Kultur und Freizeit

Lokalmatadoren halten den Ringreiterverein am Leben

Lokalmatadoren halten den Ringreiterverein am Leben

Lokalmatadoren halten den Ringreiterverein am Leben

Jündewatt/Jyndevad
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Die Ringreitertradition in Jündewatt wird fortgesetzt (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Die Aufgaben sind auf nur wenige Schultern verteilt und neue Kräfte nicht in Sicht. Das Vorstandstrio des Jündewatter Ringreitervereins hat sich dennoch bereit erklärt, die Vereinsarbeit weiterzuführen. Es gibt allerdings Einschränkungen.

Da war Erleichterung zu spüren im Deutschen Haus Jündewatt, als der örtliche deutsche Ringreiterverein die Jahreshauptversammlung abhielt und ein drohendes Aus abgewendet wurde.

Wie in vielen anderen kleineren Vereinen kriselt es auch im über 100 Jahre alten Jündewatter Traditionsklub. Kandidaten für die Vorstandsarbeit stehen nicht gerade Schlange. Dann kam auch noch die Corona-Krise hinzu, die Aktivitäten quasi auf null stellte. Eine Auflösung schien sich anzubahnen.

Ein Schicksal, das auch andere Ringreitervereine ereilt oder ereilt hat. Jüngst warf der Vorstand des Frösleer Ringreitervereins (Frøslev) das Handtuch.

Für den Jündewatter Ringreiterverein gab Uwe Jepsen im Namen des dreiköpfigen Vorstandes Entwarnung. „Wir machen weiter“, so der Kassierer, der für den verhinderten Vorsitzenden Uwe Petersen den Tätigkeitsbericht vortrug.

Die beiden Uwes wurden bei den turnusgemäßen Wahlen im Amt bestätigt. Dem Vorstand gehört zudem John Drøhse an.

„Corona wollte uns nicht loslassen. Das Ringreiten wurde abgesagt. Wir wollten auf Nummer sicher gehen und haben auch das Lottospielen abgesagt. Damit gab es keine Veranstaltungen“, so Jepsen zum zurückliegenden Jahr.

Uwe Jepsen und seine beiden Vorstandskollegen halten den Jündewatter Ringreiterverein bei der Stange (rechts Hugo Schmidt). Foto: kjt

Was es heißt, mit wenigen Kräften ein Ringreiten zu veranstalten, bekam das Dreigestirn davor zu spüren.

Er herrschte eine große Resonanz bei den verschiedenen Aktivitäten.

„Wir wurden komplett überrannt und fragten uns, ob wir das alles schaffen“, so Uwe Jepsens Rückblick.

Man schaffte es, auch dank einiger freiwilliger Helfer. Das Vorstandstrio habe sich aber Gedanken gemacht.

Nur unter bestimmten Voraussetzungen

Viel Betrieb ist an sich positiv, stellt aber auch vor Herausforderungen.

„Wir machen nur weiter als Teil des Dorffestes und haben beschlossen, kein Lottospielen mehr zu veranstalten. Es wird immer schwieriger, Preise bei den Geschäften zu bekommen. Wenn wir Preise selbst kaufen, ist kaum ein Überschuss möglich. Der Überschuss beim letzten Lottospielen war ohnehin gering. Der Aufwand lohnt sich einfach nicht“, so Jepsen.

Gerade einmal etwas mehr als 600 Kronen Gewinn sprangen beim letzten Mal heraus.

Wir wurden komplett überrannt und fragten uns, ob wir das alles schaffen.

Uwe Jepsen

Kurt Asmussen aus Pepersmark (Pebersmark) erinnerte an den regen Austausch mit der deutschen Nachbarschaftsgemeinde Ladelund, die sich im Aufwind befindet. Dort gebe es einen Ringreiterverein, der sich ebenfalls schwertut.

Vielleicht könnte man mit den Ladelundern kooperieren, um sich gegenseitig zu unterstützen und die Ringreitertradition auf beiden Seiten insgesamt zu stärken, so der Ansatz von Asmussen.

Die Regeln und Bestimmungen diesseits und jenseits der Grenzen seien unterschiedlich, man greife den Gedanken aber gern auf, entgegnete Uwe Jepsen im Namen des Jündewatter Ringreitervereins.

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