Hafengestaltung

Molebad: Aus der Versenkung zurück aufs Reißbrett

Molebad: Aus der Versenkung zurück aufs Reißbrett

Molebad: Aus der Versenkung zurück aufs Reißbrett

Kollund
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Modellzeichnung für ein Molebad in Kollund Foto: Aabenraa kommune

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Wo einst die legendären „Spritdampfer“ anlegten, könnte doch ein Seebad entstehen, so die Idee des Dörferrats im Raum Kollund. Das Vorhaben ist nach einer Ruhephase wieder aus der Schublade geholt worden. Bevor es weitergeht, sollen allerdings erst noch die Anwohnerinnen und Anwohner zu Wort kommen.

Bei den derzeitigen Temperaturen mit eisüberzogener Uferzone entlang der Flensburger Förde klingt die Idee eines Seebads an der Kollunder Mole nicht oder zumindest noch nicht verlockend.

Mit diesem Vorhaben arbeitet der Dörferrat Süderhaff (Sønderhav), Kollund und Randershof (Rønshoved) aber weiter.

Bereits 2019 hatte sich der Rat an die Kommune gewandt. Der Technik- und Planausschuss konnte dem Projekt durchaus etwas abgewinnen und sagte für den weiteren Planungsprozess administrative Unterstützung und 300.000 Kronen für die Vorplanung zu.

Die Finanzierung müssen die Initiatoren allerdings selbst hinbekommen, so der Ausgangspunkt.

Entwurf bereits vorhanden

Planskizzen für eine 25 Meter lange Anlage an der einst von „Spritdampfern“ angesteuerten Mole waren da schon ausgearbeitet.

Der Investitionsrahmen (3 Millionen Kronen) war grob angesetzt, und auch eine Bürgerversammlung zum Vorhaben hatte stattgefunden.

In der Corona-Zeit geriet das Projekt dann in den Hintergrund. Nun ist es wieder hervorgeholt worden.

Die Kollunder Mole wurde einst viel von Ausflugsschiffen und „Spritdampfern" angesteuert (Archivfoto). Foto: DN

Antrieb für das „Wiederaufnahmeverfahren“ war ein Treffen im August zwischen Kommune, Dörferrat, Anrainerinnen und Anrainer, Ruderclub und anderen Interessierten.

Der Dörferrat äußerte beim Zusammentreffen den Wunsch, den Planungsprozess wieder anzuschieben, sieht er in dem Seebad doch eine Aufwertung des Freizeit- und Touristikbereichs.

„Sowohl die Kommune als auch wir vom Dörferrat fanden es angebracht, die Angelegenheit wieder aufzugreifen, zumal ja Gelder dafür angesetzt worden waren“, erwähnt Susanne Provstgaard, Vorsitzende des Dörferrats.

Sie ist zugleich auch Stadtratspolitikerin (Venstre) und Mitglied des zuständigen Ausschusses, weshalb sie wegen Befangenheit kurz vor die Tür musste, als der Ausschuss für Planung, Technik und Landdistrikte das Moleprojekt kürzlich auf der Tagesordnung hatte.

Anwohnerinnen und Anwohner anhören

Bevor die Verwaltung die Umsetzbarkeit unter die Lupe nimmt und dabei die Verkehrs- und Parkverhältnisse, die planmäßigen Voraussetzungen und die praktischen Herausforderungen näher untersucht, soll erst noch eine weitere Versammlung für Anwohnerinnen und Anwohner stattfinden, um deren Haltung auszuloten.

Das hat der Ausschuss auf seiner jüngsten Sitzung entschieden.

Für Provstgaard eine gute und nötige Maßnahme, „denn es gibt da schon viel Skepsis, was den Verkehrs- und Sicherheitsaspekt angeht.“

Entwurf für ein Molebad Foto: Aabenraa kommune

Man müsse sehen, wie die Anwohner zu den Plänen stehen und ob der bisherige Entwurf mit einigen Veränderungen zu einem Kompromiss führen kann.

„Es ist nur eine vorläufige Architektenzeichnung, die verändert werden kann“, so Provstgaard, mit der Hoffnung, dass der Mole mit dem Seebad neues Leben eingehaucht werden kann.

Womöglich Synergieeffekt

Der an der Mole ansässige Segelklub würde sich über mehr Leben freuen. Daraus macht die Vorsitzende Maria Sparham keinen Hehl. „Wir sind ein kleiner Verein mit überschaubarer Mitgliederzahl. Wenn mit einem Molebad hier für mehr Aktivität gesorgt wird, kann es für uns von Vorteil sein“, sagt die Vorsitzende.

Sie schränkt allerdings ein, dass der Klubbetrieb durch ein Seebad auf der einen Seite der Mole nicht beeinträchtigt werden dürfe, sonst stünde man dem Vorhaben weniger wohlwollend gegenüber.

 

 

An der Mole sind der Ruder- und Segelklub beheimatet (Archivfoto). Foto: DN
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