Deutsche Minderheit

Dieses Sommercamp härtete ab

Dieses Sommercamp härtete ab

Dieses Sommercamp härtete ab

Rothenkrug/Rødekro
Zuletzt aktualisiert um:
Die Camp-Kinder widmeten sich unter anderem der Eisherstellung. Dass es zwischendurch heftig geregnet hatte, hakten sie ab. Foto: Privat

Diesen Artikel vorlesen lassen.

Starkregen stellte alle auf eine harte Probe, am Ende gab es aber glückliche Gesichter: In Rothenkrug erlebten SFO-Kinder verschiedener deutscher Schulen aus der Kommune Apenrade abwechslungsreiche Tage in einem gemeinsamen Freizeitcamp.

Das Gemeinschaftsgefühl kam schnell auf, erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer doch ein cooles Shirt. „SFO Sommercamp 2023“ steht darauf.

Nicht weniger als 60 Kinder von den Schulfreizeitordnungen (SFO) Buhrkall (Burkal), Pattburg (Padborg), Feldstedt (Feldsted) und Gastgeber Rothenkrug waren bei der dreitägigen Veranstaltung dabei.

Die Campkinder in den einheitlichen T-Shirts Foto: Privat

„Wir schlugen unsere Zelte auf dem Gelände der Rothenkruger Schule auf. Alle waren gut drauf und freuten sich auf das Programm“, berichtet Pädagoge Christian Flader von der SFO in Buhrkall. Er hatte im vergangenen Jahr die Idee für ein erstes gemeinsames Sommercamp, das nun kürzlich von Mittwoch bis Freitag erneut über die Bühne ging.

Das mit der Zeltfreude und dem Gut-drauf-Sein sei Donnerstagabend allerdings so eine Sache gewesen, schränkt Flader mit gemischten Gefühlen ein.

Schreckmoment

„Es hatte zwischendurch ein wenig genieselt. Das hat allen aber nichts ausgemacht. Schlimmer war es zwischen 17 und 18 Uhr. Es hat regelrecht geschüttet. Damit hatten wir nicht gerechnet. Alles wurde klitschnass. Einige Zelte standen zudem offen“, berichtet Flader.

Da war die Welt noch in Ordnung, weil trocken. Rothenkrugs SFO-Leiter Kenny Jensen im Zelt Foto: Privat

„Es gab weinende Kinder, und viele hätten das Camp am liebsten abgebrochen. Die Eltern brachten aber trockene Kleidung, und nachher war alles wieder gut, und alle waren glücklich. Es war für die Kids letztlich eine tolle Erfahrung, widrigen Verhältnisse zu trotzen und nicht gleich aufzugeben“, so Flader zum pädagogisch wertvollen Nebeneffekt der Wetterkapriolen.

Da die Zelte und der Platz durchnässt waren, wich man kurzerhand in die Turnhalle und in Klassenräume aus.

Erleben und kennenlernen

Ein abruptes Ende des Camps wäre auch zu schade gewesen, standen nach abwechslungsreichen Aktivitäten doch immer noch viele Mitmachaktionen auf dem Programm. Außerdem hatte man sich so gut kennengelernt.

Bei den Aktivitäten waren die Kinder bunt gemischt – laut Flader sowohl altersmäßig als auch geografisch.

Betreuer Christian Flader beim gemeinsamen Hotdog-Essen Foto: Privat

Das erste Highlight gab es gleich am Anreisetag. Auf dem Programm standen „Chaosspiele“ mit mitunter kuriosen Aufgaben.

„Zu gewinnen gab es Kioskkarten, die man abends bei der Disco gegen Naschies einlösen konnte. Die waren natürlich begehrt“, so Christian Flader mit einem Schmunzeln.

Immer wieder eine große Gaudi: Fortbewegen in den „Bumper Balls“ Foto: Privat
Auch Anne Sofie Weber von der SFO Feldstedt probierte die Riesenbälle aus. Foto: Privat

Für Kurzweil sorgten beim Camp die Gerätschaften des Aktivmobils, das man sich vom Deutschen Jugendverband für Nordschleswig ausgeliehen hatte.

Skaten und Eis herstellen

Die Airtrack-Matte sowie die aufblasbaren und „anziehbaren“ „Bumper Balls“ erfreuten sich einmal mehr großer Beliebtheit.

„Auch der Skater-Workshop und das Selbermachen von Eis kamen beim Sommercamp gut an“, so Flader, der zusammen mit sechs anderen Erzieherinnen und Erziehern die Kinder betreute und anleitete.

Skate-Workshop auf dem Schulhof Foto: Privat
Coole Sache: Emma Klaaby aus Pattburg war bei der Eisherstellung dabei. Foto: Privat

Für ruhige Momente sorgte Anke Christensen, Mitarbeiterin der Büchereizentrale in Apenrade (Aabenraa). Sie schlüpfte in die Rolle der Vorlesetante und las den Campkindern vor dem Zu-Bett-Gehen etwas vor.

Abreisetag mit vollem Programm

Der dritte und letzte Tag bestand nicht nur aus Frühstücken und Aufräumen. Ganz im Gegenteil. Bevor die Eltern ihre Kinder abholten, gab es Weiteres zu erleben.

Beim Kreativ-Workshop stellten die Kids Freundschaftsbänder her, „veredelten“ ihr Camp-Shirt oder bastelten einen SFO-Bilderrahmen.

Freundschaftsbänder kreieren beim SFO Sommercamp Foto: Privat

Erst danach war es an der Zeit, alles aufzuräumen und zu packen. Beim Abbauen des Camps hatten die Eltern kräftig mitgeholfen, lobt Flader.

Dann hieß es Abschied nehmen. Das nächste Mal ist bereits beschlossene Sache. Rothenkrugs SFO-Leiter Kenny Jensen übergab den Staffelstab an Nina Jürgensen von der SFO Pattburg. Dort findet im kommenden Jahr das nächste Sommercamp statt – dann hoffentlich ohne Starkregen.

Der Standortwechsel wurde per Losentscheid ermittelt.

Mehr lesen

Leitartikel

Cornelius von Tiedemann
Cornelius von Tiedemann Stellv. Chefredakteur
„Orbáns Schatten reicht bis zu uns ins Grenzland“