Ausbildung

Die dänische Marine auf Charmeoffensive im Apenrader Hafen

Die dänische Marine auf Charmeoffensive im Apenrader Hafen

Die dänische Marine auf Charmeoffensive im Apenrader Hafen

Apenrade/Aabenraa
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Die „Thetis“ im Gammelhavn Foto: Heinrich Rewitz

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Dass das Militär ein spannender Ausbildungsplatz ist, der weit mehr als nur den Dienst an der Waffe lehrt, bewies die „Thetis“ am Donnerstag bei einem Tag der offenen Schiffstür. Vor allem jungen Menschen sollte die Vielfältigkeit der Berufe an Bord eines
Schiffes der Seestreitkräfte vermittelt werden. Eine Bilderstrecke.

Einen seltenen Gast gab es am Donnerstag im Apenrader Gammelhavn zu bestaunen. Die „Thetis“, ein Patrouillenschiff der dänischen Seestreitkräfte, war in den vergangenen Wochen in besonderer Mission unterwegs. Es ging darum, junge Menschen des ganzen Landes auf die vielfältigen Karrieremöglichkeiten an Bord eines Marineschiffes hinzuweisen. Begonnen hat die „Charmeoffensive“ der Seestreitkräfte in Kopenhagen. Nach Zwischenstationen in Odense und Sonderburg (Sønderborg) endete sie am Donnerstag in Apenrade.

Foto: Heinrich Rewitz

Zur Feier des Tages wurden sämtliche Signalflaggen der „Thetis“ zum „Trocknen“ aufgehängt. Flaggenkundige wissen, dass das gelbe Quadrat, das an zweiter Stelle von links zu sehen ist, bedeutet, dass an Bord alles gesund ist, während das weiße Quadrat mit dem roten Andreaskreuz (Kreuz in X-Form – in der Bildmitte) der Welt dagegen mitteilt: „Ich benötige Hilfe!“ Für die Augen der Besuchenden hatte die bunte Flaggengirlande jedoch einladenden Charakter.

Foto: Heinrich Rewitz

Die „Thetis“ ist nach einer Meeresnymphe aus der griechischen Mythologie benannt. Sie hat drei Schwesternschiffe, die allesamt im Zeitraum 1989 bis 1992 auf der Svendborger Werft im Auftrag der dänischen Seestreitkräfte gebaut wurden. Sie sollten für Patrouillenfahrten im Nordatlantik geeignet sein. Die „Thetis“ und ihre Schwestern haben deshalb unter anderem einen verstärkten Rumpf und können mühelos bis zu einem Meter dicke Eisschichten durchbrechen.

Foto: Heinrich Rewitz

Obwohl es sich bei der „Thetis“ um ein Patrouillenschiff handelt, hat sie aber die Kennung als Fregatte. Sie figuriert deshalb offiziell bei den Seestreitkräften als F357. Die Schwesternschiffe heißen entsprechend F358 („Triton“), F359 („Vædderen“) und F360 („Hvidbjørnen“).

Foto: Heinrich Rewitz

Willkommen geheißen wurden die interessierten Gäste von Crew-Mitgliedern. Der Herr links ist Bootsmann. Der junge Mann rechts ist als Wehrdienstleistender im Zuge seiner Ausbildung nur wenige Monate auf diesem Schiff. Das geht unter anderem auch aus Beschriftung seines Mützenbandes hervor. Auf seinem Band steht „nur“ das neutrale „Kgl. Marine“ (Königliche Marine) und nicht „Thetis“ wie bei den Mannschaftsdienstgraden der Stammbesatzung.

Foto: Heinrich Rewitz

Wenn die „Thetis“ das dänische Hoheitsgewässer um Grönland und um die Färöer Inseln überwacht, hat sie einen eigenen Hubschrauber an Bord. Der Hangar ist jedoch momentan leer. Die Sikorsky MH-60R Seahawk ist nämlich zur Inspektion in Karup geblieben.

Foto: Heinrich Rewitz

Wie ihre Schwesternschiffe hatte die „Thetis“ ursprünglich ein rundes Heck. Sie wurde jedoch mit einem breiten Spiegelheck nachgerüstet, um die Ausrüstung für seismische Untersuchungen um Grönland ausbringen zu können.

Foto: Heinrich Rewitz

Bei einer Rettungsübung erhielten die Schaulustigen am Gammelhavn einen Eindruck von den vielfältigen Aufgabenbereichen der Crew.

Foto: Heinrich Rewitz

Vor allem jüngere Besuchende hatten ihren Spaß mit den großen Wasserkanonen an Bord. Wer gut zielen konnte, erreichte sogar fast das gegenüberliegende Kaiufer.

Foto: Heinrich Rewitz

Die „Thetis“ ist 112,3 Meter lang und 14,1 Meter breit. Sie verdrängt 3.500 Tonnen. Mit ihren drei Dieselmotoren kann sie eine Geschwindigkeit von 21,5 Knoten (etwa 40 Stundenkilometer) erreichen. Die Besatzung besteht in der Regel aus 49 Personen. Momentan sind 58 Frauen und Männer an Bord. Darunter 23 Auszubildende.

Foto: Heinrich Rewitz

Sie heißen zwar noch immer „Aufnäher“, aber mit Nadel und Faden werden die Abzeichen, die sogenannten Patches, der verschiedenen Einsätze und Schiffe schon längst nicht mehr an den Anzügen befestigt. Klettflächen erlösen die Frauen und Männer von den mühsamen Näharbeiten.

Foto: Heinrich Rewitz

Am Vormittag herrschte nicht wirklich Andrang am Gammelhavn. Im Laufe des Tages fanden sich jedoch immer mehr Interessierte ein. In kleineren Gruppen aufgeteilt, wurden sie an Bord herumgeführt.

Foto: Heinrich Rewitz

Die eigentliche „Jobmesse“ an Bord fand im (leeren) Hubschrauber-Hangar statt. Hier wurde manchem Gast vermittelt, dass es vielfältige Jobmöglichkeiten an Bord gibt. Vor allem werden momentan junge Menschen mit Interesse für Automatik und Elektronik benötigt.

Foto: Heinrich Rewitz

Mit Kreuzfahrtschiffen hat die „Thetis“ nur wenig gemein. Wie der Blick in einen der Gänge, der um das Schiff herum führt, zeigt, ist fast jeder Quadratmeter – ob senkrecht oder waagerecht – mit Technik ausgestattet. Allein die Stromkabel an Bord eines solchen Marineschiffes sind mehrere Kilometer lang.

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