Baubranche

Energiekrise und Wirtschaftsflaute: Wie ist die Lage in der Elementfabrik?

Energiekrise: Wie ist die Lage in der Elementfabrik?

Energiekrise: Wie ist die Lage in der Elementfabrik?

Tingleff/Tinglev
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Henrik Holm Pedersen ist der neue Direktor der Elementfabrik „Contiga" in Tingleff. Foto: Karin Riggelsen

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Hohe Preise für Strom, Gas und Rohstoffe. Wie sehr macht die Ausgangslage der Tingleffer Elementfabrik zu schaffen? Was würde ein Wiederaufbau in der Ukraine bei einem ersehnten Kriegsende für den Tingleffer Betrieb bedeuten? Eine Einschätzung des Direktors.

Seit Juni ist Henrik Holm Pedersen neuer Direktor der Tingleffer Elementfabrik „Contiga“, Tochtergesellschaft des Unternehmens „Heidelberg Cement“. Er löste Carsten Rewitz ab, der neue Herausforderungen suchte und zu einem anderen Betrieb wechselte.

Der Einstieg für den von Westfünen stammenden neuen Fabrikchef in Tingleff war und ist alles andere als einfach.

Energiekrise, Inflation und wechselhafte Aktivitäten im Bausektor sorgen für ein unvorhersehbares Auf und Ab im Unternehmen mit rund 470 Angestellten.

Vorübergehend Kurzarbeit

Erst kürzlich sind 35 Mitarbeitende der Tingleffer Fabrik für einige Wochen in Kurzarbeit geschickt worden, weil Kunden Projekte zurückstellten. In Tingleff werden in erster Linie Elemente für den Wohnungs- und Industriehallenbau gefertigt.

Henrik Holm Pedersen im Bürotrakt der Elementfabrik Foto: Karin Riggelsen

Trotz Unsicherheiten, die primär mit dem Ukrainekrieg und der daraus resultierenden Energiekrise zusammenhängen, gibt sich der Direktor optimistisch.

Wie erlebt ihr bei der Elementfabrik die Energiekrise? Was bedeuten die gestiegenen Preise für Strom, Gas und Kraftstoff für euch?

„Wir stehen da in derselben Situation wie andere produzierende Unternehmen. Natürlich sind auch wir von steigenden Energiekosten betroffen und arbeiten fortwährend daran, den Verbrauch und die Unkosten überall dort zu minimieren, wo es möglich ist. Die Ausgaben sind höher und das wird sich auf das Resultat auswirken.“

Wie sieht es mit der Beschaffung von Rohstoffen aus? Wie ist die Preisentwicklung dort?

„Bislang haben wir nicht die großen Probleme gehabt, Rohstoffe zu bekommen. Wir haben aber einen enormen Preisanstieg bei einigen Rohstoffgruppen gesehen.“

Henrik Holm Pedersen im Büro am Mads Clausens Vej Foto: Karin Riggelsen

Wie habt ihr in der zurückliegenden Zeit die Aktivitäten und die Auftragslage in der Baubranche erlebt und welchen Einfluss hat es auf euren Betrieb?

„Die Aktivitäten bewerten wir als gut, und auch unsere Auftragslage für 2023 und sogar bis ins Jahr 2024 ist gut. Wir waren im September allerdings gezwungen, 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für drei Wochen in Kurzarbeit zu schicken, da ein paar Projekte von unseren Kunden zurückgestellt worden sind.“

In die Zukunft schauen

Ein Blick in die Kristallkugel: Wenn der Krieg in der Ukraine irgendwann vorbei ist und nach der enormen Zerstörung der Wiederaufbau erfolgt, was könnte das deiner Einschätzung nach für Contiga in Tingleff bedeuten?

„Das ist natürlich etwas, womit wir uns auseinandersetzen werden, wenn der Krieg hoffentlich bald beendet ist. Häuser und Wohnungen müssen gebaut und auch andere Gebäude errichtet werden."

Kann man mit Aufträgen aus der Ukraine rechnen?

„Das kommt ganz darauf an, welche Beschlüsse getroffen und welche Pläne erstellt werden, und welche Kapazitäten es in der Ukraine gibt."

Wie groß wird das Problem werden, ausreichend Rohstoffe zu beschaffen, wenn der Wiederaufbau in der Ukrainer vorangetrieben wird. Mit welchem Preisanstieg ist zu rechnen und überlegt Contiga, sich darauf vorzubereiten und ein großes Materiallager anzulegen?

„Der Mangel an Rohstoffen und steigende Preise wegen eines Baubooms in manchen Regionen in der Welt haben wir vergangenes Jahr mehrmals erlebt. Wir sind bestrebt, langfristige Vereinbarungen mit unseren wichtigsten Zulieferern zu treffen, um das Risiko eines Engpasses zu minimieren."  

Gibt sich trotz unsicherer Wirtschaftslage optimistisch: Contiga-Direktor Henrik Holm Pedersen Foto: Karin Riggelsen
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