Gesundheitswesen

So können Angehörige bei der Visite dabei sein

So können Angehörige bei der Visite dabei sein

So können Angehörige bei der Visite dabei sein

Apenrade/Aabenraa
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In der Notaufnahme, Fælles Akutmodtagelse (FAM), können Angehörige jetzt an Gesprächen zwischen dem Arzt oder der Ärztin und den Erkrankten teilnehmen – auch wenn sie nicht vor Ort sind. Foto: Karin Riggelsen

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Wenn Menschen im Krankenhaus sind, ist es für Angehörige oftmals schwierig, vor Ort an Gesprächen zwischen dem ärztlichen Personal und den Patientinnen und Patienten teilzunehmen. Die Arbeit oder die Entfernung sind schuld. Es gibt jedoch eine einfache Lösung, die jetzt als Versuch im Apenrader Krankenhaus erprobt wird.

Wenn Menschen im Krankenhaus sind, ist es für Angehörige oftmals nicht möglich, bei der Visite dabei zu sein. Etwa weil sie bei der Arbeit sind oder weiter entfernt leben.

Das Apenrader Krankenhaus (Sygehus Sønderjylland) hat dafür jetzt eine einfache Lösung: Die Menschen können per Video auf ihrem Smartphone dem Gespräch zwischen Ärztin oder Arzt und der Patientin oder dem Patienten dabei sein. Das Angebot wird derzeit an der Notaufnahme (Fælles Akut Modtagelse, FAM) gemacht und wird gerne genutzt, wie es aus dem Krankenhaus heißt.

Auf dem Laptop-Bildschirm ist die oder der Angehörige zu sehen und kann dem Gespräch folgen. Foto: Sygehus Sønderjylland, kommunikation

Per Video-Link zur Visite zugeschaltet

Rein praktisch funktioniert es so: Die Angehörigen bekommen einen Link per SMS zugesendet. Wenn sie den Link öffnen und ihre Zustimmung geben, dass Kamera und Mikrofon benutzt werden dürfen, sind sie mit einem krankenhauseigenen Smartphone verbunden, das dann bei den Visitegesprächen dabei ist. So können die Angehörigen verfolgen, welche Behandlung überlegt wird und selbst Fragen stellen, ohne direkt vor Ort zu sein.

Vor allem für Angehörige von älteren und geschwächten Menschen

Doch warum hat die IT-Abteilung der Lehr- und Forschungsabteilung des Krankenhauses sich diese Lösung überlegt? „Wir möchten die Angehörigen gerne in die Visite einbinden, denn meist sind es geschwächte, ältere Leute. Sie können sich oft nicht erinnern, was gesagt und beschlossen wurde“, antwortet die leitende Oberschwester Helle Overgaard.

Helle Overgaard hat bisher nur gute Erfahrungen mit dem Angebot gemacht, sagt sie (Archivfoto). Foto: Karin Riggelsen

„So können wir beispielsweise auch absprechen, wer sich um die Patientin oder den Patienten kümmert, wenn dieser aus dem Krankenhaus entlassen wird. Angehörige sind dann direkt in Entscheidungen involviert – ohne lange Umwege und Verzögerungen“, berichtet Overgaard.

Auch für die kranken Menschen sei es erleichternd, wenn Tochter, Sohn oder andere vertraute Angehörige bei den Visitegesprächen dabei seien, so die Oberschwester.

Neue Einweisungen vermeiden

Doch die Videogespräche haben noch weitere Vorteile, heißt es in einer Mitteilung des Krankenhauses: „Damit kann eine erneute Einweisung der Patientinnen und Patienten meist vermieden werden, denn es wurden praktische Lösungen für die Zeit nach dem Krankenhausaufenthalt verabredet. Zudem spart die neue Methode Zeit, denn die Angehörigen rufen nach der Visite nicht mehr an, um zu hören, was besprochen worden ist. Diese Gespräche sind für das Personal zeitraubend.“

Neben der FAM wird die Video-Visite seit Kurzem ebenfalls in der Neurologie angeboten.

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