Natur und Umwelt
Neue Tümpel als Nahrungsquelle für Störche: Es sieht gut aus
Neue Tümpel als Nahrungsquelle für Störche: Es sieht gut aus
Neue Tümpel als Nahrungsquelle für Störche: Es sieht gut aus
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Anstatt gefüttert zu werden, sollen Störche bei ihrem Aufenthalt in Dänemark Nahrung in umliegenden Tümpel finden, die in den vergangenen Jahren neu angelegt worden sind. Reichen aber diese Wasserlöcher als Speisekammer aus? Dieser Frage ist der Storchenverein bei Schmedagger nachgegangen.
Vor einigen Jahren haben Störche nach längerer Abwesenheit Dänemark als Standort für die Brutsaison wiederentdeckt. Die Rückkehr des langbeinigen Vogels ist nicht zuletzt vom Storchenverein „storkene.dk“ mit Freude zur Kenntnis genommen worden.
Damit die Störche in einem der vielen von Menschenhand geschaffenen Nester auch bleiben, das Jahr darauf wiederkommen und sich womöglich weitere Artgenossen dazugesellen, hat der Verein in Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern vielerorts gefüttert, um die Nahrungssuche der erwachsenen Störche für sich und für die Jungen zu unterstützen.
Selbstversorgung
Das soll am liebsten aufhören. Ziel des Vereins ist es, dass die Störche ohne menschliche Hilfe sich und ihren Nachwuchs versorgen können. Dafür sind in den vergangenen Jahren in der Nähe von Nestern in Kooperation mit Grundeigentümern etliche Tümpel, sogenannte Amphibien-Wasserlöcher (paddehuller) errichtet worden, mit der Hoffnung, dass Störche dort Frösche und anderes Getier als Nahrungsgrundlage finden.
Allein beim Nest von Schmedagger bei Tingleff (Tinglev), das als Pioniernest der Storchrückkehr gilt, sind von 2019 bis 2021 27 kleine Feuchtgebiete angelegt bzw. wiederhergestellt worden.
„Dies geschah in Zusammenarbeit zwischen storkene.dk, privaten Grundbesitzern, der Beraterfirma Ravnhøj Consult und der Markus-Jebsen-Naturstiftung, die das Projekt finanzierte“, so Jess Frederiksen, Vorsitzender des Storchenvereins.
Erfüllen die Tümpel den erhofften Zweck? Taucht dort im wahrsten Sinne des Wortes genug Nahrung für die Störche auf? Dieser Gretchenfragen ist der Verein im Gebiet von Schmedagger nachgegangen. Als Indikator ist die Menge der Froschlaich-Klumpen untersucht worden.
Vielversprechendes Messergebnis
Das Fazit: „Es sieht gut aus. Es gibt mindestens dreimal so viele Eier als bei der Zählung 2021“, so Jess Fredriksen auf Anfrage.
Wurden an den verschiedenen Standort vor drei Jahren 43 Laichklumpen gezählt, betrug die Zahl bei der kürzlich durchgeführten Zählung 122. Man sei zuversichtlich, dass sich dieser Wert in den kommenden zehn Jahren weiter erheblich steigen wird.
Laut Jesper Tofft von Ravnhøj Consult, der beim Bau von Feuchtgebieten in Süd- und Südjütland eingebunden war und den Storchenverein berät, ist das aktuelle Zwischenergebnis unter Umständen noch besser, denn die Messung gestaltete sich schwierig.
An vier Standorten, die man für gut halte, konnte eine Erfassung aufgrund des hohen Wasserstandes nicht vorgenommen werden. Die tatsächliche Zahl der Froscheier sei mit Sicherheit höher, zumal man festgestellt habe, dass der Krötenbestand in diesen Abschnitten sehr gut sei, so Tofft.
Weiter ausbauen
Insgesamt sei der Hauptzweck der Wasserlöcher erfüllt. Das Nahrungsangebot im Umkreis von Schmedagger hat zugenommen, muss nach Angaben des Strochenvereins „in den kommenden Jahren aber weiter ausgebaut werden“.
Als erfreulichen Nebeneffekt hat der Verein festgestellt, dass die kleinen Feuchtgebiete auch Wasservögeln, Insekten und anderen Tieren zugutekommen. Sie sind dort vermehrt zu beobachten.
Eine Froschlaich-Untersuchung schwebt dem Storchenverein auch im Gebiet Flynder Ådal in Westjütland vor, wo 20 Tümpel geschaffen wurden. Auch dort erhoffen sich die Storchfreunde gute Ergebnisse.