Gesundheitswesen

Große Verwirrung beim Impftermin in Tingleff

Große Verwirrung beim Impftermin in Tingleff

Große Verwirrung beim Impftermin in Tingleff

Tingleff/Tinglev
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In der Watteschlange vor dem Tingleffer Aktivitätshaus herrschte Unklarheit, ob ein Impftermin von allen wahrgenommen werden kann. Foto: kjt

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Auf Einladung des örtlichen Seniorenvereins wollten viele Bürgerinnen und Bürger aus Tingleff erneut die Gelegenheit nutzen, sich im Aktivitätshaus am Grønnevej kostenlos gegen Grippe und auch Corona impfen zu lassen. So manche mussten aber unverrichteter Dinge wieder abziehen.

Nichts wie hin und sich kurz pieksen lassen – so wie die Jahre zuvor, sagte sich am Dienstag Frauke Petersen aus Tingleff. Die pensionierte Lehrerin hatte den Hinweis des örtlichen Seniorenvereins im Anzeigenblatt „Ugebladet“ gesehen: Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahre könnten sich im Aktivitätshaus des Vereins im Grønnevej kostenlos gegen Grippe und auch gegen Corona impfen lassen.

So manche mussten das Aktivitätshaus in Tingleff am Dienstag unverrichteter Dinge wieder verlassen. Foto: kjt

Diesmal alles anders

Der Impfservice wird Jahr für Jahr vielerorts in Zusammenarbeit mit dem Service des dänischen Ärzteverbundes („Danske Lægers Vaccinations Service“) angeboten und verläuft in der Regel unkompliziert. Diesmal war alles anders. 

„Ich und viele andere waren gleich zu Beginn der Impfung da. Es bildete sich eine lange Schlange, und viele mussten draußen stehen. Auf einmal hieß es, dass man angemeldet sein muss. Wir wurden irgendwann weggeschickt. Das ist alles merkwürdig und sehr unglücklich gelaufen“, zeigte sich Frauke Petersen vor dem Aktivitätshaus verwundert. Ähnlich war die Reaktion anderer nicht angemeldeter Bürgerinnen und Bürger.

Nicht nur Frauke Petersen (l.) wunderte sich über den Ablauf der angekündigten Impfung für Bürgerinnen und Bürger ab 65 Jahre. Foto: kjt

Es stellte sich heraus, dass die Impfung ein Sondertermin war und Teil eines Forschungsprojekts, bei dem auf eine andere, effektivere Dosis gesetzt wird. Über diese Impfung wurde über den elektronischen Briefkasten informiert, mit der Möglichkeit, sich dafür explizit anzumelden. Ein Standort war dabei Tingleff.

Dauerschleife

„Bist du angemeldet?“, war im Laufe des Tages die Standardfrage im und vor dem Aktivitätshaus, denn es wurden nur noch Personen zugelassen, die über den elektronischen Weg registriert waren. Anfangs wurden vereinzelt noch unangemeldete Bürgerinnen und Bürger mitgeimpft, doch das wurde schnell eingestellt, da nicht unbegrenzt Impfstoff vorhanden war.

Wer sich für die Impfung angemeldet hatte, konnte im Warteraum in aller Ruhe Platz nehmen. Foto: kjt
Die folgenschweren Hinweise (gelb markiert) des Seniorenvereins im Tingleffer Anzeigenblatt „Ugebladet“. Bürgerinnen und Bürger waren davon ausgegangen, dass auf eine übliche Impfmöglichkeit verwiesen wird, für die keine Anmeldung erforderlich ist. Foto: kjt

Zum Spießrutenlauf wurde der Impftermin für den Seniorenvereinsvorsitzenden Jes Petersen  – hatte der Verein doch einen obligatorischen Hinweis zur Impfung veröffentlicht. Die Leute wollten von ihm wissen, warum es nicht so abläuft, wie gewohnt.

Schadensbegrenzung

„Beim Kontakt mit Danske Lægers Vaccinations Service hat es dieses Mal Missverständnisse gegeben. Es wurde für uns nicht deutlich, dass es sich um eine andere Impfung handelt. Wir haben sie dann als ganz normale annonciert. Das war fatal und tut uns leid“, so Jes Petersen vor dem Warteraum im Aktivitätshaus sichtlich bedröppelt zum „Nordschleswiger“.

Man wolle nun alles daransetzen, um klarzustellen, dass es sich bei der nächsten Impfung am 17. Oktober erneut um einen Sondertermin mit Voranmeldung handelt. „Dafür müsste man sich auch noch anmelden können“, so Petersen.

Hatte beim Impftermin im Aktivitätshaus in Tingleff einiges klarzustellen: Seniorenvereinsvorsitzender Jes Petersen. Foto: kjt

Er wolle sich erneut mit „Danske Lægers Vaccinations Service“ in Verbindung setzen und klären, ob eine normale Impfung in Tingleff drangehängt werden kann. So, wie man sie aus den Vorjahren kennt, ergänzt der Vorsitzende. Ortsansässigen blieben dann Fahrten zu den offiziellen Impfstellen in der Kommune Apenrade (Aabenraa) in Krusau (Kruså), Rothenkrug (Rødekro) und Apenrade erspart.

Über die Impfplattform www.vacciner.dk oder telefonisch bei der Region Süddänemark (70 20 42 33) müsste für die offiziellen Standorte ebenfalls eine Anmeldung erfolgen.

 

 

 

 

 

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