Nachruf

Der Bauernsohn war Schulleiter mit Leib und Seele

Der Bauernsohn war Schulleiter mit Leib und Seele

Der Bauernsohn war Schulleiter mit Leib und Seele

Apenrade/Aabenraa
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Claus Daniel Thomsen vor rund 20 Jahren in seinem Arbeitszimmer – umgeben von Schiffsporträts und -modellen Foto: DN-Archiv

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Claus Daniel Thomsen ist im Alter von 90 Jahren verstorben. Die Trauerfeier findet am Freitag in seiner Wahlheimat Apenrade statt.

1932 wurde er in Hostenniendorf – einer 450-Seelen-Gemeinde im heutigen Kreis Steinburg in der Nähe von Wacken – geboren; 90 Jahre später starb Claus Daniel Thomsen in seiner nordschleswigschen Wahlheimat, genauer in Apenrade. Am Freitag, 16. Dezember, findet in der dortigen Friedhofskapelle auch die Trauerfeier statt. Beginn ist um 13 Uhr.

Als Bauernsohn – zumal als Erstgeborener – war es damals recht ungewöhnlich, dass Claus Daniel Thomsen nach dem Abitur zum Studium nach Kiel ging.

Er kam 1956 nach Nordschleswig, wo er zunächst als Lehrer an der Deutschen Schule Hadersleben (Haderslev) tätig war. 1959 wechselte er an die Deutsche Schule Hoyer (Højer). 1967 erfolgte die Ernennung zum Konrektor und 1970 übernahm er schließlich die dortige Schulleitung.

Der Schulsport war ein Schwerpunkt in Hoyer. Unter der Leitung von Claus Daniel Thomsen wurden insbesondere die Handballmannschaften zum Aushängeschild der Schule.

1975 ging er an die Deutsche Privatschule Apenrade, wo er bis zu seiner Pensionierung 1993 als Schulleiter wirkte.

Im Juni 1993 überreicht Schulrat Franz Christiansen (r.) Schulleiter Claus Daniel Thomsen die offizielle Verabschiedungsurkunde. Foto: Karin Riggelsen

Eigentlich hatten Claus Daniel Thomsen und seine Ehefrau Helga vor, ihren Ruhestand an der Westküste zu verbringen, doch nach kurzer Zeit in Hoyer kehrten sie wieder nach Apenrade zurück. Dort lag ihr Segelboot; dort hatten sie auch in den 18 Jahren an der Ostküste einen engen Freundes- und Bekanntenkreis aufgebaut. Besonders mit seinen ehemaligen Schulleiterkollegen Ritter, Gröndahl und Sönnichsen, pflegten die Thomsens noch viele Jahre enge Beziehungen.

Mit ihrem Segelboot sind die Eheleute viel in der Ostsee herum geschippert. Auch wenn das Tourensegeln ein Hobby der ganzen Familie war, so nahm Claus Daniel Thomsen vor allem mit seinen Söhnen auch gerne an Segelregatten teil.

Seine Leidenschaft fürs Segeln hat er später auch für das Apenrader Schifffahrtsmuseum erfolgreich einbringen können und sich über die Jahre ein profundes Wissen über die Geschichte des örtlichen Schiffbaus angeeignet.

Das Wissen Claus Daniel Thomsens über die Geschichte des Apenrader Schiffbaus war enorm. Das Foto zeigt ihn im Mai 2009 bei einer Veranstaltung des Heimatwanderclubs Nordschleswig, wo es genau um dieses Thema ging. Foto: privat

Darüber hinaus sind die Thomsens viel gewandert. Da Flugreisen nicht so seine Sache waren, fanden die gemeinsamen Wanderungen mit Vorliebe entlang der deutschen Flüsse statt.

Mit dem Sozialdienst Nordschleswig haben die Eheleute einige Busreisen unternommen. Nicht selten haben sie sogar die Reiseplanung und -leitung unternommen. „Auch das Haus Quickborn des Sozialdienstes in Kollund hat ihnen viel bedeutet“, erzählt der älteste Sohn Thomas, der mit seiner Frau Pamela Ann Naylor in Gravenstein (Gråsten) lebt.

Dessen Schwester Silke erlag im Mai dieses Jahres in Gentofte ihrem Krebsleiden.

Das jüngste der Thomsen-Geschwister, Claus, ist als Gymnasiallehrer tätig und lebt mit seiner Familie in Viöl.

Die insgesamt drei Kinder haben die Thomsens zu siebenfachen Großeltern und zweifach zu Urgroßeltern gemacht.

Im Anschluss an die Trauerfeier am Freitag wird eine Gedenkstunde im Restaurant „Sølyst Kro“ in Störtum (Styrtom) abgehalten. Anstelle eventuell zugedachter Blumen und Kränze bitten die Angehörigen um eine Spende für die dänische Krebshilfe, „Kræftens Bekæmpelse“ (Bankleitzahl: 3001, Kontonummer: 3026922).

 

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Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“