Lärm

Neue Hoffnung für Anwohner von deutschen Windkraftanlagen

Neue Hoffnung für Anwohner von deutschen Windkraftanlagen

Neue Hoffnung für Anwohner von deutschen Windkraftanlagen

Gwyn Nissen / Kjeld Thomsen
Böhlau/Bølå
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Die Einwohner in Böhlau kämpfen weiter gegen die Windkraftanlagen südlich der Grenze. Foto: Claus Thorsted, JydskeVestkysten

Seit Jahren schon Kämpfen die Einwohner des Dorfes Böhlau/Bølå nahe der deutsch-dänischen Grenze für ihr Recht. Jetzt kommt vielleicht Bewegung in den Fall.

Zu den bestehenden 16 Windkraftanlagen auf dänischer Seite in Böhlau und Renz kamen 2013 bekanntlich 17 größere Windkrafträder auf deutscher Seite der Grenze hinzu. Die Böhlauer sind überzeugt, dass das Aufstellen der deutschen Anlagen nicht hätte zugelassen werden dürfen. Die Lärmpegelrichtwerte bei den Anrainern in Böhlau werden ab einer bestimmten Windstärke überschritten (wir berichteten).

Auf diese Überschreitung hätten, so die Betroffenen, die Naturbehörde aufmerksam sein müssen, als die Angelegenheit von deutscher Seite weitergeleitet wurde mit der Möglichkeit, Einwände vorzubringen.

Den Fall Böhlau griff Folketingspolitiker Christian Rabjerg Madsen (Sozialdemokraten) auf. Er fragte offiziell beim Umwelt- und Lebensmittel-Minister Esben Lund Larsen an, ob eine in Aussicht gestellte Lärmpegelmessung für Böhlau erfolgt ist.

Die Antwort: Eine Messung sei nicht erfolgt, er sei sich der Problematik in Böhlau aber bewusst, so der damalige Minister, der auf dem Hintergrund Gespräche mit dem schleswig-holsteinischen Minister für Energie, Landwirtschaft, Umwelt und Landdistrikte über die generelle Zusammenarbeit zwischen den Behörden über die Grenze bezüglich der Errichtung von Windkraftanlagen geführt hat.

„Ein ganz klarer Fehler. Das Umwelt- und Landwirtschaftsministerium hätte diese Sache viel aktiver den deutschen Behörden gegenüber verfolgen müssen“, so Christian Rabjerg Madsen nun zum Webmedium Altinget.

Er möchte jetzt vom neuen Minister, Jakob Ellemann-Jensen wissen, wie lange der Minister und die Behörden gewusst haben, dass die Lärmpegelwerte zu hoch sind und was der Minister gedenkt zu tun, um einen ähnlichen Fall in Zukunft zu verhindern.

Auch Merete Dea Larsen von Dansk Folkeparti kritisiert das Vorgehen: „Wenn die Deutschen uns vorher gewarnt haben, dass Windkraftanlagen nahe der Grenze aufgestellt werden, dann haben die dänischen Behörden die Verantwortung dafür zu sorgen, dass keine dänischen Bürger unter dem Lärm leiden."

Die Böhlauer denken nicht, dass Windkraftanlagen abgerissen werden. Aber wenn keine Lösung gefunden wird, ist eine angemessene Entschädigung das Mindeste, lautet die Forderung der Anwohner in Böhlau.

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