Grüne Energie

Solarpark Kassö: Nordeuropas größte Fotovoltaikanlage 8,5 Stunden nicht am Netz

Solarpark Kassö: Nordeuropas größter Fotovoltaikpark 8,5 Stunden nicht am Netz

Solarpark Kassö war 8,5 Stunden nicht am Netz

Kassö/Kassø
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Der 300-Megawatt-Solarpark produziert so viel grünen Strom, dass es den Jahresbedarf von 75.000 Haushalten decken würde (Symbolfoto). Foto: Karin Riggelsen

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Eine Verkettung unglücklicher Umstände hat der Energiegesellschaft European Energy fast die kompletten Tageseinnahmen verhagelt.

„Stell dir vor, du produzierst grünen Strom – genug für Tausende Haushalte, aber du kannst ihn nicht ins Netz speisen.“

Genau das ist European Energy, dem Betreiber von Nordeuropas größter Fotovoltaikanlage, dem Solarpark Kassö (Kassø), am vergangenen Montag (24. Juli) passiert, schreibt das dänische Fachmagazin „Ingeniøren“.

Eine Verkettung unglücklicher Umstände hat den Solarpark in der Zeit zwischen 11.30 und 22 Uhr vom Netz abgekoppelt. Eine herabgestürzte Hochspannungsleitung kostete European Energy fast die kompletten Tageseinnahmen.

Seltener Fehler

Dass Hochspannungsleitungen herabstürzen, kommt vor, wenn auch äußerst selten. Laut Klaus Winther, Unterdirektor für den Bereich Systembetrieb des staatlichen, dänischen Netzbetreibers Energinet.dk, passiert das weniger als einmal im Jahr, wie er „Ingeniøren“ gegenüber betont.  Normalerweise hätte das zudem nicht so weitreichende Konsequenzen.

Die Leitung sei in diesem Fall ausgerechnet direkt auf einen Kabelgraben gefallen und hat mehrere Kabel beschädigt. „Da dies in der Transformatorstation geschah, reagierte diese korrekt, indem sie sich vom Netz abkoppelte“, wird Winther von „Ingeniøren“ zitiert.

Energinet.dk wird nun Ursachenforschung betreiben, um – wie Klaus Winther betont – gegebenenfalls dann dazu Stellung zu nehmen, ob Änderungen vorgenommen werden müssen, um Wiederholungsfälle zu verhindern.

Keine Kostendeckung

Obwohl der Solarpark für 8,5 Stunden vom Netz abgekoppelt war, so war die Stromversorgung zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Allerdings hat European Energy in dieser Zeit auch keinen Strom ins Netz speisen können und hat einen entsprechenden Verdienstausfall. Allerdings wird der Solarfeld-Betreiber nicht den Netzbetreiber zur Kasse bitten können. „Wir decken bei solchen Fehlern keine eventuellen Verluste ab“, betont der Unterdirektor.

 

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