Nachhaltigkeit

Rimeco erweitert um zusätzliche 10.000 Quadratmeter

Rimeco erweitert um zusätzliche 10.000 Quadratmeter

Rimeco erweitert um zusätzliche 10.000 Quadratmeter

Apenrade/Aabenraa
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Die Wiederverwertung von Metallschrott wird ein ständig wachsendes Standbein des Recyclingunternehmens Rimeco. Foto: Paul Sehstedt

Das Apenrader Recyclingunternehmen mietet weitere Flächen am Enstedter Hafen.

Das Apenrader Recyclingunternehmen Rimeco will seine Aktivitäten am Apenrader Industriehafen (am früheren Elektrizitätswerk, dem Enstedtwerk)  im Bereich der zirkulären Wirtschaft erweitern und hat weitere 10.000 Quadratmeter vom Apenrader Hafen gemietet. Es handelt sich hierbei sowohl um Hallen- als auch um Freiflächen.

Rimeco beschäftigt sich schon seit vielen Jahren mit dem Abbruch von größeren Industrieanlagen. So war das Apenrader Recyclingunternehmen schon für den Abriss des  sogenannten Enstedtwerks 2 (EW 2) zuständig und ist aktuell mit dem Abriss des EW3 mit dem 184 Meter hohen Schornstein beschäftigt.

Bei einer Veranstaltung der SP Apenrade erhielten die Teilnehmer die einzigartige Möglichkeit, die Kabelgranulieranlage von Rimeco am Industriehafen zu besuchen. Foto: Paul Sehstedt

Eigene Kabelgranulieranlage

Im Zuge des Abbruchs des ehemaligen E-Werks fiel so viel Kabelschrott an, dass sich die Firmenleitung nach kurzem Nachrechnen entschloss, eine eigene Kabelgranulieranlage anzuschaffen.

Hier werden seit November 2018 die Kabel nicht nur geschreddert und nach den verschiedenen Metallarten sortiert, sondern auch die anderen Bestandteile wie PVC, Plastik, Gummi und Glas werden voneinander getrennt. Alles wird dann an Wiederaufbereitungsunternehmen in ganz Europa weiterverkauft. Inzwischen werden längst nicht nur eigenen Abfälle aufbereitet.

Die notwendigen Hallen hat das Unternehmen beim Apenrader Hafen angemietet.

Immer mehr Metallschrott

Rimeco beschäftigt sich auch mit dem An- und Verkauf von internationalem Metallschrott. Dieses Standbein nimmt inzwischen so viel Raum ein, dass sich das Unternehmen entschieden hat, zusätzliche Flächen für diese Aktivitäten anzumieten.

„Die Welt geht in eine Richtung, in der weniger und weniger auf den Mülldeponien landet. Mehr und mehr wird veredelt und recycelt“, sagt Rimeco-Direktor Klaus Peter Riggelsen.

Zirkuläre Wirtschaft

In der Natur gibt es keinen Abfall. Die zirkuläre Wirtschaft ist ebenfalls ein System, in dem nichts weggeworfen wird. Die Materialien verbleiben in einem Kreislauf. Produkte werden nach dem Gebrauch weiterverwendet, nachgerüstet oder so bearbeitet, dass sie wiederverwendet werden können.

Zirkuläre Wirtschaft

Die Tatsache, dass Rimeco ihre Aktivitäten am Apenrader Industriehafen erweitert, freut die Hafen-Führung nicht nur, weil es Geld in die Kasse bringt, sondern weil es noch dazu in den Plan passt.

Der neue Bebauungsplan für den Industriehafen wird zwar die Ansiedelung von Schwerindustrie bis zur Umweltklasse 7 ermöglichen; doch das erklärte Ziel des Hafenausschusses ist es, dass sich dort, wo sich früher das Enstedtwerk befand, um Rimeco herum ein kleines Cluster der zirkulären Wirtschaft entwickelt.

Schwerpunkt: Nachhaltigkeit

Rimecos Erweiterungspläne zeigen, dass der Hafenausschuss richtig entschieden hatte, als er seinen Schwerpunkt für den Industriehafen auf Nachhaltigkeit legte, sagt der Vorstandsvorsitzende des Apenrader Hafens, Erwin Andresen von der Schleswigschen Partei (SP).

„Wir arbeiten intensiv an der Vermietung von Gebäuden und Flächen am Apenrader Industriehafen. Es geht voran. Ganz nach Plan“, sagt Hafendirektor Henrik Thykjær.

In und lukrativ

„Die Behandlung von Recyclingmaterialien, darunter die Veredlungsindustrie, ist nicht nur momentan im Fokus der Gesellschaft, sondern ist dazu noch ein lukratives Geschäft. Das dänische Folketing hat gerade erst im Juni einen Klimaplan für den grünen Müllsektor und die zirkuläre Wirtschaft verabschiedet“, fügt er hinzu.

„Wir wollen gerne gute Rahmenbedingungen für Firmen aus diesem Bereich schaffen. Wir wissen, dass die Unternehmen einer Branche gerne dicht zusammenliegen, um gegebenenfalls Synergie- und Verbundeffekte nutzen zu können. Eine Zusammenarbeit, ohne Güter über größere Distanzen transportieren zu können, ist ein klarer Vorteil. Deshalb möchten wir gerne, dass sich hier mehr Unternehmen innerhalb der Wiederverwertungs- und Veredlungsbranche bei uns ansiedeln“, sagt der Hafendirektor.

Industriehafen Apenrade

Wenn das Recyclingunternehmen im Herbst den Abriss des EW 3 abgeschlossen hat, wird auch dieses Gelände der Kommune Apenrade zugeführt. Dann verfügt der Apenrader Industriehafen am ehemaligen Enstedtwerk über Wirtschaftsflächen von 300.000 Quadratmetern, davon ist ein Sechstel (also 50.000 Quadratmeter) überdacht. Wenn Vattenfall 2021 den Kohlehafen verlässt, wird auch dieses Gelände der Kommune zugeführt. Das wären zusätzliche 134.000 Quadratmeter sowie 300 Meter lange Kaianlagen.

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