an der Küste

Deutlich bessere Sauerstoffwerte an der Küste

Apenrade/Aabenraa
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Die Sonderburger Bucht zählte auch im Oktober noch zu den dänischen Küstengewässern, in denen extrem niedrige Sauerstoffwerte gemessen worden sind. Algenteppiche, die sich im überdüngten Wasser gebildet haben, sind nach ihrem Absterben auf den Meeresgrund gesunken. Deren Zersetzung zehrt den im Wasser gelösten Sauerstoff auf. Foto: Volker Heesch

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Die neuesten Messungen der staatlichen Umweltbehörde „Miljøstyrelsen“ weisen auf Verbesserung der Situation hin. In Kleinem Belt und in der Flensburger Außenförde herrschte aber weiter für die Tierwelt gefährlicher Sauerstoffschwund.

Die staatliche dänische Umweltbehörde „Miljøstyrelsen“ hat in ihrem neuesten Bericht zu den Sauerstoffwerten in den Küstengewässern auf eine positive Entwicklung seit den Messungen im September hingewiesen. „Starker Wind hat den Sauerstoffschwund zurückgehen lassen“, so die Überschrift des neuen „Sauerstoffreports“ der Behörde, der sich auf Messungen vom 13. bis zum 27. Oktober stützt.

Herbst und Winter bringen bessere Werte

„Der umfangreiche und immer wieder einsetzende Sauerstoffschwund, den wir Jahr für Jahr erleben, macht uns ganz abhängig von Stürmen und kälterem Wasser, die in Herbst und Winter der Meeresumwelt zu einem Neustart verhelfen“, beschreibt der leitende Mitarbeiter der staatlichen Umweltbehörde, Harley Bundgaard Madsen, die Situation. Die Fläche der Meeresgebiete mit geringer Sauerstoffkonzentration oder gänzlich fehlendem Gehalt an dem für die Tierwelt meist lebenswichtigen Atemgas hat sich laut Behörde um 80 Prozent verringert.

Im Oktober sind auf der Karte der Umweltbehörde deutlich kleinere Bereiche der Küstengewässer rot gekennzeichnet, was auf eine dramatisch ungünstige Sauerstoffsituation hinweist. Foto: Miljøstyrelsen

 

Allerdings zählen Gewässer wie der südliche Kleine Belt und Bereiche in der Sonderburger Bucht und der Flensburger Außenförde weiter zu den Meeresgebieten, in denen in tieferen Bereich kein Sauerstoff oder höchstens 2 Milligramm pro Liter nachgewiesen werden konnten.

Tödlich niedrige Werte

Für Muscheln, Schnecken und andere wirbellose Tiere sind das ebenso wie für Fische tödliche Werte. Die starken Winde haben die Situation deutlich in der Flensburger Innenförde verbessert. Dort war nur noch von niedrigem Sauerstoffgehalt, zwischen 4 und 6 Milligramm pro Liter, die Rede. Allerdings sorgen die seit Jahrzehnten in fast allen Spätsommern auftretenden Phasen mit starkem Sauerstoffschwund dafür, dass in der Flensburger Innenförde mit relativ geringem Wasseraustausch in den tieferen und bodennahen Bereichen die dort natürlich vorkommende Tierwelt sich nicht mehr entfalten kann.

 

Im September waren deutlich größere Bereiche von Sauerstoffschwund geprägt. Auch Buchten und Meerengen um Nordschleswig. Foto: Miljøstyrelsen

 

Die oberen Wasserschichten sind durchweg gut mit Sauerstoff versorgt, was auch die Badewasserqualität gut aussehen lässt. Ursache des Sauerstoffschwundes sind Massenvermehrungen von Planktonalgen bei sonnigem und warmem Wetter in dem seit Jahrzehnten durch Einschwemmung von Nährstoffen von den angrenzenden Landflächen überdüngten Küstengewässern. Gut waren die Sauerstoffverhältnisse in der Haderslebener Förde (Haderslev Fjord), der Gjenner Bucht (Genner Bugt) und im nördlichen Kleinen Belt (Lillebælt).              

 

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