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Kreditbank-Direktor: Sinkende Kurse als „Spielverderber“

Kreditbank-Direktor: Sinkende Kurse als „Spielverderber“

Kreditbank-Direktor: Sinkende Kurse als „Spielverderber“

Apenrade/Aabenraa
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Lars Frank Jensen ist seit April 2004 Direktor der Apenrader Kreditbank. Foto: Paul Sehstedt

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Das Basisgeschäft läuft sehr gut, doch die sinkende Konjunktur geht auch nicht spurlos an dem nordschleswigschen Geldinstitut vorbei. Negative Kursregulierungen verhindern ein besseres Jahresergebnis.

Die Apenrader Kreditbank schließt das Jahr 2022 mit einem Gewinn von 55,2 Millionen Kronen ab, teilt das nordschleswigsche Geldinstitut in einer Pressemeldung mit. Bankdirektor Lars Frank Jensen muss mit dem Ergebnis unter den gegebenen Voraussetzungen zufrieden sein.

„Das Basisgeschäft läuft richtig gut; ,Spielverderber’ war indes die negativen Kursregulierungen“, fasst er das Jahr 2022 kurz zusammen. Auf Dänisch hat er den Begriff „Drillepind“ benutzt, ein Ausdruck, der in der Bankwelt sicherlich selten verwendet wird.

Aber anders lassen sich die Entwicklungen auf dem Finanzmarkt wohl nicht beschreiben. Inflation, Krieg, Energiekrise haben natürlich den Börsenmarkt beeinflusst.

Obwohl die Kreditbank eher zurückhaltend in Finanzgeschäften handelt, so hat auch sie negative Kursregulierungen in Höhe von 33,5 Millionen Kronen hinnehmen müssen.

Die Entwicklung der Schlüsselzahlen in der Kreditbank Foto: Kreditbank

Viel „Spaß“ gehabt

„Wenn das aber gesagt ist, so kann ich mich doch darüber freuen, dass ein Teil des Verlorenen in Form von Kursgewinnen wieder zu uns zurückkommen wird, wenn ein ziemlich großer Teil unserer ,kurzen’ Obligationen in den kommenden Jahren ausläuft und daher zurückgezahlt wird“, sagt Lars Frank Jensen.

Mehr als zufrieden ist der Bankdirektor jedoch mit dem Basisgeschäft. „Die Bank hat 2022 ihre Topline um 15 Prozent, die Ausleihen um 12 Prozent und die Einlage um 6 Prozent gesteigert. Mit anderen Worten: Wir hatten viel Spaß im Laden“, fasst er humorig zusammen.

Die Wirtschaftskundschaft hat die Bank fleißig genutzt, und die Privatkundinnen und -kunden haben Wohnraum gekauft oder ihre Darlehen umgelegt. Das gut laufende Basisgeschäft sei jedoch auch „der Tatsache geschuldet, dass wir erneut einen stetigen Zulauf an Kundschaft erleben konnten“, so Lars Frank Jensen, der exakt 2.452 neue Kundinnen und Kunden willkommen heißen konnte.

Zuversicht für 2023

Für das Jahr 2023 schraubt der Bankdirektor die Prognosen etwas höher als im gerade abgelaufenen Jahr. „Wir erwarten, dass wir einen Gewinn in der Größenordnung zwischen 70 und 100 Millionen Kronen vor Abzug der Steuern erwirtschaften können“, so die Einschätzung von Lars Frank Jensen, obwohl er weniger Aktivitäten als noch 2022 erwartet. Die große Spannweite der oberen und unteren Erwartung sei vor allem auf die großen Unsicherheiten bei der Kursentwicklung und bei Teilwertabschreibungen von Darlehensforderungen zurückzuführen.

Redaktionelle Anmerkung: Um Missverständnissen vorzubeugen, ist der Begriff Kurspflege aus dem Artikel entfernt worden.

 

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