Venstre-Krise

Venstre-Bürgermeister: Stephanie kann es richten

Venstre-Bürgermeister: Stephanie kann es richten

Venstre-Bürgermeister: Stephanie kann es richten

Hadersleben/Apenrade/Kopenhagen
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Beim virtuellen Parteitag von Venstre wurde Stephanie Lose am Sonntag ohne Gegenkandidatin zur zweiten Vorsitzenden ihrer Partei gewählt. Foto: Mads Claus Rasmussen/Ritzau Scanpix

Die Bürgermeister in Hadersleben und Apenrade kennen Stephanie Lose aus der täglichen Zusammenarbeit. Sie bringe genau die Eigenschaften mit, die Venstre jetzt am aller nötigsten braucht, lautet ihre Einschätzung.

Fleißig, tüchtig, sachlich und mit engem Kontakt zur Basis. Weder dem Apenrader Bürgermeister Thomas Andresen noch dem Haderslebener Kollegen H. P. Geil kann man auch nur ein negatives Wort über die frisch gewählte Vize-Vorsitzende von Venstre, Stephanie Lose, entlocken.

„Ich bin sehr froh, denn mit Stephanie bekommen wir eine sehr beliebte Person als zweite Vorsitzende unserer Partei“, so Andresen. 

Geil kennt die Nordschleswigerin Lose unter anderem von der Zusammenarbeit im kommunalen Kontaktausschuss der Region Süddänemark.

„Sie ist eine äußerst kompetente Venstrefrau“, meint er. 

Kontakt zur Basis

Beide Bürgermeister sind sich einig, dass Lose die richtige Person sei, um einen engeren Kontakt zwischen der Basis und den Politikern in Kopenhagen zu schaffen.

„Sie kennt die regionale und kommunale Ebene aus dem Effeff, und von hier aus sieht die Welt nun einmal häufig anders aus als von Christiansborg aus. Es gibt ja die ewige Diskussion darüber, ob Venstre eine Partei für die Stadt oder das Land sein solle. Wir sollen beides sein, und Stephanie ist die richtige Person, um diese Verbindung zu stärken“, so Geil.

Bei ihrer Antrittsrede beim virtuellen Parteitag am Sonntag betonte Lose, dass sie als zweite Vorsitzende vor allem hinter den Kulissen wirken möchte. Die öffentlichen Auftritte will sie ihrem Chef Jakob Ellemann-Jensen überlassen. Und genau das braucht die von Krisen gebeutelte Partei zum jetzigen Zeitpunkt, meint Andresen.

„Sie kann die Diskussion über Politik innerhalb der Partei fördern. In letzter Zeit ist es viel zu viel um Personen gegangen“, meint er.

„Keine Facebook-Politikerin“

In der vergangenen Woche hat die liberale Partei mehrfach Negativrekorde bei den Umfragen eingefahren. In einzelnen Umfragen wurden sie sogar von den Konservativen überholt. Um aus dem Schlamassel herauszukommen, brauche es eine Vize-Vorsitzende, die sich eben nicht in den Vordergrund drängt, lautet die Einschätzung aus Apenrade.

„Stephanie ist keine Facebook-Politikerin, sondern kann die eigene Person in den Hintergrund stellen. Unserer Partei ist in letzter Zeit von – jetzt wähle ich mal einen neutralen Ausdruck – Individualisten geprägt worden. Und das hat zu diesen Personaldebatten geführt“, so Andresen, der jedoch keine Namen nennt. 

Dass Stephanie Lose das Grenzland genauestens kennt, sieht Andresen als einen weiteren großen Vorteil. 

 

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