Minderheit

Jürgensen: Jedes zweisprachige Schild südlich der Grenze hilft uns

Jürgensen: Jedes zweisprachige Schild südlich der Grenze hilft uns

Jürgensen: Jedes zweisprachige Schild in SH hilft uns

Apenrade/Aabenraa
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Hinrich Jürgensen 2015 in Hadersleben, wo das zweisprachige Ortsschild für Schlagzeilen sorgte (Archivfoto). Foto: Ute Levisen

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Die Gemeinde Harrislee stellt zweisprachige Ortsschilder vor ihren Ortschaften auf. Der Hauptvorsitzende des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN) hofft, dass dies auch der Schilder-Debatte nördlich der deutsch-dänischen Grenze Aufschwung gibt.

„Das sind tolle Neuigkeiten. Diese Region hat ein kulturelles Erbe, und das ist die Zweisprachigkeit. Wir haben eine jahrhundertealte, zweisprachige Geschichte, und auf diese sollte man auch hinweisen“, sagt Hinrich Jürgensen, Hauptvorsitzender des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN), zu der jüngsten Nachricht, dass auf den Ortsschildern der Gemeinde Harrislee künftig der deutsche und der dänische Name zu sehen sein werden.

Neue Diskussionen im kommenden Jahr

Er hat die Hoffnung, dass durch weitere zweisprachige Schilder südlich der Grenze, das gleiche Anliegen des BDN in Nordschleswig Aufwind bekommen kann. „Im kommenden Jahr führt der Europarat wieder sein Monitoring bezüglich der Sprachencharta durch, und dann wird das Thema wieder aktuell werden und die Diskussionen wieder beginnen. Je mehr zweisprachige Schilder südlich der Grenze stehen, desto mehr Argumente haben wir hier, Druck auf die Entscheidungsträger aufzubauen, auch in Nordschleswig endlich zweisprachige Ortsschilder aufzustellen“, so der Chef der deutschen Minderheit.

An der Westküste Schleswig-Holsteins stehen auch die friesischen Namen auf den Verkehrsschildern. Foto: Thomas Steensen/shz.de

Jürgensen: Ist völlig absurd

Er kann es selbst kaum glauben, dass die Minderheit in Nordschleswig sich immer noch mit dem Thema befassen muss. „Alle Däninnen und Dänen finden es super, dass, wenn sie über die Grenze fahren, die Flensburger Ortsschilder auch auf Dänisch sind, aber dass in Aabenraa auch Apenrade mit auf dem Schild steht, das wollen sie wiederum nicht. Das ist völlig absurd. Überall in Europa gibt es zweisprachige Ortsschilder, nur hier bei uns, wo wir uns immer angesichts unseres tollen Miteinanders und der Entwicklung unserer gemeinsamen Geschichte rühmen, bekommen wir es nicht hin.“

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