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Die schönsten Wanderwege in Nordschleswig

Die schönsten Wanderwege in Nordschleswig

Die schönsten Wanderwege in Nordschleswig

Lukas Scherz
Lukas Scherz
Nordschleswig
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Niels Asmussen blickt auf die Apenrader Förde. Foto: Lukas Scherz

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Nordschleswigs Wanderwege geben sowohl Einheimischen als auch Urlaubern die Möglichkeit, die Region neu kennenzulernen. Deswegen hat „Der Nordschleswiger“ die schönsten und interessantesten Wanderwege in der Gegend herausgesucht.

Für Einheimische oder Gäste, die sich gerne im Freien bewegen, sind Nordschleswigs Wanderwege ideal. Sie bieten die Möglichkeit, den Landesteil noch mal ganz anders kennenzulernen, als es mit dem Auto möglich ist.

„Der Nordschleswiger“ hat eine Auswahl der schönsten und interessantesten Wanderrouten in der Region zusammengestellt.

Warnitz (Varnæs)

Kurze Wanderwege für einen Tagestrip

Niels Asmussen auf einem der Wanderwege bei Warnitz Foto: Lukas Scherz

Um den Ort Warnitz winden sich viele kleine Wanderwege mit einer Länge von 3,4 bis 7,3 Kilometern. Da die Wege so kurz sind, eignen sie sich gut für Tagestouren. Der „Varnæs Hovedstien“ ist 5,8 Kilometer lang und verläuft zum Großteil an der Küste entlang, wodurch es viele schöne Aussichten auf die Apenrader Förde zu entdecken gibt.

Niels Asmussen kennt sich in der Gegend aus und erzählt während einer Wandertour auf dem „Varnæs Hovedstien“ mehr über das Wandern auf den Wegen bei Warnitz.

„Es ist ganz leicht, hier zu wandern“, so der 85-Jährige. Dennoch empfiehlt er feste Wanderschuhe und lange Kleidung. Bei dem kurzen Ausflug stellte sich heraus, dass der Weg besonders am Strand etwas zugewuchert und unwegsam sein kann.

Die Aussicht beim Start der Wandertour Foto: Lukas Scherz

Während der Wanderung verweist Niels Asmussen darauf, dass ein Teil des Wanderwegs entlang der Steilküste manchmal nicht betreten werden darf, wenn es so aussieht, dass es einen Erdrutsch geben könnte.

Auf dem Weg liegen immer wieder einzelne Abschnitte, die an einen Urwald erinnern und besonders wenn die Sonne stark scheint für eine willkommene Abkühlung sorgen.

Der „Kæmpesten“ ist eine Sehenswürdigkeit bei Warnitz, die ebenfalls auf dem „Varnæs Hovedstien“ liegt. Laut der Kommune Apenrade handelt es sich dabei um einen 48 Meter langen Hügel, um den insgesamt 93 Randsteine liegen. In der Mitte befindet sich der zugeschüttete Eingang zu einer ehemaligen Grabkammer.

Eine Broschüre mit weiteren Informationen kann hier heruntergeladen werden.

Alssundpfad (Alssundstien)

Zu Fuß am Alsensund (Alssund) entlang

Die Nydam Tveir am Steg bei Sottrupskov Foto: Lukas Scherz

Der Alssundpfad ist 17 Kilometer lang und verläuft zwischen dem Alsion in Sonderburg (Sønderborg) und dem Ort Ballebro entlang des Alsensunds. Er ist ein ganzes Stück länger als die Wanderwege bei Warnitz, eignet sich aber dennoch gut für einen Tagesausflug.

Bei Nydam Mose befindet sich die Fundstelle alter Wikingerschiffe aus den Jahren 220 bis 550. Ein Nachbau des Nydam-Boots, namens Nydam-Tveir, liegt an der Anlegestelle bei Sottrupskov.

Laut dem Sonderburger Tourismusbüro kann man das Schiff auch von Mai bis September bei Ausfahrten auf dem Alsensund beobachten.

Eine weitere Sehenswürdigkeit entlang des Alsensunds ist das kleine Schloss Sandbjerg Gods aus dem Jahre 1571, das heute als Konferenzzentrum dient.

Der Gutshof Sandbjerg Gods Foto: Lukas Scherz

Wer vom Alsion startet und sich dann Ballebro nähert, hat die Wahl, dem etwas unwegsamen Weg an der Küste zu folgen oder entlang einer etwas besser befestigten Route zu wandern.

Wenn man auf dem etwas besser befestigten Weg läuft, hat man zwar keine Aussicht aufs Wasser, trifft dafür aber auf den Gutshof Ballegaard mit einem Bauernhaus aus dem Jahr 1771.

Weitere Informationen zum Wanderweg gibt es im Sonderburger Tourismusbüro oder hier. (Auf der Webseite wird der Wanderweg mit einer Länge von 9,1 Kilometern angegeben. Er ist jedoch 17 Kilometer lang.)

Gendarmenpfad (Gendarmstien)

Ein Wanderweg von historischer Bedeutung

Die kleinen Gendarmen markieren den Weg. Foto: Lukas Scherz

Der Gendarmenpfad ist ein echter Klassiker unter den Wanderwegen in Nordschleswig. Er verläuft zwischen Schauby (Skovby) auf Alsen und Pattburg (Padborg) entlang der Flensburger Förde auf dem Pfad der Gendarmen, die von 1920 bis 1958 die dänische Grenze zu Deutschland bewacht haben.

Der Pfad ist in fünf Etappen eingeteilt, die zusammengenommen 84 Kilometer lang sind. Die Touren können allerdings auch in kürzere Strecken aufgeteilt werden. Es gibt entlang des Pfades jede Menge Park-Möglichkeiten.

Ulla Conrad verfasste ein Buch in dänischer Sprache über ihre Wanderung entlang des Gendarmenpfads. Das Buch trägt den Titel „Gendarmstien. 84 km vandring langs den dansk-tyske grænse“.

Wie sie dem „Nordschleswiger“ am Telefon berichtet, ist der Gendarmenpfad sehr gut ausgeschildert und bietet ein fantastisches Landschaftserlebnis.

 

Ein Kunstwerk aus alten Ziegeln erinnert an die Hochzeit der Ziegelindustrie. Foto: Lukas Scherz

Unterwegs gibt es noch einige Überbleibsel von den ehemaligen Grenzpatrouillen zu sehen. Dazu gehören neben den alten Grenzsteinen auch die Häuser und Unterstände, in denen die Gendarmen lebten und sich ausruhten.

Außerdem berichtet Ulla Conrad über die Ziegelindustrie bei Ekensund (Egernsund) aus dem Mittelalter. Diese Industrie war über Generationen hinweg von großer Bedeutung für die dort lebenden Menschen.

Mehr Infos zum Gendarmenpfad gibt es unter www.gendarmsti.dk oder im Buch von Ulla Conrad.

Marschpfad (Marskstien)

Flaches Land und das Meer

Der Marschpfad in der Kommune Tondern (Tønder) Foto: Florian Schaaf

Der Marschpfad ist ein 54 Kilometer langer Rundweg durch die Kommune Tondern an der Westküste Nordschleswigs und verläuft durch die tonderner Marsch.

Auch diesen Weg ist Ulla Conrad abgelaufen und verfasste darüber ein Buch mit dem Titel „Marskstien med mere. Vandringer ved Vadehavet“. Sie berichtet, dass das Dorf Hoyer (Højer) besonders sehenswert sei wegen der Häuser im traditionellen Baustil. Außerdem wird die Infrastruktur im Ort gerade saniert und wird sich in Kürze in neuem Glanz zeigen.

Ein Haus in Hoyer mit klassischem Strohdach Foto: Lukas Scherz

Die Landschaft beschreibt sie als flach und vom Meer geprägt. Außerdem erwähnt sie, dass es durch die ebene Landschaft zu starken Winden kommen kann.

Dem „Nordschleswiger“ erzählt sie, dass die Tonderner Marsch Teil des Nationalparks Wattenmeer ist und es dort viele Vogelarten zu beobachten gibt.

Weitere Informationen über den Marschpfad gibt es im Buch von Ulla Conrad oder unter www.toendermarsken.dk.

Camino Hadersleben Ness (Camino Haderslev Næs)

Neun Kirchen und eine Scheune

Eine der Kirchen auf dem Wanderweg Foto: Lukas Scherz

Camino Hadersleben Næs ist ein 106 Kilometer langer Rundwanderweg, der durch die Kommune Hadersleben (Haderslev) verläuft.

Laut Destination Sønderjylland gibt es auf dem Wanderweg neben zahlreichen anderen Sehenswürdigkeiten neun Kirchen und die Bohlenscheune aus dem Jahr 1650 auf der Insel Aarö (Aarø) zu sehen. Die Insel Aarö ist durch eine Fähre mit dem Festland verbunden.

Der Strand bei Halk lädt zum Verweilen ein. Foto: Pauline Severin

Viggo Hjort Kohberg wohnt direkt an der Strecke und kennt sich dort gut aus.

Er empfiehlt, den Strand bei Halk zu besuchen, da es dort besonders schön sei. Unter www.visitsonderjylland.dk oder www.caminohaderslev.dk steht mehr zum Wanderweg.

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Kristian Pihl Lorentzen
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