Deutsche Minderheit

Seit Montag „Deutsch in der Familie“ im Internet zugänglich

Seit Montag „Deutsch in der Familie“ im Internet zugänglich

Seit Montag „Deutsch in der Familie“ im Internet zugänglich

Apenrade/Aabenraa
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Marie Medow, Marion Petersen, Christa Kath und Karin Petersen vom Kulturausschuss des Bundes Deutscher Nordschleswiger haben am Montag das Projekt „Deutsch in der Familie" vorgestellt. Foto: Volker Heesch

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Tipps und Hilfe für einen spielerischen Einstieg in die deutsche Sprache: Ziel der Broschüre ist es, dass Kinder auch in Familien fern von Nordschleswig mehrsprachig aufwachsen können.

Am Montag ist der digitale Teil des Projektes „Deutsch in der Familie“ im Internet freigeschaltet worden.

Material für Kinder und Enkelkinder

In digitaler Form, aber auch als gedruckte Broschüre, hat eine dreiköpfige Arbeitsgruppe des Kulturausschusses des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) Materialien „als kleine Hilfestellung“, so der Untertitel, für Familien erarbeitet, in denen der Wunsch besteht, eigenen Kindern oder Enkelkindern Kenntnisse in deutscher Sprache und auch Interesse an der deutschen Kultur in einer Umgebung ohne deutschen Sprachgebrauch zu vermitteln.

Eigene familiäre Erfahrungen

Die Vorsitzende des Kulturausschusses, Marion Petersen, überreichte den Mitgliedern der Arbeitsgruppe, Christa Kath, Karin Petersen und Marie Medow als Dank für ihren ehrenamtlichen Einsatz im Projekt Blumensträuße.

„Anlass für das Vorhaben waren unsere eigenen familiären Erfahrungen, dass unsere Kinder die deutschen Schulen besucht haben, aber nach der Ausbildung in Kopenhagen und Aarhus sesshaft geworden sind“, berichtet Karin Petersen und verweist auf den Wunsch in vielen Familien hin, die deutschen Sprachkenntnisse nicht aus der Familie entschwinden zu lassen.

„Wir haben uns gedacht, Familien könnten Hilfestellung gebrauchen.“

Außer durch Lektüre der Broschüre können per Internetauftritt Tipps zur Sprachförderung studiert werden. Infos liefern unter anderem Info-Karten mit Link und QR-Code. Foto: Volker Heesch

 

„Vom Baby bis zum Teenager ist es möglich, etwas für Deutsch-Sprachkenntnisse zu tun“, so Karin Petersen.

Neben dem ehrenamtlichen Einsatz der drei Mitglieder des Kulturausschusses hat Elisabeth Simon vom Team der Bildungsstätte Knivsberg als Layouterin das Infoheft und dessen digitale Ausgabe entstehen lassen.

Bei der Finanzierung hat das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland einen bedeutenden Beitrag geleistet.

Broschüren in deutschen Büchereien

Das Info-Heft, das unter anderem in den deutschen Büchereien in Nordschleswig ausliegt, ist in einer Auflage von 4.000 Stück erschienen.

Christa Kath weist auch darauf hin, dass das Konzept der Sprachförderung auf familiärer Ebene nicht nur in Dänemark nutzbar ist, sondern auch in Familien mit dem Wunsch nach Mehrsprachigkeit in anderen Ländern.

„Es geht darum, Spaß an der Sprache im frühkindlichen Alter zu wecken“, so Marie Medow, die die Deutsche Bücherei in Tondern (Tønder) leitet. In der Broschüre sind Beispiele zum frühkindlichen Sprachtraining zu finden.

Das beginnt mit Kinderreimen mit Fingerspielen und geht über Bilderbücher bis hin zum Bestellen von deutschen Büchern per Fernleihe.

 

Die Vorsitzende des BDN-Kulturausschusses, Marion Petersen (ganz links) überreichte den ehrenamtlichen Mitgliedern der Arbeitsgruppe, Christa Kath, Marie Medow und Karin Petersen (v.l) als Zeichen der Anerkennung Blumen. Foto: Volker Heesch

 

Die Bestände der deutschen Büchereien in Nordschleswig können per Fernleihe in alle kommunalen Bibliotheken in Dänemark geliefert werden. In der Broschüre gibt es aber auch viele Links zu Kinderliedern oder Filmen.

Die Broschüre ist digital über die Homepage des „Nordschleswigers“, der als Medienpartner das Vorhaben unterstützt, herunterzuladen.

 

 

Es werden auch Infokarten verteilt, auf denen das Material über einen QR-Code aufs Handy geladen werden kann.

Zum Konzept erklärt Marion Petersen, dass es nicht zu wissenschaftslastig sein sollte.

„Wir haben festgestellt, dass viele Großeltern gerne mit ihren Enkeln, die außerhalb Nordschleswigs aufwachsen, Deutsch sprechen möchten“, so die Kulturausschussvorsitzende und berichtet, dass es in vielen Familien mit Wurzeln in Nordschleswig den Wunsch gibt, nicht nur das Deutsche zu bewahren, sondern bei Familien, die in Deutschland leben, auch die Dänischkenntnisse bei der jungen Generation.

Noch komplizierter werde es, wenn eine dritte Sprache in der Familie dazukommt. Die Arbeitsgruppe unterstreicht, dass es nicht darauf ankomme, dass die Kinder Deutsch perfekt lernen. 

 

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