Ortsentwicklung

Schicksal von „Krusaagaard“ liegt in politischer Hand

Schicksal von „Krusaagaard“ liegt in politischer Hand

Schicksal von „Krusaagaard“ liegt in politischer Hand

Krusau/Kruså
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Krusaagaard Foto: kjt

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Anfang Mai wird der Wachstumsausschuss voraussichtlich den Abrissantrag für Krusaagaard behandeln. Da der Wert auf der Skala erhaltenswerter Gebäude mit Kategorie 3 verhältnismäßig hoch ist, kann eine Genehmigung nur mit Zustimmung der Kommunalpolitiker erfolgen.

Was wird aus dem „Krusaagaard“, dem großen Hauptgebäude in klassizistischem Baustil aus dem 19. Jahrhundert auf dem großen Anwesen am Flensborgvej in Krusau?

Diese Frage steht nach einem Abrissantrag des neuen Eigentümers Ole Nissen im Mittelpunkt des Interesses vieler. 

Der Unternehmer aus Klipleff (Kliplev) hatte das Anwesen mit dem ehemaligen „Krusaagaard“ und etlichen Nebentrakten im vergangenen Jahr bei einer Zwangsversteigerung gekauft und machte sich umgehend daran, auf dem Gelände aufzuräumen. 

Das erfreute vor allem Ortsansässige, wurden Gelände und Gebäude doch vom Vorbesitzer links liegen gelassen und galten seit Jahren als Schandfleck.

Freud und Leid

Dass Nissen nun aber das alte Hauptgebäude abreißen lassen möchte, weil eine Sanierung der heruntergekommenen Immobilie extrem hohe Kosten bedeuten würde, darüber sind Denkmalschützer weniger erfreut.

Im November vergangenen Jahres hatte der Inhaber der Firma ON-Handel Abrissanträge für sein Anwesen am Flensborgvej gestellt, bestätigt die Kommune Apenrade (Aabenraa) auf Anfrage.

Für zwei Nebentrakte erteilte die Verwaltung eine Genehmigung.

Beim Hauptgebäude kann die Verwaltung allerdings nicht selbst entscheiden, da es im Gegensatz zu den Nebentrakten auf der Bewertungsskala für erhaltenswerte Gebäude mit Kategorie 3 einen verhältnismäßig hohen Wert hat.

„Da das Gebäude den Erhaltungswert 3 hat und im Kommunalplan als erhaltenswert aufgeführt wurde, ist der Prozess ein wenig anders“, so Jane Petersen, Teamleiterin der Verwaltungseinheit „Byg, Natur & Miljø“ in einer Antwort per Mail.

Keine Veränderungen ohne Zustimmung

Der Flächennutzungsplan enthält kein generelles Abrissverbot, hat aber folgenden Passus: „Die existierende Fassade am Hauptgebäude (Hotel Krusaagaard) muss erhalten bleiben wie sie ist und darf ohne Zustimmung des Kommunalvorstandes bei Reparaturen, Anbau, Umbau oder Ähnlichem nicht geändert werden.“

Krusaagaard steht und fällt somit buchstäblich mit der Entscheidung der Kommunalpolitiker.

Die werden sich mit den Rückmeldungen verschiedener Interessenorganisationen befassen, die die Gelegenheit erhielten, sich zu den Abrissplänen zu äußern.

Rückmeldungen

In Kenntnis gesetzt wurden folgende Vereine und Anrainer: die Naturschutzorganisation „Danmarks Naturfredningsforening” Apenrade, „Aabenraa Byhistoriske forening”, „Landsforeningen for bygnings- og landskabskultur”, das Museum Sønderjylland, „Kulturmiljørådet”, „Samrådet for lokalhistoriske arkiver i Aabenraa Kommune“, der Besitzer Madeskovvej 9F sowie der Anwohnerverein Madeskovvej 9 D-E-F.

Die Kommune erreichte laut der Teamleiterin drei Einsprüche.

Gegen das Vorhaben äußerten sich demnach „Aabanraa Byhistorisk forening“, das Museum Sønderjylland und über den Zusammenschluss der Archive in Apenrade der lokalhistorische Verein der Kirchspiele Bau (Bov) und Holebüll (Holbøl).

Diese Rückmeldungen werde man sich genauer anschauen und auswerten, so Jane Petersen.

Die Verwaltung gehe davon aus, dass die Angelegenheit dann am 6. Mai im Wachstumsausschuss politisch behandelt wird.

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